Nächster Anlauf für den SC Paderborn

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Für den SC Paderborn ist erst einmal Wunden lecken angesagt, denn die 0:5 Pleite im direkten Aufstiegsduell gegen den FC St. Pauli schmerzt immer noch gewaltig, wenn man vor allem bedenkt, dass bei einem Sieg die beiden Relegationsspiele gegen Hertha BSC Berlin möglich gewesen wären. Das Leben ist bekanntlich kein Konjunktiv und so muss eben im nächsten Jahr ein neuer Anlauf genommen werden. Die Neuzugänge wurden unterdessen schon einmal der Öffentlichkeit präsentiert.

Auffällig ist, dass der SC Paderborn aus dem einstigen Schatten der grauen Maus bewusst herausgetreten ist. Der allgemeine Respekt vor der Arbeit des SC Paderborn ist in der nationalen Fußballszene weiter gestiegen. Einige Alt-Internationale, die nun ihre Brötchen als so genannte Experten verdienen, haben die Ostwestfalen sogar im nächsten Jahr im Auge, wenn es um den Aufstieg in der nächsten Saison geht. Diese realistische Einschätzung muss jedoch abgewartet werden, denn mit den Traditionsklubs 1.FC Kaiserslautern, vor allem der 1.FC Köln und dem Relegationsverlierer aus Berlin oder Düsseldorf ist die Konkurrenz nicht gerade geringer geworden.

Immerhin machen die fleißigen OWL-Kicker auch weiterhin ihre Hausaufgaben. So konnte mit Tobias Feisthammel von Alemannia Aachen ein 24-Jähriger Innenverteidiger verpflichtet werden, der mit drei Treffern in 29 Saisonspielen zu den Lichtblicken im Team des Zweitliga-Absteigers zählte. Da der Vertrag des gebürtigen Schwaben nur für die Zweitklassigkeit Gültigkeit besitzt, kommt er ablösefrei an die Pader und unterschreibt einen Zwei-Jahres-Vertrag.

Damit sind die Abgänge von Sören Gonther und Florian Mohr, die es beide zum Ligakonkurrenten FC St. Pauli drängen wird aufgefangen worden, denn mit Feisthammel und Patrick Ziegler, der aus Unterhaching gekommen ist, ist die Innenverteidigung nun komplett. Neben den bereits Etablierten Christian Strohdiek und Markus Palionis hat Trainer Roger Schmidt somit vier zweitligataugliche Innenverteidiger im Team.

Die Chancen für Tobias Feisthammel auf einen Stammplatz stehen sehr gut, da SCP-Trainer Schmidt sehr viel vom ehemaligen Stuttgarter hält: „Obwohl er noch recht jung ist, ist Tobias ein gestandener Innenverteidiger mit reicher Zweitliga-Erfahrung“, so der Erfolgstrainer. Auch Team-Manager Michael Born ist sichtlich angetan von den herausragenden Qualitäten des Blondschopfs: „Er ist ein Spieler, der eine gute Ausbildung genossen hat. Tobias ist schnell, zweikampf- und kopfballstark. Er hat eine gute Spieleröffnung und besitzt auch noch viel Potential.“ Als 14-Jähriger ist Feisthammel vom SSV Reutlingen zum VfB Stuttgart gewechselt. In der guten Jugendschule des VfB kickte der Modelathlet stolze acht Jahre. Für die U23 der Schwaben bestritt er 46 Drittliga-Spiele, ehe es ihn im Sommer 2010 zu Alemannia Aachen gezogen hat.

Bei den Rheinländern avancierte der 188 cm große Abwehrspieler sofort zum unumstrittenen Stammspieler. Über seine Zeit bei den „Kartoffelkäfern“ weiß er zu berichten: „Ich wollte in Aachen so viele Spiele wie möglich machen. Dieses Ziel habe ich erreicht. Diese Saison war für uns jedoch katastrophal.“ Zugleich findet Feisthammel Lob über seinen neuen Arbeitgeber: „Gegen den SCP hatten wir in dieser Saison die wenigsten Torchancen. Die haben geilen Fußball gespielt. Das kam auch meiner Fußball-Philosophie sehr nahe.“

Doch mag man dem wohl informierten Internet Glauben schenken, so gibt es zwei Spieler aus der zweiten Liga in Österreich, die mit den Paderstädtern in Kontakt gebracht werden. Stürmer David Poljanec vom BW Linz und der Rechtsverteidiger Benedikt Zech von Austria Lustenau sind die häufig Genannten. Experte Born kann dazu nur folgendes sagen: „Wir erhalten täglich 50 Mails mit Angeboten. Mag sein, dass auch diese Spieler dabei sind.“

Bei Nürnbergs Mittelfeldspieler Manuel Zeit kann hingegen bald Vollzug gemeldet werden, da der talentierte Techniker beim Bundesligisten aus dem Frankenland nur schwerlich zum Zuge kommt und unbedingt Spielpraxis benötigt. Ob er ausgeliehen wird oder ganz gekauft wird, soll in den nächsten Tagen näher erläutert werden.