Paulianer Freibeuter mit zu wenig Beute


Ambitioniert waren die Ziele des Zweitligisten FC St. Pauli vor der Spielzeit. Ein Mitmischen im Aufstiegsrennen sollte möglich sein. Dies hatten nicht nur die treuen Anhänger verdient, die schon mal erstklassig sind. Nach einem schwachen Saisonstart, der mit einer unglücklichen Niederlage beim FSV Frankfurt gipfelte, wird die Realisierung dieses Ziels sehr schwer werden.

Bitter war diese Pleite beim Überraschungsteam aus der Bankenmetropole definitiv. Spielbestimmend und mit zahlreichen Torchancen gesegnet präsentierten sich die Hamburger, denen das nötige Fortune im Abschluss spürbar fehlte. Auch für Pauli-Trainer Andre Schubert war die Enttäuschung greifbar, da sich seine Mannschaft nicht für den guten Auftritt selbst belohnen konnte. Deshalb gab er auch im Gespräch mit der „Hamburger Morgenpost“ zu Protokoll: „Solche Spiele sind die bittersten“, und hat erkannt, dass es „fußballerisch die beste Leistung der Saison“ beiwohnen konnte. Seine Begründung für diese These: „Wir haben über weite Strecken viel Druck gemacht und gut kombiniert, wir sind ja nicht durch Zufall zu unseren Chancen gekommen.“
Findige Statistiker haben herausgefunden, dass stattliche acht aussichtsreiche Tormöglichkeiten auf Seiten der Stadtteilkicker gezählt worden sind. Für Schubert eine echte Überraschung, denn: „Das hatten wir in der Deutlichkeit bisher noch nicht.“ Einzig Stürmer Daniel Ginczek konnte eine Möglichkeit auch in einem Treffer ummünzen. Damit ist der FSV auch sein persönlicher Glücksbringer, da er sein Premierentor im Unterhaus, damals noch im Trikot des VfL Bochum, auch schon gegen die Bornheimer erzielen konnte. Allerdings muss kritisiert werden, dass die Leihgabe des Doublesiegers Borussia Dortmund schon mehrfach in der ersten Halbzeit am guten FSV-Torwart Patric Klandt gescheitert ist. Für Schubert ist diese Tatsache positiv zu seh
en: „Daniel hat binnen eines Spiels gelernt, wie man es nicht und wie man es richtig macht.“
Schubert gilt als mutig, da er eine junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 24,6 Jahren auf den Frankfurter Rasen geschickt hat. Auch dazu hat der ehrgeizige Übungsleiter eine Meinung: „Erfahrung haben kommt von Erfahrung sammeln“, so der ehemalige Paderborn-Trainer, der hinzufügt: „Die Ruhe vorm Tor müssen wir uns erarbeiten.“ Dennoch weiß auch der 41-Jährige, dass die bisherige Punkteausbeute zu gering ist: „Sechs Punkte sind eindeutig zu wenig.“ Zum vergleichbaren Zeitpunkt aus dem Vorjahr wurden bereits 13 Punkte datiert. Spielerisch ist der ehemalige Bundesligist, der als Kultklub der Zweitklassigkeit auch die gegnerischen Stadien zu füllen weiß, mit erheblichen Verbesserungsbedarf ausgestattet. Das Paulianer Spiel wirkt nicht mehr so leichtfüßig und muss unter allen Umständen zielstrebiger werden, möchte man die Aufholjagd, die optional mit dem Aufstieg endet, noch umsetzen können. Für die Beteiligten des ehemaligen „Weltpokalsiegerbesieger“ scheint jedenfalls klar zu sein, dass einzig Siege das Selbstvertrauen sichtlich steigern können.
Deshalb sollte am Dienstag gegen den starken Zweitliga-Aufsteiger VfR Aalen unbedingt ein Heimsieg erreicht werden. Wenn gegen das Team von der schwäbischen Alb wiederum nicht der erhoffte Dreier herausspringen sollte, dann droht es nicht nur wettertechnisch spürbar ungemütlicher zu werden in Hamburg-St. Pauli.


Informationen
Quelle: mopo.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli; Schubert; Ginczek; FSV Frankfurt; Klundt
Datum: 23.09.2012 16:42 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-paulianer-freibeuter-mit-zu-wenig-beute-2258.html
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