Sportdirektor Christian Beeck sieht keinen Aufstiegsdruck bei Energie Cottbus


Der FC Energie Cottbus muss sich mehr auf die eigene Leistung konzentrieren. Nach einer mehr als ordentlichen Hinrunde belegt das Team von Trainer Rudi Bommer nach 19 Spieltagen den 4. Tabellenplatz und hat gerade einmal vier Punkte Rückstand auf die zuletzt so schwächelnden Kicker des 1. FC Kaiserslautern. Dies konnte der FCE jedoch nicht ausreichend ausnutzen, denn aus den letzten vier Spielen gelang nur ein Unentschieden, was für die Ansprüche eines möglichen Aufstiegskandidaten deutlich zu wenig ist. Nun äußert sich Sportdirektor Christian Beeck über die letzte Wochen in der „Bild“.

So sagt er über die jüngste Entwicklung des Teams: „Enttäuscht nicht, aber unzufrieden über die letzten vier Wochen! Bis zum Braunschweig-Spiel war es in Ordnung, dann kam ein Einbruch.“ Irgendwie ist es merkwürdig, dass nach dem Sieg über den souveränen Tabellenführer aus Braunschweig solch ein Einbruch hingenommen werden musste. Beeck hat die möglichen Problempunkte bereits erkennen können: „In Sandhausen haben wir Backpfeifen kassiert, auch durch die Schiedsrichterentscheidungen. Wir sind noch nicht 100 Prozent so weit, das weg zu stecken. Eigentlich muss man sich in solchen Situationen sagen: Jetzt erst recht! Der Grundstein ist gelegt, wir müssen einen Stamm bilden. Dafür braucht man Zeit. Die Jungs sind knapp zweieinhalb Jahre zusammen, eingeschult wird man aber erst mit sechs Jahren. Da wird sich noch etwas entwickeln. Was nach drei, vier Jahren daraus werden kann, sieht man jetzt bei Braunschweig.“

Deshalb fordert er für die Spiele nach der Winterpause, dass klare Tugenden wieder demonstriert werden. Er versucht dies in wenigen Worten zu praktizieren: „Fußball ist Kopfsache. Auch da wird der Hebel im neuen Jahr angesetzt. Dazu gehört, wieder Leidenschaft und Freude am Fußball herüber zubringen.“ Von einem möglichen Aufstieg möchte er nicht unbedingt sprechen. Vielmehr versucht er bodenständig ein realistisches Ziel zu benennen und an die mannschaftliche Geschlossenheit zu appellieren: „Zielsetzung ist der einstellige Tabellenplatz. Vielleicht fühlten wir uns zu sicher, müssen wieder Anreize setzen. Es muss wieder die Bereitschaft da sein, für den anderen mit zu rennen und mit zu denken.“

Auch nicht gerade förderlich ist es sicherlich, dass mit Markus Feldhoff ein langjähriger Assistenztrainer den Verein in der Winterpause verlassen wird. Über diese Personalie berichtet Beeck: „Ja, Markus Feldhoff hat uns gebeten, im Winter zu gehen. Er möchte zu seiner Familie und dann den Fußballlehrer machen. Wir werden am 4. Januar dann mit einem ne
uen Mann in die Vorbereitung starten. Wir haben schon Kandidaten im Auge.“

In der Winterpause werden traditionell auch immer wieder Transferentscheidungen vorbereitet und getroffen. Beim FC Energie laufen acht Verträge aus, die teilweise auch neu verhandelt werden müssen. Über drei Spieler, die zuwenig Einsatzzeiten vorweisen können, spricht der Sportmanager konkret: „Jeder, der sich mit Energie identifiziert. Fenin, Glasner oder Ludwig müssen selbst entscheiden, wie der Weg weitergehen soll. Wir werden mit allen sprechen.“

Mit neun Saisontreffern hat sich Energies Neuzugang Boubacar Sanogo zusammen mit Kaiserslauterns Mo Idrissou an die Spitze der Torjägerliste geschossen. Deshalb ist eine vorzeitige Verlängerung des Vertrages von einer enormen Bedeutung, wie auch der umtriebige Beeck zu berichten weiß: „Mit Bouba sind die Gedankengänge schon sehr weit. Bei ihm konnte keiner ahnen, dass er so einschlägt. Menschlich und sportlich. Wir wussten um seine Qualität, aber wir wussten nicht, dass alles in diesem Umfeld so aufgeht und er zehn Tore schießt. Alle haben sich bemüht, aber auch Bouba hat viel dafür getan. Er ist ein stolzer Mensch, aber perfekt integriert. Und er ist einer, der sich trotz einer gesunden und nötigen Portion Egoismus voll in den Dienst der Mannschaft stellt.“

Besonders emotional agiert häufig FCE-Mittelfeldspieler Daniel Adlung, der mit seiner erneuten Roten Karte im Spiel bei Erzgebirge Aue seinem Team wiederholt geschadet hat. Beeck erwartet nun eine Reaktion des technisch hochveranlagten Spielers, der im Juni 2009 sogar mit der deutschen U21-Nationalmannschaft den EM-Titel geholt hat: „Nach seinem zweiten Platzverweis steht er bei der Mannschaft in der Pflicht. Adi hat unheimlich große Fähigkeiten. Aber wenn er nicht anfängt, seine Leistung über einen längeren Zeitraum zu bringen, dann wird es schwer für ihn. Er muss sich an Regeln halten, so etwas darf nicht zweimal passieren. Disziplin ist unverzichtbar im Fußball.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC Energie Cottbus; Sanogo; Adlung; Beeck; Fenin; Glasner; Ludwig; Idrissou
Datum: 18.12.2012 16:53 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-sportdirektor-christian-beeck-sieht-keinen-aufstiegsdruck-bei-energie-cottbus-3264.html
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