MSV Duisburg: Wohin galoppieren die "Zebras"?


Der MSV Duisburg hat in diesen Tagen massive Probleme, die vor allem die Zukunftsfähigkeit des Vereins betreffen. Es geht in diesen besinnlichen Tagen kurz vor Weihnachten einzig und allein darum, dass die Insolvenz den Verein nicht hinab bis in die fünfte Liga spült, was von einigen Skeptikern sogar offen angesprochen wird. Der Traditionsverein aus dem Ruhrpott ist jedoch auch als „Malocherverein“ bekannt. Dies demonstriert er in diesen Tagen eindeutig, wenn es darum geht, dass allenthalben Geschlossenheit demonstriert wird.

Der Duisburger-Sportmanager Ivo Grlic hat in diesen Tagen eine Menge Personalien zu klären, denn 17 Verträge werden am Saisonende auslaufen. Besonders die Kontrakte der Leistungsträger wie Goran Sukalo, Branimir Bajic, Jürgen Gjasula oder Daniel Brosinski möchte der ehemalige MSV-Spieler schnellstmöglichst auch verlängern. Über die anfallenden Themen spricht er im Interview mit „Reviersport“. Gedanken macht er sich auch um die zahlreichen Arbeitsplätze beim MSV Duisburg. So weiß er auch über das Thema Existenzangst zu berichten: „Jeder macht sich natürlich seine Gedanken. Es geht dabei nicht nur um mich, die Trainer und Spieler, sondern auch um die Angestellten. Wenn ich durch die Geschäftsstelle gehe und in die vielen fragenden Gesichter schaue, belastet das sehr. Das Familienleben steht absolut im Hintergrund. Ich sehe meine Kinder teilweise drei Tage nicht. Meine Frau bleibt extra lange wach, damit wir überhaupt noch mal miteinander reden. Ein Zustand, im Moment aber nicht anders zu lösen ist. Es geht schließlich um unseren MSV.“
Ein wenig Verständnis zeigt der ehemalige Spieler auch dafür, dass diese Situation auch die Leistungsfähigkeit der Spieler massiv einschränkt. Dies hat er „Reviersport“ auch verraten, wenn er an die störenden Nebenkriegsschauplätze erinnert: „Ohne Sicherheit kann kein Mensch optimale Leistung abrufen. Kosta Runjaic arbeitet intensiv, und die Mannschaft nutzt die Ungewissheit nicht als Alibi, aber es kann trotzdem sein, dass dadurch zwei, drei Prozent Leistung fehlen. Allerdings haben die Jungs zuletzt bewiesen, dass sie für den MSV leben und das werden sie auch am Sonntag beweisen.“
Schon als Spieler ist der ehemalige Kapitän der „Zebras“ mit Leistung vorweg marschiert. Kampf, Einsatz und Leidenschaft sind Tugenden, die den Duisburger-Publikumsliebling ausgezeichnet haben. Auch deshalb ist eine besonders große Identifikation mit dem Verein entstanden. Zurzeit ist Grlic fast schon zur Tatenlosigkeit verdonnert, da auch er nicht richtig weiß, wie es denn tatsächlich zukünftig weitergehen wird. Dazu hat auch der ehemalige, bosnische Nationalspieler eine Meinung: „Allen muss klar sein, d
ass es nicht pro Hellmich, pro e.V., oder pro KGaA geht. Es geht nur um den MSV. Wir reden über einen Verein, ein Ziel. Wenn alle an einem Strang ziehen, muss auch eine Lösung erfolgen.“
Es gibt viele Unklarheiten beim MSV Duisburg. Immerhin scheint beim Bundesliga-Gründungsmitglied deutlich zu werden, dass ein künftiger Start in der fünften Liga kein Thema darstellt. Dies stellt der Manager noch einmal klar: „Nein. Ich kann dieses Gerede von der fünften Liga nicht mehr hören. Denn niemand darf die Oberliga unterschätzen. Es dauert nicht Jahre, sondern eine Ewigkeit, dort wieder heraus zu kommen. Das beweist RB Leipzig. Die haben Millionen zur Verfügung, die wir vielleicht nicht hätten, und hängen immer noch in der vierten Liga fest. Der MSV gehört mindestens in die zweite Klasse.“
Auch dementiert er das aufkommende Gerücht, dass schon in der Winterpause möglicherweise Spieler verkauft werden müssten: „Nein. Natürlich überlege ich, ob oder wie auch ich einsparen kann, aber es wird niemand vor die Tür gesetzt.“ Und stellt gleichzeitig auch klar, dass es Spieler nicht weg vom Verein zieht: „Das ist mir nicht bekannt. Klar ist nur, dass Gespräche im Moment nicht einfach sind, weil alle fragen, ob und wie es weitergeht.“
Der Fokus muss auf die sportlichen Themen gelenkt werden, denn mit einem Heimsieg gegen den Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg ist es sogar möglich, dass 21 Punkte mit in die Winterpause genommen werden könnten, was bedeutet, dass die „halbe Miete“ für den Klassenerhalt schon eingefahren worden ist. Die Qualität im Kader sollte definitiv ausreichen, um das primäre Ziel schon vor dem letzten Spieltag zu erreichen. Deshalb wäre ein Heimsieg dafür eine ganz wichtige Komponente: „Das ist schwer zu sagen, aber die Truppe lebt und gibt alles. Wir haben die Chance, mit einem Sieg gegen Regensburg 21 Punkte zu erreichen. Eine Ausbeute, die besser als in der letzten Saison wäre. Damit hätten wir sportlich einen Grundstock gelegt und die Außendarstellung verbessert, die dann hoffentlich dazu führt, dass wir es auch wirtschaftlich hinbekommen. Ich bin mir jedenfalls sicher: Wir steigen nicht ab.“


Informationen
Quelle: reviersport.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Runjaic; Grlic; Sukalo; Bajic; Gjasula; Brosinski
Datum: 13.12.2012 19:46 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg--wohin-galoppieren-die--zebras---3203.html
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