SpVgg Greuther Fürth: Routinier Kleine muss Verein verlassen – Talent Steininger als neuer Hoffnungsträger


SpVgg Greuther Fürth: Routinier Kleine muss Verein verlassen – Talent Steininger als neuer Hoffnungsträger
Der schwache Start aus der Rückrunde mit einer Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern und einem Remis gegen den Karlsruher SC war für die Ansprüche der Spielvereinigung Greuther Fürth selbstverständlich deutlich zu wenig. Dennoch ist diese Tatsache kein Grund gewesen, um harte Personalentscheidung von langjährigen Kickern zu fällen. So ist nun bekannt geworden, dass das 36-jährige Kleeblatt-Urgestein Thomas Kleine bei den Franken keinen neuen Vertrag mehr erhalten wird. Sein zum Saisonende auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Nach acht Jahren am Ronhof wird der gebürtige Rheinländer den Verein verlassen müssen. Ähnliches gilt für Sebastian Tyrala und Robert Zillner, die den Verein nach Ablauf ihrer Verträge ebenfalls den Rücken kehren müssen.

Bewegte Karriere des Thomas Kleine neigt sich dem Ende zu

231 Partien hat Thomas Kleine in seinem zweiteiligem Gastspiel für Fürth absolviert. 15 Treffer hat er beisteuern können. Im Jahr 2003 ist der robuste Defensivspezialist zum ersten Mal nach Fürth gewechselt. Von Bayer Leverkusen wählte er den Weg zum süddeutschen Traditionsverein. 2007 hat er sich den Traum von der Bundesliga erfüllen wollen und ist zu Hannover 96 und anschließend zu Borussia Mönchengladbach gewechselt, ehe er 2010 zur Spielvereinigung zurückgekehrt ist. Kleine kann zweifelsfrei auf eine bewegte Karriere zurückblicken. So hat er der legendären Leverkusener-Mannschaft angehört, die 2002 im Champions-League-Finale gegen Real Madrid und im DFB-Pokalfinale gegen Schalke 04, sowie in der Bundesliga gegen Borussia Dortmund jeweils unterlegen war. Auch wenn er nur Ergänzungsspieler war, so hat er sich als Teil gefühlt. Zweimal konnte er als Stammspieler den Bundesliga-Aufstieg feiern. 2008 schaffte er dies mit Borussia Mönchengladbach, während 2012 der Aufstieg mit den Fürthern gelungen ist. Mit den Fürthern folgte nur ein Jahr später der sofortige Wiederabstieg.

Auch erfahrene Zillner und Tyrala müssen Verein verlassen

So ganz langsam muss er nun auch seinem Alter Tribut zollen. Mit mittlerweile 36 Jahren hat er in dieser Saison gerade einmal zehn Partien bestritten. Einen kleinen persönlichen Aufwärtstrend konnte er vor der Winterpause erleben, als er vier Spiele in der Startformation gestanden hat. Nur wenn er 17 Partien in der ersten Elf bestreitet, wird sein Vertrag automatisch um eine weitere Saison verlängert. Dies scheint jedoch reichlich unrealistisch zu sein, da er ganz gewiss nicht sämtliche 13 Partien bis zum Saisonende noch bestreiten wird. Sportchef Rouven Schröder hat Kleine zuletzt in einem persönlichen Gespräch mitgeteilt, dass diese Spielzeit seine letzte im Profikader sein wird. Kleine teilte ehrlich mit: „Ich war überrascht und enttäuscht. Ich habe jetzt im Moment nicht mit dieser Aussage gerechnet, weil ich ja die Spiele vor der Winterpause noch gespielt habe.“ Für die Kleeblätter geht es nun zukünftig darum, dass jüngere Spieler verpflichtet werden. Deshalb mussten auch Zillner und Tyrala den Verein verlassen. So stehen zurzeit schon die Kicker Kevin Kraus (21), Zsolt Korcsmar (25) und Benedikt Röcker (24) im Kader und damit drei junge Innenverteidiger. Mergim Mavraj ist mittlerweile schon 27 Jahre alt. Auch bei ihm gibt es noch Unklarheit, wo er nächste Saison spielen wird.

Was passiert mit Thomas Kleine nach dieser Saison?

