Sidney Sam: „Das ist eine schöne Belohnung“


Sidney Sam: „Das ist eine schöne Belohnung“
Bild: dfb.de
Die Karriere von Bayer Leverkusens-Offensivspieler Sidney Sam verlief keineswegs nur steil nach oben. Vielmehr ist das Bildnis mit der berühmten „Achterbahnfahrt“ ganz gewiss deutlich angebrachter in diesem Zusammenhang. Grund dafür ist sicherlich auch die Tatsache, dass einige Verletzungen und folglich auch Enttäuschungen stetige Begleiter in seiner Karriere gewesen sind. Nun ist er in den Kreis der deutschen Fußball-Nationalmannschaft für die Länderspiele gegen Österreich und die Färöer-Inseln eingeladen worden, was er im Gespräch mit „DFB.de“ wie folgt beschreibt: „Das ist eine schöne Belohnung.“ Nun hofft er auch auf einige Einsatzminuten im DFB-Dress zu kommen.

„Ich glaube, dass ich bei der USA-Reise nicht enttäuscht habe“

Der Offensivspieler mit nigerianischen Wurzeln hat durch einen beachtlich starken Saisonstart im Dress von Bayer 04 Leverkusen ein enormes Maß an Selbstbewusstsein gewinnen können. Auch deshalb war seine Nominierung keineswegs überraschend, wie er ehrlich im Gespräch einräumt: „Richtig überraschend war es nicht, ich habe mir durchaus Hoffnungen gemacht. Ich glaube, dass ich bei der USA-Reise nicht enttäuscht habe. Der Bundestrainer hat danach mit mir gesprochen und mir zu verstehen gegeben, dass er zufrieden war und dass ich ganz nah dran bin. Er hat mir gesagt, dass ich gut in die Saison starten soll, und das ist mir zum Glück gelungen. Dass ich jetzt wieder dabei bin, ist phantastisch. Das Stammpersonal ist nun zurück und ich gehöre immer noch zum Kader, das ist eine schöne Bestätigung für meine Entwicklung.“

Verletzungsfreiheit wichtiger Grund für Leistungssteigerung

Mit drei Toren und zwei Vorlagen in den ersten vier Saisonspielen für die Werkself hat er einen starken Saisonstart hinlegen können. Sam liefert dafür eine mögliche Erklärung, wenn er sagt„Ganz viel hängt damit zusammen, dass ich seit längerer Zeit frei von Verletzungen bin. Zwei Mal pro Woche mache ich zusätzlich zum normalen Training Kräftigungsübungen für meinen Rücken. Das ist enorm wichtig für mich, und es zahlt sich aus. Langsam werde ich dafür belohnt, dass ich hart gearbeitet habe. Zurzeit passt vieles zusammen, es läuft.“ Und er nennt noch weitere Gründe für seine starke Form: „Irgendwie fühle ich mich einen Tick befreiter, ich gehe mit großem Selbstbewusstsein auf den Platz. Außerdem habe ich unser System bei Bayer mittlerweile komplett verinnerlicht. Es gibt verschiedene Ansätze dafür, warum es momentan so gut läuft für mich. Beispielsweise darf ich mittlerweile die Standards schießen, und auch das funktioniert recht gut.“

Technik statt Körpergewicht bei Freistößen

Besonders das DFB-Pokalspiel beim SV Lippstadt 08 war beste Werbung für die Fähigkeiten des gebürtigen Kielers mit nigerianischen Wurzeln. Dort konnte er beim 6:1-Sieg zwei Treffer markieren. Darunter war ein Traumfreistoß aus 25-Metern Torentfernung. Sam gilt als kleiner und schmaler Spieler. Die Körpermasse stellt jedoch keine Problematik bei der Beschleunigung eines solchen Balles dar: „Mit dem Körpergewicht hat das nicht viel zu tun, vielmehr mit Technik. Und mit Training. In der Vorbereitung habe ich ganz speziell Freistöße und Standards trainiert. Und es freut mich, dass sich dies offenkundig auszahlt.“ Und er nennt Talent und Fleiß als wichtige Komponenten für seine Stärke: „Ganz ohne Talent geht es natürlich nicht. Zum meinen Talenten gehört neben der Schnelligkeit und der Technik eben auch mein Schuss. Aber auch daran muss man arbeiten und die Technik durch viele Wiederholungen perfektionieren.“

