MSV Duisburg: Die Weltpremiere des Julian Koch


Dieser 2:1-Sieg über den FC Erzgebirge Aue hat für den abstiegsbedrohten MSV Duisburg eine enorme Bedeutung besessen, da zumindest der Sprung von den direkten Abstiegsplätzen gelingen konnte. Nun ist das erklärte nächste Ziel von Trainer Kosta Runjaic, dass mit einem Sieg beim direkten Konkurrenten FC St. Pauli der Anschluss an das untere Tabellenmittelfeld hergestellt werden soll. Nach dem finanziellen Offenbarungseid möchte man nun zumindest sportlich positiv auf sich aufmerksam machen. Julian Koch wird erstmals nach seiner langen Verletzungspause sein Comeback in der Startelf geben.

Der 22-jährige Leihspieler von Borussia Dortmund wird voraussichtlich die Aufgabe bekommen, dass er in der Innenverteidigung den gesperrten Leistungsträger Branimir Bajic ersetzen soll. Auch der nur ein Jahr ältere Offensivspieler Tanju Öztürk wird in die Startformation rücken. In diesen Tagen ist MSV-Trainer Runjaic wahrlich nicht zu beneiden, denn durch etliche Verletzungen, Sperren und Erkrankungen stehen ihm derzeit nur noch 14 gesunde Feldspieler zur Verfügung. Ein Konkurrenzkampf um die Stammplätze lässt sich damit nur noch bedingt erwirken. Am morgigen Sonntag geht es zum Tabellennachbarn FC St. Pauli, der in den letzten Spielen fleißig auf Punktejagd gegangen ist. Die Mannschaft stellt sich für den 41-Jährigen quasi von selbst auf, da mit Torwart Felix Wiedwald, dem bereits erwähnten Spielführer Branimir Bajic, Andre Hoffmann, sowie dem Führungsspieler Goran Sukalo vier entscheidende Spieler kompensiert werden müssen. Anfangs ist beim ehemaligen, slowenischen Nationalspieler Sukalo eine Wadenverletzung konstatiert worden. Nun ist jedoch nach einigen Tagen ein Faserriss diagnostiziert worden, sodass auch in der „englischen Woche“ beim Heimspiel gegen einen weiteren Konkurrenten mit Union Berlin ein Ausfall drohen könnte.

Zumindest Adil Lachheb wird in der Defensivzentrale der „Zebras“ gesetzt sein. Zusammen mit dem hochveranlagten Julian Koch wird er in der Innenverteidigung das „Pärchen“ bilden, welches für die notwendige Stabilität sorgen soll. Über diese Premiere des Blondschopfs meint Trainer Runjaic gegenüber „rp-online.de“: „Jule hat sich rangearbeitet und signalisiert, dass er sich das zutraut.“ Dennoch möchte er einschränken: „Ob es für 90 Minuten reicht, wissen wir nicht. Aber Julian ist mit seiner Art, wie er die Mannschaft mitreißen kann, ungeheuer wichtig fürs Team.“

Im zentralen Mittelfeld wird Eigengewächs Öztürk beginnen und die Rolle des Spielgestalters liegt in den Händen von Antonio da Silva, der für die Ausübung die entsprechenden, technischen Möglichkeiten mitbringt. Für den verletzten Wiedwald wird der philippinische Nationaltorwart Roland Müller sein Profidebüt geben. Dazu meint der aus der Jugend des 1. FC Köln stammende 24-Jährige: „Ich hatte nach der Verletzung
von Felix eine Woche Zeit, mir die Situation vor Augen zu führen. Ich habe lange auf den Tag X gewartet. Ein schöneres Premieren-Spiel als gegen St. Pauli gibt es nicht. Ich werde mein Bestes geben und genießen. Wenn dabei ein Spiel ohne Gegentor rauskommt, wäre das umso schöner.“

Vor der laufenden Spielzeit ist der reflexstarke Keeper zum ersten Stellvertreter von Wiedwald aufgestiegen und konnte in seinen drei Einsätzen für Duisburgs Reserveteam durchaus überzeugen. Mehrere Länderspiele konnte er überdies für das Auswahlteam von den Philippinen sammeln. Für ihn ist es auch eine Ehre diese Anstrengungen auf sich zu nehmen: „Die Reisen sind zwar immer sehr weit, aber im Nachhinein war es jedes Mal richtig, die Einladung anzunehmen.“ In dem Heimatland seiner Mutter wurde er bisher stets mit großem Respekt begegnet. Eine Konsequenz dieser Tatsache hat er auch schon erklärt: „Bisher kam ich jedes Mal mit reichlich Selbstvertrauen zurück.“ Und nun erhält er die Chance sich im MSV-Tor zu beweisen, da ein Verkauf von Wiedwald bei den derzeit schwierigen, finanziellen Verhältnissen längst keine Utopie erscheint und das Vertrauen in Müller groß genug erscheint: „Natürlich ist das keine einfache Situation für Roland, aber wir wissen um seine Qualitäten. Jetzt hat er die Chance, diese im Wettkampf zu beweisen,“ so erklärt Runjaic.

Ein Auswärtssieg am Paulianer Millerntor könnte die Duisburger mit den Paulianern gleichziehen lassen. Auch der Gastgeber hat bisher zu häufig enttäuscht. Dennoch möchte der MSV-Trainer den Kontrahenten keinesfalls unterschätzen, wie er im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ bestätigen kann: „St. Pauli hat unglaubliche Qualität und brandgefährliche Spieler in seinen Reihen. Die Mannschaft hat sich unter ihrem neuen Trainer Michael Frontzeck stabilisieren können und zählt für mich weiterhin zu den besten fünf Teams der Liga.“ Wohlwissend, dass sein Team individuell sicherlich deutlich schwächer besetzt zu sein scheint, hofft er auch auf die gute Auswärtsserie von zuletzt sieben Zählern aus den letzten drei Begegnungen: „Auch dieses Spiel fängt bei 0:0 an, und diesen Punkt wollen wir bis zum Ende behaupten. Wir werden in Hamburg kämpfen und die MSV-Flagge zeigen.“


Informationen
Quelle: rp-online.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Runjaic; Koch; Wiedwald; Bajic; Hoffmann; Sukalo; Lachheb; Öztürk; da Silva; Müller
Datum: 24.11.2012 19:16 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg--die-weltpremiere-des-julian-koch-2968.html
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