RB Leipzig vs. 1860 München: Beißen die „Löwen“ gegen die „Bullen“ zu?


RB Leipzig vs. 1860 München: Beißen die „Löwen“ gegen die „Bullen“ zu?
Am heutigen Abend ab 20.15 Uhr beendet der deutsche Profi-Fußball 2014 seine Vorstellung. Mit dem Duell zwischen RB Leipzig und dem TSV 1860 München wird die letzte Begegnung in Fußball-Deutschland für das Weltmeisterjahr stattfinden. In der Red Bull-Arena wird mit bis zu 30.000 Zuschauern gerechnet. Die Leipziger sind heiß auf dieses Spiel, das mit einem Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten enden soll.

Morys ärgert sich über weniger Urlaub

Ein dreifacher Punktgewinn wird bei der aktuellen Tabellensituation auch dringend erforderlich sein, denn fünf Punkte Abstand hat RBL auf einen direkten Aufstiegsplatz. Mit einem Heimerfolg gegen die „Löwen“ könnten die „Bullen“ den Abstand zum Sprung in die Erstklassigkeit auf nur noch zwei Zähler verkürzen. Die Vorfreude im Lager der Gastgeber ist vor dem Duell gegen den Münchener-Traditionsverein wahrlich gewaltig. Dies bringt auch eindeutig Angreifer Matthias Morys so zum Ausdruck, der von der „Leipziger Volkszeitung“ wie folgt zitiert wird „Montagsspiele sind zwar etwas Besonders, der Sonnabend wäre aber auch schön gewesen.“ Damit bringt der Angreifer klar zum Ausdruck, dass zwei mögliche Ferientage für den Weihnachtsurlaub durch dieses Top-Spiel für die Kicker des Aufsteigers verloren gehen. Eine verfrühte Winterpause durfte Außenverteidiger Anthony Jung erleben, der wegen der gelb-roten Karte gegen den Tabellensechszehnten nicht mitwirken kann. Als mögliche Ersatzleute auf der rechten und linken Position werden aus diesem Grund Georg Teigl und Sebastian Heidinger gehandelt. Einen möglichen Erfolgsfaktor hat RB Leipzig-Trainer Alexander Zorniger schon ausfindig machen können: „Geschwindigkeit wird in dem Spiel nicht unwichtig sein.“ Sowohl Teigl als auch Heidinger gelten als extrem schnelle Spieler, die mit ihrer Dynamik die Außenbahnen der „Sechziger“ in Beunruhigung.

Starke Defensivleistung der Bullen

Der dänische Internationale könnte bei der heutigen Partie tatsächlich sein Comeback in der erstel elf geben. Morys hat aktuell die besten Chancen von Beginn an aufzulaufen. Zorniger prophezeit: „Das wäre maximale Geschwindigkeit.“ Mit einem schnellen Spiel will man die Löwen-Verteidigung überlaufen und mit schnellen Konterattacken für die notwendige Gefahr sorgen. Zorniger zeigt sich insgesamt zufrieden mit der Entwicklung seiner Schützlinge: „Einige Spieler haben sich individuell weiterentwickelt.“ Stark waren zuletzt etwa auch die Vorstellungen von Keeper Benjamin Bellot, der mit starken Paraden mächtig Eigenwerbung betrieben hat. Auch die beiden zentralen Abwehrspieler haben bisher einen gehörigen Anteil daran, dass in 18 Spielen nur elf Gegentreffer geschluckt worden sind. Rani Khedira kam vom VfB Stuttgart in die Messestadt und hat nach leichten Anpassungsschwierigkeiten relativ zeitig den Zugang zum RBL-Spiel finden können: „Als er zu uns kam, fehlte ihm das Verständnis für unser Spiel, er hat einen brutalen Sprung gemacht.“ Die prägenden Figuren der Hinrunde waren zweifelsfrei auch Yussuf Poulsen und Joshua Kimmich, die mit ihrer hohen individuellen Klasse beeindruckten. Zorniger findet jedoch auch kritische Worte zu den Youngstern: „Man hat aber auch gesehen, was ein Hype mit so jungen Spielern anstellen kann.“ In den letzten Partien waren beide nicht mehr gänzlich unantastbar.