Cristiano Ronaldo und Juninho als Vorbilder

Viele Fußballer haben in d
er Vergangenheit häufig Vorbilder gehabt, bei denen sie sich gewisse Schusstechniken abgeschaut haben. Auch beim 25-jährigen Freistoßspezialisten Sidney Sam haben weltbekannte Fußballer diese Funktion übernommen. So beschreibt er zugleich auch die Gründe für diese Bewunderung: „ Mittlerweile wollen viele so schießen wie Cristiano Ronaldo. Seine Technik ist wirklich perfekt, vor ihm müsste man noch Juninho nennen. Diese Spieler schaffen es, den Ball so zu treffen, dass er sich nicht dreht, dadurch flattert er und ist für die Torhüter unberechenbar. Das macht einen guten Schuss aus, natürlich im Zusammenspiel mit Härte und Präzision. Wenn man einen solchen Schuss beherrscht, dann verfügt man über eine exzellente Waffe, deswegen versuche ich ständig, meinen Schuss zu verbessern.“

„Mit dem Thema Social Medie habe ich mich nie intensiv beschäftigt“

Etwas auffällig ist zweifelsfrei die Tatsache, dass Sidney Sam in den sozialen Netzwerken überhaupt nicht aktiv ist. Weder bei Facebook, noch bei Twitter präsentiert sich der Jung-Nationalspieler. Gegenüber „DFB.de“ nennt er die Gründe: „Das hat mehrere Hintergründe. Ich bin Familienvater und habe neben dem Training keine Zeit, um eigene Seiten intensiv zu pflegen. Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich mich mit dem Thema Social Media noch nie intensiv beschäftigt. Für kurze Zeit hatte ich mal eine Facebookseite, ich habe diese aber dann nicht weiter betrieben, eben weil ich mich nicht so darum gekümmert habe, wie man es wohl müsste. Außerdem wollen die Fans natürlich, dass ich mich auf so einer Seite auch von meiner privaten Seite zeige. Das verstehe ich, aber ich bin sehr darauf bedacht, meine Familie zu schützen. Privat ist privat. Aber grundsätzlich halte ich Facebook für eine gute Sache, ich habe nur für mich noch nicht den richtigen Weg gefunden, damit umzugehen.“

„Ich werde nicht anfangen, irgendwelche Ansprüche zu erheben“

Am heutigen Abend steht bekanntlich das Rückspiel gegen den Nachbarn und Erzrivalen Österreich in der WM-Qualifikation auf dem Programm. Sam erinnert sich nun, wie er das Hinspiel in Wien verfolgt hat: „Ganz normal, vor dem Fernseher. Das Spiel war sehr eng, Österreich verfügt über viele Spieler von hoher Qualität, viele Spieler spielen ja auch in der Bundesliga. Wir sind also gewarnt. Wir müssen über 90 Minuten konzentriert sein, Spieler wie Arnautovic und Harnik sind immer gefährlich. Aber klar ist auch, dass wir dieses Spiel gewinnen müssen. Es liegt an uns: Wenn wir unsere Leistung bringen, dann mache ich mir keine Sorgen über den Ausgang des Spiels.“Über seine persönlichen Chancen auf einen Einsatz weiß er folgendes zu berichten: „ Ich habe ordentlich trainiert und versucht mich anzubieten. Aber ich werde nicht anfangen, irgendwelche Ansprüche zu erheben. Ich freue mich, dass ich hier dabei sein kann. Ich will den Trainer darin bestärken, dass er weiß, dass ich hundertprozentig bereit bin, wenn er mich bringen sollte.“


Informationen
Quelle: dfb.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Sidney Sam, Bayer Leverkusen, Deutschland, Österreich, Arnautovic, Harnik
Datum: 06.09.2013 16:15 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-sidney-sam--„das-ist-eine-schoene-belohnung“-7434.html
RSS Feed
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige