Schlusslicht FC St. Pauli verliert kurz vor Spielende

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Die Krise des FC St. Pauli wird immer dramatischer. Durch einen bitteren Gegentreffer von Holland vier Minuten vor dem Schlusspfiff verloren die Kiezkicker mit 0:1 gegen den SV Darmstadt 98. 22.500 Zuschauer waren im Millerntorstadion Zeuge, wie die Hamburger sich primär auf die Defensive konzentrierten. Die spielerische Klasse und die notwendige Kreativität wurden jedoch schmerzlich vermisst. Wenn man kein Glück besitzt, kommt meistens auch noch Pech hinzu und so musste man den späten Gegentreffer kurz vor dem Schlusspfiff kassieren, wodurch die Kicker des vielfach kritisierten Thomas Meggle nun weiterhin auf dem letzten Tabellenplatz verbleiben müssen. Darmstadt steht nach diesem Auswärtsdreier mit 29 Zählern auf dem Relegationsplatz drei. Wir haben die Stimmen zur Partie nun sammeln können.

FC St. Pauli

Thomas Meggle: „Ich hätte heute gerne einen Punkt mitgenommen“, gestand Meggle nach der Partie gegen die Lilien. "Es war nicht einfach gegen gut verteidigende Darmstädter. Deshalb haben wir uns vorgenommen, hinten kompakt zu stehen und wenig zuzulassen. Wenn wir jetzt auf die Tabelle schauen, ist klar, dass wir vor Weihnachten aus den Spielen gegen Ingolstadt und Aalen noch Punkte mitnehmen müssen. Es gibt in der Liga Mannschaften, die sind in der gleichen Situation wie wir. Mit denen müssen wir uns messen. Wenn wir alle Mann an Board haben, reicht die Qualität der Mannschaft aus, um die Klasse zu halten. Durch die ganzen Ausfälle ist es im Moment aber nicht möglich, einen vernünftigen Trainingsbetrieb zu führen. Ich hoffe, dass wir einige Baustellen schon mit der Rückkehr einiger Spieler beheben können. Ich bewundere die Jungs dafür, dass sie nach all den Niederschlägen immer wieder zurückkommen. Es liegt an dem guten Charakter der Mannschaft, dass sie nicht liegen bleiben, sondern immer wieder aufstehen.“

Lasse Sobiech: "Wir haben den Fokus auf die Defensive gelegt und wollte die Null so lange wie möglich halten. Das ist uns bis kurz vorm Schluss auch gelungen, umso bitterer dann, dass wir doch noch einen Treffer kassieren. Ich habe versucht, den Ball noch wegzugrätschen, lege ihm das Ding dann aber ungewollt perfekt auf. Das war mein Fehler, der uns den Punkt gekostet hat. Nach vorne fehlte uns sicherlich der Mut, wird sidn schnell genug nachgerückt."

Sebastian Schachten: "Unser großes Ziel war es, die Null zu halten. Das haben wir bis zur 86. Minute auch geschafft. Das Tor tut sehr, sehr weh - eine bittere Niederlage für uns. Letzte Woche haben wir es gegen Bochum vorne gut gemacht, heute hinten. Den Mix bekommen wir aktuell aber nicht hin. Wir haben jetzt noch zwei Spiele vor uns und müssen schnell die Köpfe hoch bekommen. Momentan kommt es wirklich knüppeldick für. Letzte Woche führst du dreimal und gewinnst nicht, heute dann der späte Gegentreffer. Aber: Aufgeben ist keine Option für uns!"

Dennis Daube: "Wir hatten die Situation vor dem Gegentor eigentlich schon geklärt, bekommen dann aber das 0:1. Solche Fehler müssen wir abstellen. Das war sehr bitter. Im Spiel nach vorne wollten wir entscheidende Konter setzen. Das haben wir aber nicht geschafft, weil wir zu mutlos agiert haben. Irgendwie hatten wir heute einen Zitterfuß. Jetzt geht's erst mal nach Ingolstadt, wo wir nichts zu verlieren haben. Im letzten Spiel gegen Aalen müssen und werden wir noch einmal alles raushauen."

Robin Himmelmann: "Es ist sehr bitter für uns gelaufen. Wir wollten kompakt stehen und die Räume eng machen. Das haben wir auch gut gemacht. Das späte Gegentor ist frustrierend für die gesamte Mannschaft, aber auch für unsere Fans. Wir müssen die Niederlage schnell abhaken und es in Ingolstadt besser machen."

Daniel Buballa: "Unser Ziel war es heute die Null zu halten. Das hat 86 Minuten gut geklappt. Es ist bitter, vier Minuten vor Schluss den Ball reinzubekommen. Wir haben nach vorne zu wenig Bälle festgemacht. Das einzig gute ist, das am Mittwoch das nächste Spiel ist. In Ingolstadt werden wir versuchen es besser zu machen."

SV Darmstadt 98

Dirk Schuster: „Wir sind sehr froh und stolz über diesen Auswärtssieg. Wir hatten Respekt vor diesem Spiel. Hier sind fanatische Fans. Es geht um Kampf, Leidenschaft und Einsatzwillen. Wir wollten uns wie in den letzten Spielen präsentieren. In der Defensive gut strukturiert und organisiert stehen und nach vorne mutig spielen. Wir haben nicht ganz unverdient gewonnen. Ich wünsche mir, dass mein Kollege und der FC St. Pauli schnell die Kurve bekommen. Wir hatten schon Respekt, aber keine Angst vor St. Pauli. Das Publikum ist 90 Minuten total leidenschaftlich. Wir wollten uns so präsentieren wie zuletzt, strukturiert und defensiv stabil, das ist uns gut gelungen, denn wir haben St. Pauli keine Chance aus dem Spiel gestattet. Offensiv hatten wir die eine oder andere Aktion, haben insgesamt viel in das Spiel investiert und sicher nicht unverdient gewonnen. Ich war begeistert von der Atmosphäre – zu der auch unsere Fans maßgebend beigetragen haben - und würde mir wünschen, dass St. Pauli in der 2. Liga bleibt. Hier zu spielen gehört einfach dazu, das hat sehr viel Spaß gemacht.“

Aytac Sulu: "Bei St. Pauli hat man die Verunsicherung gemerkt. Es war ein Kampf von der ersten Minute an."

Jerome Gondorf : „Eine Mannschaft wie der FC St. Pauli sollte nicht in die 3. Liga absteigen. Es herrschte eine tolle Stimmung im Stadion, beim Einlaufen hatte ich eine Gänsehaut.“

Rüdiger Fritsch: „Ich bedanke mich bei Mannschaft und Trainerteam für die sensationelle Hinrunde. Nur zwei Niederlagen zeigen, wie stolz wir alle im Moment sein dürfen. Ein Extralob auch an unsere super Fans für die friedliche und trotzdem intensive Unterstützung.“

Fabian Holland: „Ein geiles Gefühl, als ich das Tor geschossen hab. Irgendwie lag mir auf einmal der Ball vor den Füßen, dann habe ich ihn einfach reingeschossen. Wichtig war, dass wir heute sehr wenig zugelassen haben, so wollen wir auch die kommenden beiden Spiele angehen.“