Schafft 1860 München die Überraschung beim FC Ingolstadt ?

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Im bayerischen Derby heute Abend zwischen dem FC Ingolstadt 04 und dem TSV 1860 München geht es um einiges. Aufstiegshoffnung trifft Abstiegsangst. Beide Rivalen benötigen den dreifachen Punktgewinn unbedingt, um ihr Ziel erreichen zu können. Unabhängig vom Ergebnis ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die „Löwen“ auch nach dem Spieltag weiterhin auf einem Nichtabstiegsplatz stehen. Einzig bei einer hohen Niederlage könnte das Abrutschen auf einen Relegationsplatz drohen. Beim gastgebenden FCI gestaltet sich die Situation so, dass auch eine Niederlage an der Tabellenführung nichts ändern würde. Dennoch wollen die Schanzer vor einem stimmungsvollen Audi-Sportpark unter allen Umständen ein Zeichen an die Aufstiegskonkurrenz setzen.

„Ich habe noch keinen Spieler abgeschrieben“

Bei den „Löwen“ hat der neue Coach Torsten Fröhling mit einigen Personalentscheidungen für etwas Unruhe gesorgt. Mit Ilie Sanchez, Krisztian Simon und Daylon Claasen sind gleich drei Spieler überraschend nicht dabei. Das prominente Trio wurde nicht in den 18er köpfigen Kader für das schwere Auswärtsspiel am heutigen Montagabend beim FC Ingolstadt 04 (20.15 Uhr berufen. Auch Edu Bedia und Rodri, die körperlich noch nicht den Wettkampfmodus erreicht haben und dem verletzten Moritz Volz sind auch drei andere potentielle Leistungsträger nicht im Kader. Gegenüber der „Münchener Abendzeitung“ konnte sich Fröhling dazu nun wie folgt äußern: „Es ist mir sehr schwer gefallen.“ Wenige Augenblicke früher hat er den betroffenen Spielern seine Entscheidung in der Kabine mitgeteilt. Dennoch macht der Coach auch die Bedeutung dieser Spieler in den kommenden Spielen deutlich: „Ich habe ihnen erklärt, warum es nicht diesmal nicht gereicht hat, habe sie aber auch für ihren Einsatz gelobt. Ich habe noch keinen Spieler abgeschrieben, wir haben noch viele Spiele und werden alle brauchen."

„Wir können befreit aufspielen“

Der Druck liegt zweifelsfrei bei den Ingolstädtern, die durch die Siege vom SV Darmstadt 98 und des 1. FC Kaiserslautern aktuell nur noch drei Punkte Vorsprung auf einen Relegationsplatz besitzen. Für die „Sechziger“ geht es um nichts Geringeres als die Existenz, denn ein möglicher Abstieg in die Drittklassigkeit hätte neben prestigeträchtigen auch finanzielle Folgen, die den Münchener-Traditionsverein massiv erschüttern würde. Fröhling glaubt dennoch nicht, dass seine Kicker sich zu viel Druck machen werden: „Es wird eine ganz andere Voraussetzung als letzte Woche gegen St. Pauli. Viele trauen uns nicht so viel zu, aber wir können dort befreit aufspielen", so kann er gegenüber „Sport1.de“ berichten.

„Im Derby zählen keine Tabellenplätze oder Tendenzen“

Immerhin wird im schmucken Audi-Sportpark schon jetzt eine Saisonpremiere gefeiert werden, denn das Stadion ist zum ersten Mal mit 15.000 Zuschauern komplett ausverkauft. 3000 Anhänger werden die Gäste aus Giesing mitbringen. Bei FCI-Coach Ralph Hasenhüttl ist die Vorfreude auch besonders stark ausgeprägt: „Die Vorfreude ist groß. Es war ein ganz großes Ziel, dass ich irgendwann mal sagen werde, es gibt keine Karten mehr für das Spiel.“ FCI-Spielführer Marvin Matip möchte ganz bewusst die Favoritenrolle nicht annehmen: „Im Derby zählen keine Tabellenplätze oder Tendenzen, sondern einfach, was auf dem Spielfeld passiert." Da gegen die Abstiegskandidaten SV Sandhausen und VfR Aalen überraschend nur insgesamt ein Punkt eingefahren werden konnte, ist der Druck vor dem dritten Duell mit einem Verein aus dem unteren Tabellendrittel nicht gerade von geringer Natur. Der TSV 1860 München könnte mit dem auch emotional wichtigen Derbysieg ein klares Zeichen im Kampf um den Klassenerhalt setzen und sich etwas befreien.

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

FC Ingolstadt: Özcan - Levels, Matip, Hübner, Soares - Roger, Groß, Morales - Lex, Hinterseer, Leckie
TSV 1860 München: Eicher - Kagelmacher, Vallori, Schindler, Wittek - Bülow, Weigl, Adlung - Bandowski, Okotie, Wolf
Schiedsrichter: Dr. Martin Thomsen
Stadion: Audi Sportpark