Sabitzer und Bruno sollen in Salzburg vorläufig bleiben

Auch weiterhin ist der direkte Durchmarsch von der 3. Liga in die Bundesliga absolut möglich, denn der Abstand von Zählern auf die begehrten Aufstiegsränge ist definitiv aufholbar. Zeitnah sollen auch neue Spieler das Team verstärken. Die Winterpause soll ausführlich dazu genutzt werden, um nach neuem Personal zu fahnden. Die bereits verpflichteten und aktuell an den Bruder-Verein Red Bull Salzuburg ausgeliehenen Marcel Sabitzer und Massimo Bruno kommen nicht zu ihrem Stammverein. Sie sollen sich zunächst in Salzburg sportlich und menschlich zurechtfinden, ehe ein weiterer Wechsel angestrebt wird.

Spielpraxis für viele Spieler wichtig

Wichtig ist für den Sportdirektor zudem auch, dass die Aktivität aus dem zentralen Mittelfeld zukünftig deutlich stärker werden wird. Der Konkurrenzkampf ist in diesem Mannschaftsteil wahrlich gewaltig. Sportdirektor Ralf Rangnick weiß dies, wenn er berichtet: „Wir müssen auch fragen, ob alle Spieler bei uns genügend Praxis bekommen.“ Bewusst will der 56-jährige, ehemalige Bundesligatrainer den Druck nicht zu groß werden lassen. Der direkte Durchmarsch in die Bundesliga ist keineswegs das klar definierte Ziel, was auch durch den großen Chef im Hintergrund so bestätigt wird, wie Rangnick erklärt: „Dietrich Mateschitz ist mit der Gesamtentwicklung in Leipzig sehr zufrieden.“ Zudem macht der RB-Sportdirektor auch deutlich, dass die Kommunikation bei wichtigen Personalentscheidungen immer ganz wesentlich sein wird: „Das stimme ich mit Alexander Zorniger ab.“

Von Ahlen erwartet eine „intensive Partie“

Auch die Gäste des TSV 1860 München wollen mit ein
em positiven Erfolgserlebnis das Fußballjahr 2014 aus ihrer Sicht beenden. Dies bringt 1860-Chefcoach Markus von Ahlen nun gegenüber der „Münchener tz“ klar zum Ausdruck: „Wir werden alles in die Waageschale werfen, um das Jahr mit einem guten Gefühl zu beenden.“ Der zuletzt vielfach kritisierte von Ahlen hofft vor dem Spiel in der Red Bull Arena „Konzentration und Leidenschaft über 90 Minuten". Die Heimstärke des so ungewöhnlichen Aufsteigers ist wahrlich enorm, denn erst in der letzten Partie vor heimischer Kulisse gab es nach 17 Partien ohne Nullrunde eine Pleite. Der 43-jährige 1860-Trainer hat einen gewaltigen Respekt vor der anstehenden Aufgabe: „Ich erwarte eine intensive Partie. Leipzig ist für sein aggressives Pressing, seine Laufstärke sowie das schnelle Umschalten in die Spitze bekannt. Zudem kehrt Yussuf Poulsen nach Verletzung ins Team zurück."

Selbstvertrauen aus Spielen gegen Kaiserslautern und Karlsruhe

Zuletzt gab es bekanntlich für die krisengeschüttelten Sechziger ein akzeptables 1:1-Unentschieden gegen den Aufstiegskandidaten 1. FC Kaiserslautern. Sichtlich stolz spricht der von Ahlen über die jüngste Darbietung: „Wir haben gegen den 1. FC Kaiserslautern kompakt und konzentriert verteidigt - jeder einzelne und als Mannschaft. Klar hatte Lautern mehr Spielanteile als wir, aber wir hatten die gefährlicheren Situationen vorm gegnerischen Tor.“ Auch gegen die eindeutig favorisierten Leipziger will man mit einer guten Abwehrarbeit und schnellen Kontern kombiniert mit gefährlichen Konterattacken die gegnerische Abwehr unter Druck setzen. Man möchte auch ganz bewusst Selbstvertrauen aus den letzten beiden Partien gegen zwei Spitzenteams ziehen, wie von Ahlen erklärt: „Wir haben der Mannschaft gezeigt, was sie gut gemacht hat und was sie besser machen muss. Es gibt viele Dinge aus den Spielen gegen Karlsruhe und Kaiserslautern, an die wir anknüpfen können.“

