Sportmanager Born spricht über die Entwicklung des SC Paderborn 07


Sportmanager Born spricht über die Entwicklung des SC Paderborn 07
Die Tatsache, dass sich der SC Paderborn 07 zu solch einem etablierten Zweitligisten entwickelt hat, liegt ganz gewiss auch an der hervorragenden Arbeit von Manager Michael Born. Der 51-Jährige hat einen ganz gewichtigen Anteil daran, dass die Ostwestfalen mittlerweile im Verfolgerfeld der 2. Bundesliga stehen. Mit einer kleinen Pause zwischen 2008 und 2011 stand Born seit 1996 ununterbrochen in Diensten der Paderstädter. Nun unterhält sich Born mit der „Neuen Westfälischen“ über die wenig schmeichelhafte Vergangenheit, die erfolgreiche Gegenwart und die hochinteressante Zukunft beim SCP.

Die schwierige Anfangssituation beim SC Paderborn

Vor mittlerweile 18 Jahren hat Born seinen Dienst beim Vorgängerverein TuS Paderborn-Neuhaus begonnen. Die Situation im letzten Jahrtausend war keineswegs so professionell wie mittlerweile. Sowohl im sportlichen, finanziellen und auch infrastrukturellen Bereich hat es mittlerweile erhebliche Verbesserungen geben können. Ehrlich beschreibt Born den ehemaligen Zustand wie folgt: „Sehr schlecht. Der Verein stand wegen Steuernachzahlungen vor dem Aus, der Zuschauerschnitt lag bei 800. Zum größten Teil wurde alles ehrenamtlich erledigt. Ein Frührentner kümmerte sich um die organisatorischen Belange. Meine erste Amtshandlung war es, erst einmal einen PC zu bestellen.“

Beachtliche Entwicklung des SC Paderborn

Letztlich hat die Fusion mit dem damaligen SC Paderborn für eine erhebliche Verbesserung in vielen Bereichen sorgen können. Auch der neue Präsident Wilfried Finke hat den Verein erheblich nach vorne bringen können. Der Sportmanager erinnert sich nun: „Und Herr Finke wurde damals ausgelacht, als er sagte, er wolle den Verein in die 2. Bundesliga führen. Aber wir haben den Verein Schritt für Schritt entwickelt und die nötigen Strukturen geschaffen. Heute verfügt der SCP über ein tolles Stadion und eine gut funktionierende Geschäftsstelle. Die Professionalisierung ist aber nicht abgeschlossen. Wir können überall noch besser werden.“

Paderborns ganz spezielles Erfolgsrezept

In der kommenden Spielzeit könnte mit dem finanziell gut ausgestatteten RB Leipzig ein neuer Verein in der 2. Bundesliga spielen, der über deutlich bessere, finanzielle Möglichkeiten als der SCP verfügt. Neid kommt bei den besseren, finanziellen Möglichkeiten des Teams aus Sachsen keineswegs auf: „Nein. Die Aufgabe hat schließlich ihren Reiz. Wir wollen aus jungen, entwicklungsfähigen Spielern, die aus unteren Ligen kommen, und mit der einen oder anderen Ausleihe das Maximale herauszuholen. Und wir setzen auf unverbrauchte und ehrgeizige Trainer, die etwas erreichen wollen.

„15 Zweitligisten, mit denen wir nicht mithalten können“

Schon in der Winterpause hat ein Leistungsträger wie Diego Demme die Paderborner verlassen. Auch in der Vergangenheit mussten die Domstädter häufig solch einen personellen
Aderlass hinnehmen. Nach der aktuellen Saison droht dem SC Paderborn keineswegs ein Ausverkauf, wie Born nun gegenüber der „Neuen Westfälischen“ deutlich zum Ausdruck gebracht hat: „Definitiv nicht. Wir haben eine gute Vertragsstruktur mit gestaffelten Laufzeiten. So haben wir Planungssicherheit, da nach jeder Saison nicht zu viele Verträge enden. Zudem werden wir alles versuchen, um einen Mario Vrancic oder die Leihspieler Elias Kachunga und Johannes Wurtz in Paderborn zu halten. Wir sind auch in guten Gesprächen. Es wird uns aber wahrscheinlich nicht in jedem Fall gelingen. Denn allein in der 2. Bundesliga gibt es 15 Vereine, mit denen wir finanziell nicht mithalten können. Der SC Paderborn wird zwar im Gegensatz zu früher nicht mehr als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Aber beim Budget sind wir noch immer unter den letzten Drei.“

„Ein Trainingszentrum wäre ein Meilenstein auf dem Weg der Etablierung“

Ein echtes Problem stellt die Tatsache dar, dass es schon seit einiger Zeit an zweitligatauglichen Trainingsmöglichkeiten in Form eines anständigen Trainingslagers fehlt. Born nennt die Gründe für den Bau einer neuen Trainingsstätte: „Wir müssen dieses Dauerthema kurzfristig lösen. Hinter den Kulissen laufen zahlreiche Gespräche. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam mit der Stadt den Durchbruch schaffen. Denn ein Trainingszentrum wäre ein Meilenstein auf dem Weg der Etablierung. Die Trainingsmöglichkeiten genügen derzeit nämlich nicht einmal Drittliga-Ansprüchen. Ganz zu schweigen von der Wichtigkeit, die ein eigenes Trainingsgelände für unser Nachwuchsleistungszentrum hätte.“

Im Sponsoringbereich breiter aufstellen

Allerdings könnte es im Jahr 2015 auch eine große Veränderung geben, da der mächtige Präsident Wilfried Finke sein Amt aufgeben könnte. Für den langjährigen Vereinsmitarbeiter scheint diese Änderung nicht wirklich einfacher zu sein: „Das wird in der Tat eine enorme Herausforderung. Ein gutes Vorbild könnte für uns Greuther Fürth sein. Die sind mit vielen kleinen Schritten kontinuierlich den Weg nach oben gegangen und haben im Sponsorenbereich eine enorm breite Basis geschaffen. So sollte auch unser Weg aussehen. Denn wir wollen künftig nicht mehr derart von Transfererlösen abhängig sein.“


Informationen
Quelle: nw-news.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: SC Paderborn, Michael Born, Diego Demme
Datum: 25.01.2014 22:00 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-sportmanager-born-spricht-ueber-die-entwicklung-des-sc-paderborn-07-10305.html
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