Paulis Schubert nimmt Druck von seinem Team


Das Spiel bei Erzgebirge Aue war ein klarer Rückschlag in Sachen Aufstiegshoffnungen für Bundesliga-Absteiger FC St. Pauli. Die 1:2 Niederlage tat richtig weh, da die direkte Aufstiegskonkurrenz aus Fürth, Frankfurt und Düsseldorf fleißig punkten konnte.
Im Interview mit sportbild.de erklärte Pauli-Trainer Andre Schubert, warum die Paulianer noch nicht abgeschrieben werden sollten und was er persönlich zum Aufstieg beitragen kann.

Offen und ehrlich, aber auch wortgewandt, wie man den ehemaligen SC Paderborn-Trainer kennt, steht er Rede und Antwort und weiß mit schönen Anekdoten zu punkten. So sieht er Eintracht Frankfurt im nächsten Jahr schon in der ersten Liga, wie er preisgibt: „Frankfurt hat die besten Karten. Sie haben das leichteste Restprogramm. Ganz ehrlich? Für mich ist die Eintracht kaum noch aufzuhalten. Alle anderen sind auf Augenhöhe. Wobei Paderborn sicherlich am wenigsten Druck hat. Das kann ein entscheidender Vorteil sein.“ Diese Aussagen sind ganz gewiss eine gute Taktik des „Trainerfuchs“ Schubert, der artig Lobeshymnen an die Konkurrenz verteilt. Sein Ziel ist klar: Er möchte die aufstiegsambitionierten Teams in Sicherheit wiegen und eine trügerische Sicherheit dadurch erzeugen.

Ganz bewusst versucht er den großen Druck von seinem Team zu nehmen. „Wir wollen aufsteigen, müssen es aber nicht. Der Aufstieg ist nicht Pflicht. Von der gesamten Struktur sind wir so aufgestellt, dass wir eigentlich ein Verein zwischen den Ligen sind. Er wird konkreter: „Wir haben nicht die finanziellen Möglichkeiten, um zu sagen, wir sind ein sicherer Erstligist. Wir wollen zu den 25 besten Klubs Deutschlands gehören. Mainz 05 war mal in einer ähnlichen Situation. Die haben sich dann festgebissen in der ersten Liga. So eine Entwicklung streben wir hier auch an“, so der 40-jährige Trainer im Hinblick auf sein Team, das in den Wochen nach der Winterpause beträchtlich geschwächelt hat.

Er ist ehrlich, als er zugibt, dass er kein sichtliches Interesse mehr verspürt einen Job als Trainer und Manager in Personalunion zu übernehmen, wie er das in seiner Zeit beim SC Paderborn machen musste. Als Begründung dafür gab er an: „Es war eine unglaubliche Belastung. Ständig Gespräche, Verhandlungen, der z
usätzliche Druck. Dazu finanzielle Entscheidungen treffen, die für den Verein aber auch für jeden Einzelnen enorme Konsequenzen mitbringen können. Stets auch die Sorge und Verantwortung, vielleicht Leute entlassen zu müssen. Das ist schon brutal. Jetzt äußere ich meine Pläne und Wünsche, und dann klopf ich Manager Helmut Schulte auf die Schulter und sage: „Toi, toi, toi!Helmut. Jetzt mach mal!“ Ich schlafe jetzt deutlich entspannter als früher“, stellt er klar. Schubert ist nämlich mit Leib und Seele Trainer. Das Administrative und Kaufmännische gefällt ihm nicht so sehr. Er muss auf dem Trainingsplatz stehen, den „Rasen riechen“.

Auch zur Thematik, dass er zur „neuen Trainergeneration“ gehört, die selbst nicht Profi waren, hat er eine klare Meinung: „Leider habe ich keine langen Haare. Sonst würde ich dem Bild des Konzept-Trainers, von dem auch gerne immer gesprochen wird, ja noch mehr entsprechen. Vor 15 Jahren wäre es wahrscheinlich nicht möglich gewesen, mit meiner Vita Trainer eines Profi-Teams zu sein. Die Zeiten haben sich zum Glück geändert.“ Die Punkte, die von ihm benannt werden, sind klar und einleuchtend. „Meine Qualität als Trainer hängt nicht von meiner Technik als Fußballer ab. Sondern ich muss einen Plan an die Hand geben, wie sie erfolgreich Fußball spielen. Das ist die Taktik.... Und ich denke, dass ich das Spiel schon immer ganz gut verstanden habe. Dennoch können Profi-Vergangenheit, ein Studium oder Arbeit im Jugendbereich eine wertvolle zusätzliche Erfahrung sein“, weiß er zu berichten.
Das nächste Spiel kann er seine Qualitäten als Trainer wieder unter Beweis stellen. Sein Team spielt am heimischen Millerntor gegen Energie Cottbus. Ein Sieg ist absolut Pflicht, möchte man noch ernsthaft im Aufstiegsrennen mitmischen.


Informationen
Quelle: sportbild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli; Schubert
Datum: 23.03.2012 19:29 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-paulis-schubert-nimmt-druck-von-seinem-team-853.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige