MSV Duisburg-Angreifer Sören Brandy: „Die finanzielle Rettung war ein positives Signal“


Live aus Duisburg berichtet 2-liga.com-Reporter Henning Klefisch

Dieser 4:2-Sieg des MSV Duisburg über den SSV Jahn Regensburg war definitiv ein Sieg der Moral, denn nach einem 0:2 Rückstand zur Halbzeitpause konnte mit einer mannschaftlich geschlossenen Leistung der Sieg letztlich hochverdient eingefahren werden. Besonders Wille und Leidenschaft waren an diesem Nachmittag vor rund 10.000 Fans bei den „Zebras“ klar erkennbar.

Fast schon symbolische Worte sprach der eingewechselte Angreifer Srdjan Baljak gegenüber „2-liga.com“, der sich über die überaus kritische Finanzsituation ebenso äußerte, wie über das Spiel gegen den Jahn: „Wir wussten immer, dass der MSV nicht in die „Tiefe gehen wird. Es war auch ein gutes Zeichen. Wir haben heute bewiesen, dass der MSV nach oben kommen wird.“ Diesen hoffnungsvollen Worten ist durchaus Glauben zu schenken, denn Duisburg hat in diesem Match im zweiten Spielabschnitt neben einer enormen Torgefährlichkeit vor allem auch spielerische und kämpferische Tugenden demonstrieren können, die im ersten Spielabschnitt schmerzlichst vermisst worden sind. Mit solch einer Leistung ist eine Platzierung im sicheren Tabellenmittelfeld realistisch. Der Abstand auf einen direkten Abstand ist auf sechs Zähler angewachsen, wodurch die MSV-Verantwortlichen ein ruhiges Weihnachtsfest verleben dürften.
Auch der Duisburger-Antriebsspieler Julian Koch war von dieser Vorstellung richtig begeistert, wie er gegenüber „2-liga.com“ vermeldet ha. Über die Momente nach dieser enttäuschenden ersten Halbzeit berichtet er: „Wir saßen in der Kabine und jeder hat sich gefragt, wie man mit 0:2 zurückliegen kann. Wir haben Regensburg überrannt, hatten Chancen um Chancen, haben den Ball allerdings nicht reinbekommen. Jeder hatte bei uns das Gefühl gehabt, dass wir wieder ins Spiel zurückkommen können. Nach dem 1:2 von Goran Sukalo ging es richtig los. Wir haben sie förmlich überrannt. Regensburg hat sich gar nicht mal geregt.“
Mit den Siegen in Paderborn und Aalen und nun im Heimspiel gegen Jahn Regensburg konnten drei Siege in Folge gelingen. Damit hat sich der MSV pünktlich vor dem Weihnachtsfest den gröbsten Abstiegssorgen entledigt. Über diese jüngste Erfolgsserie meint der Leihspieler von Borussia Dortmund: „Mehr war nicht möglich. Ich bin extrem zufrieden. Wir haben sicherlich einige Punkte gutmachen können. Der Anschluss ans Mittelfeld ist geschafft. Von unten können wir uns nun vielleicht ein wenig absetzen. Jetzt können wir erst einmal alle beruhigt in die Winterpause gehen.“
Sicherlich ist jedoch auch die schwierige, finanzielle Situation ein Thema gewesen, die durch die Mithilfe von zahlreicher Sponsoren und vor allem auch durch das finanzielle Engagement durch den ehemaligen Duisburger Präsidenten Walter Hellmich noch gerettet werden konnte. Über diese Thematik hat sich auch Julian Koch geäußert: „Im Spiel blendet man diese Problematik sicherlich aus, aber in der Trainingswoche denkt man selbstve
rständlich schon ein wenig dran. Walter Hellmich und Roland Kentsch haben Worte an uns gerichtet. Wir haben uns voll auf das Spiel konzentriert.“ Gegenüber dem Sportinformationsdienst erklärte der „Retter“ Hellmich zur Situation: „Ein Punktabzug ist damit vom Tisch, die Saison gesichert. Die Mannschaft, die sportliche Leitung, das Trainer-Team und auch zahlreiche Fans haben mich gebeten, den Verein nicht sterben zu lassen.“
Auch der abermals überzeugend auftretende Sören Brandy war von diesem Spiel sichtlich angetan, wie er „2-liga.com“-Reporter Henning Klefisch verraten hat: „Es war ein richtig geiles Spiel, welches sicherlich noch länger in Erinnerung bleiben wird.“ Über die unglücklich gelaufene erste Halbzeit erklärt er: „Ich denke, wir haben das in der ersten Halbzeit grundsätzlich ganz ordentlich gemacht, den Ball ganz gut laufen lassen. Bei Standardsituationen haben wir dann zweimal geschlafen und sind deshalb auch folgerichtig in Rückstand geraten.“ Über die Halbzeitansprache weiß er zu berichten: „Wir haben uns gesagt, dass wir uns so definitiv nicht in die Winterpause verabschieden wollen. Das hat man in der ersten Sekunde der zweiten Halbzeit auch gesehen. Wenn man sich in einen Rausch spielt, dann fallen auch die Tore. Super Sieg, super gekämpft von der Mannschaft. Jetzt können alle mit einem Lachen Weihnachten feiern und dann geht es Anfang Januar weiter.“
Mit nunmehr vier Treffern hat sich der 27-jährige, gebürtige Ostwestfale in den Vordergrund spielen können. Dazu meint der sympathische Blondschopf: „Vieles ist auch von den Mitspielern und der Vorarbeit abhängig. Letztlich ist jedoch egal, wer die Tore schießt.“
Auch die finanzielle Rettung erwies sich als positives Signal, wie Brandy nach dem Spiel in der Mixed Zone bestätigen konnte: „Die letzten Tage hat sich das schon angedeutet. Dennoch ist dies auch ein positives Signal. Wir haben uns in Halbzeit zwei auch noch einmal eingeschworen, dass die Verantwortlichen alles dafür tun, dass der Verein auch weiter bestehen bleibt. Wir wollen auch unseren Teil dafür beitragen. Das ist uns ganz gut gelungen.“
Jetzt belegt der MSV Duisburg also mit 21 Punkten den 14. Tabellenplatz. Die letzten drei Spiele haben Mut auf mehr gemacht, denn die Zebras konnten überzeugend auftreten und lassen Zuversicht aufkommen, dass es sportlich und wirtschaftlich zukünftig bessere Zeiten geben wird. Es steht fest, dass die „Zebras“ wieder in die richtige Richtung galoppieren. Die Weihnachtspause haben sie sich redlich verdient.


Informationen
Quelle: Live vor Ort
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: MSV Duisburg; Brandy; Koch; Baljak; Sukalo
Datum: 17.12.2012 19:50 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-msv-duisburg-angreifer-soeren-brandy--„die-finanzielle-rettung-war-ein-positives-signal“-3248.html
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