Paderborns-Trainer Schmidt weiß: Für Komplimente gibt es keine Punkte


Der SC Paderborn hat sein Spiel beim 1. FC Köln deutlichst mit 0:3 verloren, doch so richtig grämen muss sich der ostwestfälische Zweitligist keineswegs, denn besonders in der Anfangsphase konnte das Team von Trainer Stephan Schmidt dem favorisierten Kontrahenten aus der Domstadt durchaus heftige Gegenwehr liefern. Einzig den Kritikpunkt der unzureichenden Chancenverwertung muss sich der ostwestfälische Verein von der Pader gefallen lassen.

Paderborn steht derzeit mit 32 Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz und hat acht Zähler Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Kein Grund zur kollektiven Sorge, denn die Wahrscheinlichkeit auf den frühzeitigen Klassenerhalt ist beim SCP durchaus realistisch. Allerdings geht es für den finanziell klammen Verein auch darum, dass die Punktplatzierung und die damit verbundene höhere Einnahme aus dem Fernsehpool als wichtige Geldquelle erkannt worden ist. Nun muss Paderborn vorerst mit Lob leben, für das sich der Verein jedoch bekanntlich nichts kaufen kann. Die seit nunmehr 13 Spielen in Serie ungeschlagenen Kölner fanden in Person von Trainer Holger Stanislawski durchaus lobende Worte für den ostwestfälischen Kontrahenten von der Pader: „Die Paderborner haben eine sehr starke Mannschaft und werden sich in den kommenden Wochen dafür belohnen, dass sie Fußball spielen und sich nicht verstecken.“
Die beiden Fußball-Lehrer kennen sich gut, da beide an der Deutschen-Sporthochschule ihre Prüfungen gemeinsam absolvierten. Unisono war für die Beiden ersichtlich: „Dieses Ergebnis ist zu hoch ausgefallen.“ Schmidt bezeichnete dieses Resultat sogar als „einen Witz.“ Nicht zufrieden war Stanislawski mit der Vorstellung seiner Kicker in der ersten Halbzeit: „Da haben wir uns schwer getan, hatten einen schweren Rucksack zu tragen und dadurch keine Leichtigkeit. In der Pause hätte ich meine Jungs komplett durchbeleidigen können, habe sie aber lieber gestreichelt.“ Die Chance war vor diesem Spiel gewaltig, dass mit einem dreifachen Punktgewinn der scheinbar ärgste Kontrahent aus Kaiserslautern mächtig unter Druck gesetzt werden kann. Zumindest punktemäßig konnte durch einen Heimdreier mit dem Mit-Absteiger gleichgezogen werden. In der Anfangsphase jedoch spielte der kecke Außenseiter aus Ostwestfalen, was auch dessen Linksverteidiger Thomas Bertels nicht verborgen geblieben ist: „Da waren wir die
bessere Mannschaft, das war viel besser als vor einer Woche gegen Cottbus.“ Und Schmidt meinte zum Spiel seiner Mannschaft: „Wir wollten mutig und frech sein und das waren wir von Beginn an, haben den Ball gut laufen lassen. Das einzige, was ich meiner Mannschaft vorwerfen kann, ist die fehlende Zielstrebigkeit.“
Nach knapp 20 Spielminuten erwiesen sich Diego Demme und Daniel Brückner als nicht nervenstark genug, als sie nacheinander an Kölns-Keeper Timo Horn gescheitert sind. Dies wäre die Führung gewesen. Auch Mario Vrancic schaffte es in der 82. Spielminute nicht den 1:2-Anschlusstreffer zu erzielen. Als Manko erwies sich letztlich, dass der letzte Wille spürbar gefehlt hat einen Treffer zu markieren. Schmidt stellte gegenüber dem „Westfalen Blatt“ klar: „Köln hat uns vorgemacht, was Geradlinigkeit vor dem Tor bedeutet.“ Die Gegentreffer zum 0:2 und 0:3 fielen jeweils nach einer Standardsituation. Für Paderborns-Manager Michael Born ein besonderes Ärgernis: „Da gab es eine klare Zuteilung, darauf haben wir in der Besprechung 1000-mal hingewiesen..“ Er nannte keine Namen, aber Innenverteidiger Tobias Feisthammel dürfte sich angesprochen fühlen.
Paderborn agierte im ersten Spielabschnitt durchaus gefällig. Nach der Halbzeitpause wurde jedoch merklich abgebaut und so hätte der FC das Ergebnis noch weiter in die Höhe schrauben können, was Kölns-Trainer Holger Stanislawski deutlich ansprach: „Das 2:0 war der Brustlöser und hat uns befreit.“ Schmidt hat dies ähnlich wie sein ehemaliger Klassenkamerad erkannt: „Der Kölner Druck wurde größer und nach dem zweiten Tor war es für uns schwierig zurückzukehren.“
Ehrlich muss auch konstatiert werden, dass die Qualität im Kölner-Kader deutlich höher ist, als beim SCP, der sich in den nächsten Wochen darauf konzentrieren sollte, dass möglichst schnell der Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht werden kann.


Informationen
Quelle: westfalen-blatt.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn; Schmidt; Vrancic; Demme; Brückner; 1. FC Köln; Horn; Stanislawski; Born
Datum: 11.03.2013 20:56 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-paderborns-trainer-schmidt-weiss--fuer-komplimente-gibt-es-keine-punkte-4509.html
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