„Mit einem positiven Gefühl in die Pause gehen“

Letztlich hat einfach die notwendige Konstanz über die gesamte Spielzeit und zuweilen auch die Konzentration gefehlt. Er verspricht jedoch auch: „Natürlich erwarte ich als Trainer, dass die Mannschaft jede Situation perfekt verteidigt. Daran arbeiten wir.“ Bereits mit einem Remis bei den Bullen könnten sich Münchener tatsächlich auf einen Nichtabstiegsplatz springen. Die Motivation dürfte allein schon deshalb gewaltig sein. Von Ahlen will ganz bewusst nicht mehr zurückblicken, sondern den Blick nach vorne wagen. So berichtet er: „Das, was war, können wir nicht mehr verändern. Aber das, was vor uns liegt, wollen wir positiv angehen. Wir werden alles dransetzen, um mit einem guten Gefühl in die Pause zu gehen."

Kann Schindler spielen?

Personaltechnisch muss ein ganz wichtiger Ausfall kompensiert werden. Dabei handelt es sich jedoch um einen Einzelfall, der neu dazugekommen ist. Mittelfeldstratege Yannick Stark kann wegen einer Gelbsperre nicht mitwirken. Für den Löwen-Dompteur ist schnell klar: „Nur wer den Eindruck vermittelt, dass er zu 100 Prozent fokussiert und absolut fit ist, wird spielen." Spielführer Christopher Schindler hat sich steigern können, wie von Ahlen gegenüber der „Münchener tz“ nun verraten hat: „Er hat sich stark verbessert. Ob Schinds bereits bei seinem vollen Leistungsvermögen ist, werden wir nach dem Abschlusstraining wissen." Nach der Partie bei RB Leipzig dürfen die Kicker der Blauen bis zum 8. Januar 2015 entspannen.

Voraussichtliche Aufstellungen

RBL: 1 Coltorti - 29 Heidinger, 23 Hoheneder, 33 Compper, 16 Klostermann - 6 Khedira - 39 Teigl, 31 Demme - 24 Kaiser - 11 Frahn, 9 Poulsen.
Ersatz: 22 Bellot (Tor) -7 Morys, 17 Kimmich, 20 Kalmar, 21 Sumusalo, 25 Hierländer, 32 Palacios Martinez, 34 Fandrich.
Nicht dabei: 3 Jung (Gelb-Rot Sperre), 5 Ernst (Reha nach Kreuzbandriss), 8 Sebastian (Bänderriss im Sprunggelenk), 10 Rebic (Muskelbündelriss im Oberschenkel), 18 Boyd (Kreuzbandriss), 28 Franke (Achillessehnen-OP).
1860: 24 Ortega - 18 Angha, 5 Vallori, 25 Kagelmacher, 32 Wittek - 28 Weigl, 13 Sanchez, 11 Adlung - 27 Wolf, 19 Okotie, 20 Rama.
Ersatz: 22 Netolitzky, 30 Eicher (Tor) - 2 Volz, 3 Wojtkowiak, 7 Claasen, 14 Tomasov, 17 Hertner, 26 Schindler, 33 Vollmann, 34 Mulic.
Nicht dabei: 4 Bülow (Sprunggelenks-OP), 6 Stahl (Aufbautraining nach Knie-OP), 9 Rodri (Sprunggelenksverletzung), 10 Bedia (Aufbautraining), 16 Hain (Knie-OP), 29 Stark (Gelb-Sperre), 21 Steinhöfer, 23 Wood (nicht im Kader).
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin); Assistenten Rafael Foltyn (Mainz), Jan Seidel (Oberkrämer); Vierter Offizieller Robert Schröder (Hannover).


Informationen
Quelle: dierotenbullen.com,tz.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München, RB Leipzig, 2. Bundesliga, Zorniger, von Ahlen, Morys, Sabitzer, Bruno,
Datum: 22.12.2014 13:38 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-rb-leipzig-vs--1860-muenchen--beissen-die-loewen-gegen-die-bullen-zu-17805.html
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