Schröder hat derweil betont, dass er Kleine durchaus zutrauen würde, auch in der aktuellen Spielzeit dem Team noch effektiv weiterhelfen zu können. Auch der Kicker selbst ist von seinen Fähigkeiten absolut überzeugt, wenn er sagt: „Ich fühle mich fit und habe noch Lust auf Fußball.“ Aus diesem Grund hat er sich auch klar dazu geäußert, dass er an das Karriereende keineswegs denken mag: „Ich muss das jetzt erst einmal sacken lassen.“ Vielleicht wird er zukünftig für die Fürther-Reserve auflaufen. Auch bei einem anderen Verein zu kicken in der 2. oder 3. Lig
a scheint absolut eine Option für ihn darzustellen.

Talent Steininger will Eigenwerbung betreiben

Fürth will bekanntlich zukünftig vermehrt auf die Jugend setzen. Auch im Angriff spielt diese Vereinsphilosophie eine echte Rolle und deshalb ist der 18-jährige Daniel Steininger auch mit einem langfristigen Profivertrag ausgestattet worden. Seit dem vergangenen Dezember kann der Sturmführer von der Spielvereinigung Greuther Fürth II Profiluft schnuppern, da er bei den Trainingseinheiten der ersten Mannschaft mittrainieren darf. Der gebürtige Passauer macht aus den Unterschieden im Gespräch mit „nordbayern.de“ keinerlei Geheimnis, wenn er sagt: „Die Intensität und Häufigkeit des Trainings ist körperlich sehr anstrengend, da zwickt‘s schon mal in der Wade.

Erstaunliche Entwicklung von Steininger

Auch wenn ich vom Kopf her noch wollte, ging es manchmal nicht mehr.“ Sein Trainer Frank Kramer hat ehrlich zugegeben, dass auch schwächere Phasen bei einem Spieler in seinem Alter absolut normal sind, denn „keine Entwicklung verläuft linear, und so ist auch Daniel in diesem Winter gnadenlos in ein Loch gefallen.“ Aus diesem Grund hat er zuletzt nicht das volle Trainingspensum absolviert. Die Entwicklung des Hoffnungsträgers hat Kramer klar beeindrucken können, wie er nun ehrlich einräumen kann: „Vor einem Jahr hat man noch überlegt, ob man ihn überhaupt in die A-Jugend übernimmt.“ Ein Blick auf seine Vergangenheit genügt schon, um erkennen zu können, dass Ehrgeiz eine ganz wichtige Tugend des Teenagers ist. So ist er bereits im Alter von gerade einmal 15 Jahren von der Spielvereinigung Grün-Weiß Deggendorf in das Nachwuchsleistungszentrum der Spielvereinigung Greuther Fürth gewechselt. Seit Sommer kickt er für die U23-Regionalligamannschaft der Fürther.

„Ich will hier möglichst viel aufsaugen und Erfahrungen sammeln“

Diese Motivation des Talents fällt regelrecht auf, denn häufig ist er der Erste und Letzte auf dem Trainingsplatz. Er möchte sich den Traum vom Profifußball unbedingt erfüllen. Zudem zeigt er noch Demut, in dem er den Ballsack und die Hüttchen trägt. Er tut dies freiwilligen, denn „das ist ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Älteren im Team immer Vorrang haben. Also mache ich das einfach.“ Er hat bereits einige Unterschiede im Vergleich zur viertklassigen Regionalliga erkennen können: „Die Innenverteidiger sind noch robuster. Außerdem sind die Laufwege etwas anders und du musst immer voll aufmerksam sein, darfst nie abschalten.“ Einen Profivertrag sieht er auf der Prioritätenliste gar nicht einmal so weit oben. Stattdessen lautet für ihn persönlich das Credo: : „Ich will hier möglichst viel aufsaugen und Erfahrungen sammeln.“ So wird er auch weiterhin die Pflichtpartien zunächst einmal in der U23-Auswahl bestreiten. Der Abiturient möchte zukünftig sogar bei erfolgreichem Schulabschluss ein Fernstudium beginnen. Derzeit möchte er zunächst die harten Belastungen möglichst gut verkraften können, wenn er gegenüber „nordbayern.de“ sagt: „Wenn ich nach Hause komme, leg‘ ich mich auf die Couch und versuche zu regenerieren.“


Informationen
Quelle: nordbayern.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Frank Kramer, SpVgg Greuther Fürth, Thomas Kleine, Kevin Kraus, Zsolt Korcsmar, Benedikt Röcker, Mergim Mavraj, Daniel Steininger,
Datum: 19.02.2014 14:10 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-spvgg-greuther-fuerth--routinier-kleine-muss-verein-verlassen-%96-talent-steininger-als-neuer-hoffnungstraeger-10780.html
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