St. Pauli: Die Lehren aus der Union-Pleite


Diese 2:4-Niederlage bei Union Berlin war für den FC St. Pauli natürlich völlig kontraproduktiv. Grund für diese Annahme war sicherlich die Vermeidbarkeit dieser Pleite, denn zeitweise stand es sogar 1:1 und die Hamburger konnten sich berechtigte Hoffnungen machen mit einem Punktgewinn die Heimreise in den hohen Norden antreten zu können. Nun muss rund zwei Wochen auf den nächsten Ligaeinsatz gewartet werden, denn die Länderspielpause sorgt für eine kollektive Pause in den ersten beiden Bundesligen. Die Wiedergutmachung muss nun also verschoben werden, was die Paulianer-Beteiligten mächtig gewurmt hat.

Priorität hat Punkte gegen den Abstieg zu sammeln
Der Frust ist enorm bei den Paulianern, die im prestigeträchtigen Duell mit dem anderen Kiezklub dafür sorgen wollten, dass der Abstand zu den Abstiegsplätzen noch gewaltiger wird. Dies ist jedoch fehlgeschlagen und so muss in den nächsten Wochen eben mit der notwendigen Punktejagd begonnen werden. Auch Mittelfeldmann Fin Bartels zeigte sich sichtbar enttäuscht über den Ausgang dieses Spiels: „Es ist schon ärgerlich, mit einer Niederlage in die Länderspielwochen zu gehen.“ Nun muss in den nächsten zwei Wochen bis zum kommenden Punktspiel gegen den SC Paderborn 07 intensiv gearbeitet werden. Mit 32 Punkten stehen die Hanseaten acht Punkte vor dem Relegationsplatz 16, den derzeit Dynamo Dresden belegt.

Frontzeck: „Wir haben Lehrgeld bezahlt“
Auch Pauli-Trainer Michael Frontzeck zeigte sich nach der Vorstellung enttäuscht und teilte dies der "Hamburger Morgenpost" auch so mit: „Die Gegentore zwei, drei und vier sind zu leicht gefallen.“ Und er versuchte durch Klarheit auch seine Mannen aufzurütteln: „Da muss man auch mal den Finger in die Wunde legen. Das kann man besser verteidigen. Wir haben alle Lehrgeld bezahlt.“ Und der 48-jährige Ex-Profi bilanzierte, dass diese Tatsache „traurig für die Mannschaft sei, weil sie unheimlich viel investiert hat. Das war vor allem von Minute 20 bis 80 um Klassen besser als in dem Spiel, in dem wir so jämmerlich untergegangen sind“. Damit sprach er die äußerst bittere 1:4-Niederlage beim SV Sandhausen an, die zumindest ergebnistechnisch eine der größten Paulianer-Peinlichkeiten in der jüngeren Vergangenheit zu sein scheint.
Aus dieser Niederlage zu lernen, ist nun das große Credo vom FC. Dies macht auch Trainer Frontzeck deutlich: „Wir müssen das jetzt abschütteln.“ Realismus ist eine ganz wichtige Tugend für die Paulianer, was der erfahrene F
ußball-Lehrer deutlich macht: „Uns war allen klar, dass wir auch nach drei Siegen in Folge jetzt nicht alles gewinnen werden. Es wird ein Kampf bis zum Schluss.“ Die acht Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz sieht er als einen großen Vorteil an, denn: „Wir haben uns ein Polster angebissen.“ Sein Versprechen war eindeutig: „Das werden wir verteidigen.“

Sieges-Hattrick kostet Kraft
Drei Siege in Serie haben das Selbstbewusstsein und zugleich die Anspruchshaltung deutlich gestärkt. Nun müssen erst einmal wieder neue Kräfte gesammelt werden, nachdem sich die personelle Situation nicht unbedingt als extrem angenehm in den letzten Wochen dargestellt hat: „Die letzten Wochen haben Substanz gekostet.“ Der Sieges-Hattrick gegen Teams wie Frankfurt, Aalen und Regensburg wurde extrem hart erarbeitet. Spielerisch gibt es einige Defizite. Die Mannschaft kommt über den Kampf zum Spiel und betreibt einen exorbitanten läuferischen Aufwand, um erfolgreich zu sein. Dies war eventuell auch ein gewichtiger Grund, warum die Endphase des Union-Spiels viele einfache Fehler begangen worden sind.

Länderspielpause als Fluch und Segen zugleich
Nach einer Stunde Spielzeit war für den stets aufopferungsvoll kämpfenden Spielführer Fabian Boll Feierabend. Die Viruserkrankung ist sicherlich auskuriert worden. Der Körper hat die Belastungen in diesem intensivem Match registriert und seine Lehren draus gezogen. Frontzeck versucht für die Auswechslung eine plausible Erklärung zu finden: „Boller war durch, er braucht mal ein paar Tage Ruhe.“ Die gesamte Mannschaft darf sich nun erst einmal ausruhen, denn nun wartet die Länderspielpause und dies ist gleichbedeutend mit einem spielfreien Wochenende. Nun heißt es Kräfte tanken für den Saisonendspurt. Negativ ist jedoch zu verzeichnen, dass nun zwei ganze Wochen diese Niederlage nicht kompensiert werden kann.


Informationen
Quelle: mopo.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: FC St. Pauli; 1. FC Union Berlin; Frontzeck; Boll
Datum: 18.03.2013 13:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-st--pauli--die-lehren-aus-der-union-pleite-4602.html
RSS Feed
Vorheriger Artikel:
» Topspiel 26.Spieltag 2.Bundesliga
Kommentare
Name:
E-Mail: (nicht öffentlich)
Homepage:
Kommentar:
Spam-Schutz: Bitte das Wort ZWOTE in das Feld eintragen!


Für diese News ist leider noch kein Kommentar vorhanden.

Für den Inhalt des Kommentars ist der Autor verantwortlich. Die Kommentare spiegeln nicht die Meinung von 2-liga.com wieder.
Diese Nachrichten könnten Sie ebenfalls interessieren
Anzeige
Anzeige