Stadionmiete: Muss der 1. FC Köln zukünftig seine Heimspiele in Aachen austragen?


Stadionmiete: Muss der 1. FC Köln zukünftig seine Heimspiele in Aachen austragen?
Bild: dfb.de
Spätestens seit der Heimniederlage gegen Hertha BSC am vergangenen Sonntag herrscht nun endgültig Klarheit. Der 1. FC Köln wird auch in der kommenden Zweitligaspielzeit im deutschen Unterhaus kicken. Ursprünglich war fest angedacht, dass Goalgetter Anthony Ujah den Verein am Saisonende verlassen wird. Der nigerianische Angreifer fühlt sich beim FC jedoch offensichtlich so wohl, dass er am letzten Montag den Mietvertrag für sein Kölner-Appartment für weitere zwei Monate verlängert hat. Auch ein Zeichen seiner persönlichen Ungewissheit, wie er dem „express“ deutlich gemacht hat: „Ich weiß nicht, wo ich im nächsten Jahr spiele und wohin mit meinem Zeug.“

Ujah fühlt sich pudelwohl bei den Geißböcken
Nach einer ansprechenden Saison beim rheinischen Traditionsverein wird der Stürmer des FSV Mainz 05 jedoch schon ab kommender Woche mit der nigerianischen Nationalmannschaft zu einer Länderspielreise in die USA aufbrechen. Ujah möchte möglichst bald Klarheit bekommen, wie er deutlich macht: „Mein Agent kommt nächste Woche, ich hätte gerne Klarheit.“ Es ist ein offenes Geheimnis, dass der 22-Jährige sich bei den Geißböcken pudelwohl fühlt. Für Mainz-Manager Christian Heidel scheint hingegen absolut klar zu sei: „Entweder er verlässt uns ganz, oder er ist am 1. Juli wieder bei uns unter Vertrag.“ 2,5 Millionen Euro für die Ablösesumme scheint für den 1. FC Köln schlichtweg nicht darstellbar zu sein. Klare Worte spricht deshalb auch 05-Manager Heidel, wenn er sagt: „Ich sehe das auch so, dass der FC Stand jetzt aus dem Rennen ist.“

„Wir würden Ujah gerne hier halten und werden alles versuchen“
Kölns-Transfermanager Jörg Jakobs und Trainer Holger Stanislawski sagen beide das Gleiche, wenn sie auf die Personalie Anthony Ujah angesprochen werden: „Wir würden Tony gerne hier halten und werden alles versuchen.“ Dennoch wollen sich die Kölner Verantwortungsträger nach anderen Angreifern umschauen. Auch soll ein Ersatz für Christian Clemens verpflichtet werden, der von seiner Ausstiegsklausel in Höhe von drei Millionen Euro Gebrauch machen wird und wahrscheinlich zum FC Schalke 04 wechseln wird. Da Stefan Maierhofer bekanntlich den Verein ebenfalls verlassen wird, soll neben einem weiteren Stürmer auch ein neuer defensiver Mittelfeldspieler für Tobias Strobl verpflichtet werden. In der Defensive gibt es hingegen insgesamt nicht allzu viel Veränderungspotential, da Keeper Timo Horn, die Außenverteidiger Miso Brecko und Jonas Hector sowie den zentralen Innenverteidigern Kevin McKenna, Dominic Maroh und Bruno Nascimento völlig zurecht als verlässliche Größen eingestuft werden.

Personell auf dem Wege der Besserung, finanziell nicht
Personell scheint sich beim 1. FC Köln einiges zum Positiven zu entwickeln. Finanziell drückt jedoch der Schuh noch gewaltig. Deshalb waren FC-Präsident Werner Spinner und sein Vize Markus Ritterbach zuletzt bei Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters gewesen, um über eine LÃ
¶sung zu sprechen. So ist bekannt, dass der Verein die 3,5 Millionen Euro für die Stadion Pacht nicht mehr finanzieren kann. Offensichtlich haben die beiden Kölner-Vereinsbosse nun sogar vorgeschlagen, dass sie erst einmal gar keine Miete mehr bezahlen müssen. Bisher fand dieser überaus kreative Vorschlag jedoch keine Mehrheit bei den Stadtbossen. Der Grund für diese strikte Ablehnung liegt darin begründet, dass aufgrund der eher suboptimalen Haushaltssituation und den EU-Richtlinien der 1. FC Köln keineswegs zum Nulltarif im Kölner WM-Stadion spielen kann.

Der FC-Deal mit der Stadt Köln
Gegenüber der „Bild-Zeitung“ macht Kölns-Geschäftsführer Alexander Wehrle nun deutlich, dass es tatsächlich solche Gespräche gegeben hat: „Wir haben am Samstag einen Entwurf der Kölner Sportstätten bekommen und werden jetzt einen Gegenentwurf vorlegen.“ Schon für die laufende Spielzeit haben dies die Kölner-Vereinsbosse vorgeschlagen. Nochmals Wehrle dazu: „Das ist eine Option und wäre sicherlich zu unserem Besten. Aber wir stehen mitten in den Verhandlungen und müssen einfach sehen, worauf wir uns einigen. Unser Ziel ist eine deutliche Reduzierung der Miete für die laufende und die kommende Saison. Im Gegenzug würden wir der Stadt im Aufstiegsfall überproportional mehr bezahlen.“ Ein möglicher Bundesliga-Aufstieg hätte tatsächlich sovieles deutlich einfacher gestaltet. Nun hingegen muss in allen Bereichen massiv gespart werden, weil die Mannschaft mit dem Druck nicht klargekommen ist. Immer mehr wird klar, dass die 2. Bundesliga ein absolutes Verlustgeschäft darstellt.

Droht ein Umzug nach Aachen?
Beide Seiten müssen sich aufeinander zu bewegen. Wenn dies tatsächlich nicht passieren sollte, dann gibt es rund um das Geißbockheim sogar ernste Überlegungen im Fall der Fälle nach Aachen umzuziehen, um im dortigen Tivoli seine Heimspiele auszutragen. Dort wäre die Stadionmiete um einiges geringer. Immer noch zu hoch jedoch für die insolvente Alemannia, die nun in der wenig prestigeträchtigen Regionalliga West ein fußballerisches Dasein fristen muss. Bekannt ist immerhin schon, dass ihr OB Marcel Philipp den 1. FC Köln liebend gerne in das 2009 neu erbaute Stadion locken würde. Rund 1,5 Millionen Euro an Stadion-Miete müsste der FC an die Stadt Aachen bezahlen.


Informationen
Quelle: express.de ; Bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Clemens; Jakobs; Stanislawski; Wehrle; Horn; Brecko; Ujah; Maierhofer
Datum: 14.05.2013 17:05 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-stadionmiete--muss-der-1--fc-koeln-zukuenftig-seine-heimspiele-in-aachen-austragen--5502.html
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