Rostock: Wohin schippert die Hansa-Kogge?


Die Enttäuschung war sehr groß für Spieler, Verantwortliche und vor allem die Fans von Hansa Rostock. Der dritte Abstieg in den letzten vier Jahren sorgte für viele Tränen und Enttäuschung, wohin das Auge blickte. Das 4:5 bei Union Berlin war ein Klasse-Spiel, in denen Hansa all seine Tugenden in die Waagschale werfen konnte. Letztlich fehlte das Tor, welches zumindest noch den einen Punkt hätte bedeuten können.

Was jedoch besonders bitter ist, ist die Tatsache, dass die Torchancen reichhaltig da waren. Auch nach dem 5:4 für die Berliner gut zwanzig Minuten vor Spielende erspielten sich die Rostocker viele hochkarätige Torchancen heraus. Besonders Starke und Mintal taten sich in der Auslassung dieser jedoch besonders hervor. Die vielen Hansa-Fans, die den Weg in die Bundeshauptstadt mitgekommen sind, waren mächtig enttäuscht. Immer wieder bewiesen die Fans der Hansa-Kogge vor allem auswärts einen tollen Support, der absolut erstligareif gewesen ist.

Das Rostock nun wieder bei viertklassigen Vereinen gastiert, ist wie ein Schlag ins Gesicht für die leidenschaftlichen Anhänger, die ihren Verein immer bedingungslos unterstützt haben. Was besonders bitter erscheint, ist die Tatsache, dass nun sogar die viertklassige Regionalliga droht, da die finanzielle Situation für den Verein von der Ostsee sehr bedrohlich erscheint.

Die Geldfrage ist die eine Geschichte. Die sportliche miserable Saison eine andere. Schon seit Monaten wurde immer deutlicher, dass der Abstieg drohen würde. Der ehemalige Bundesligist konnte sich niemals so wirklich von den Abstiegsrängen fernhalten. Rechnen musste man damit schon seit mehreren Monaten. Trotzdem war dies auch für Hansa-Kapitän Sebastian Pelzer sehr ungewohnt, wie er direkt nach dem Spiel gegenüber Journalisten zugegeben hat: „Diese Gewissheit ist niederschmetternd.“ Und beurteilte den Auftritt bei Union Berlin: „Das war ein Spiegelbild der Saison. Wir halten gut mit, bringen a
ber nichts über die Ziellinie.“

Auch Trainer Wolfgang Wolf, der wirklich alles probiert hat, war zu einem kurzem Statement gegenüber dem „kicker“ bereit: „Wir haben nie aufgegeben, aber auch nie unsere Chancen entscheidend genutzt. Der Abstieg tut tierisch weh, mir tut das unwahrscheinlich leid für Hansa.“ Worte, für die sich die Hansa-Kicker leider auch nichts kaufen können.

Es gibt jedoch noch einen Unterschied zu 2010, als der Abstieg erst in zwei Relegationsspielen gegen den FC Ingolstadt besiegelt war. Damals gab es eine Komplettrenovierung des Teams. Diesmal soll hingegen an den Führungskräften auch weiterhin festgehalten werden. So gilt der Vertrag von Beinlich, genau wie der von FCH-Boss Hofmann auch für die 3. Liga. Auch Wolf scheint zur Verfügung zu stehen, denn wie nun bekannt wurde, sind die Gespräche mit dem ehemaligen Bundesligatrainer schon sehr weit fortgeschritten.

Natürlich war ihm seine Enttäuschung sichtbar anzumerken, als er sagte: „Ich muss das erstmal sacken lassen.“ Für Matthias Holst hingegen steht schon fest: „Ich bleibe definitiv in Rostock und will mithelfen, dass wir wieder nach oben kommen.“ Auch Kapitän Pelzer überlegt sich seinen auslaufenden Vertrag zu verlängern.
In den nächsten Wochen muss bekanntlich vor allem auf Vorstandsebene viel gearbeitet werden. Ein direkter Abstieg in die Viertklassigkeit würde eine mittelschwere Katastrophe bedeuten. Auf die Fans wird aber sicherlich Verlass sein. Egal, in welcher Liga. Die sind unbezahlbar.


Informationen
Quelle: kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Hansa Rostock; Hofmann; Starke; Mintal; Pelzer
Datum: 30.04.2012 17:11 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-rostock--wohin-schippert-die-hansa-kogge--910.html
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