Stanislawski zufrieden mit dem Arbeitseifer seiner Kölner-Kicker


Selbstvertrauen ist ein besonderes Gut beim 1. FC Köln, welches in diesen Tagen der Saisonvorbereitung aufgebaut werden muss. Der Druck ist enorm. Auch wenn der Verein die Erwartungshaltung ganz bewusst klein halten möchte, so ist das emotionale Umfeld, bestehend aus Fans und Medien, sehr gefühlsschwankend. Dies scheint eine grundsätzliche Kölner Tugend zu sein, denn in allen relevanten Parametern besitzt der FC absolutes Erstligaformat. Einzig die sportliche Komponente ist nicht ausreichend, um in der Eliteklasse mitspielen zu dürfen. Nun hat ein 2:0 Erfolg im Testspiel gegen Dukla Prag für kollektive Freude gesorgt.

Folglich fiel auch die Bewertung durch FC-Trainer Holger Stanislawski aus, der sich gegenüber dem „express“ zu der Aussage hinreißen ließ: „Grundsätzlich positiv“, als er nach einem realistischen Fazit der Darbietung gegen den tschechischen Traditionsverein bewegen ließ. Nun warten noch zwei Testkicks in zweieinhalb Wochen. Gegen Ligakonkurrent Jahn Regensburg und den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen wird noch getestet. Die Zeit und auch diese Spiele braucht er unbedingt, denn noch ist nicht alles „Gold, was glänzt“ beim wahrscheinlich emotionalsten Verein in Deutschland. So urteilt er kritisch über die bisherige Vorbereitung: „Es gab sicher noch einige Situationen, die man besser lösen kann.“

Stanislawski wird gegenüber dem „express“ konkret: „Die Spieleröffnung, das drin bleiben in der Situation nach Ballverlusten, das pressen.“ Die neue Doppelsechs mit Matthias Lehmann und Adam Matuschyk wusste zu gefallen, denn das Verständnis der spiel- und passstarken Mittelfeldakteure wird von Tag zu Tag besser. Dennoch übte der ambitionierte „Stani“ auch Kritik, wenn er sagt: „Adam hat anfangs mit zu vielen Kontakten gespielt, zu lange gebraucht, bis er den Pass gespielt hat, in der zweiten Halbzeit hat er das mit Matse schon viel besser gespielt.“

Besonders in Erscheinung getreten, ist bei diesem Test der Doppeltorschütze Mikael Ishak, der einmal mehr seine unnachahmlichen Vollstrecker-Qualitäten demonstrieren konnte. Dazu ein zufrieden wirkender Stanislawski: „Ich freue mich für Mika. Gut war auch, dass er sich beim Elfmeter den Ball nimmt und Selbstvertrauen zeigt. Wir wissen um s
eine Qualitäten. Aber wir wissen auch, dass er noch ein bisschen schnellere Beine haben muss und an seiner Beweglichkeit arbeiten muss.“

Dennoch sind dem Trainer auch einige Fehler aufgefallen, die speziell in der ersten Halbzeit begangen worden sind. Stanislawski fordert Verbesserung: „Wir haben vor allem vor der Pause zu langsam gespielt, hatten auch zu leichte Ballverluste. Beim ersten Blick nach vorne müssen wir ein ganz anderes Tempo anschlagen.“ Besonders frappierend war die Tatsache, dass keine einzige Tormöglichkeit selbst herausgespielt worden ist. Ein Faktum, welches zu Denken geben sollte. Nochmal der ehemalige Pauli-Coach: „Die Außenverteidiger sollen auch Offensivspieler sein, und dabei trotzdem gut verteidigen. Miso Brecko ist nach der Pause öfters in diese Situationen gekommen, dass er vorne gefährlich wurde.“

Auch das Offensivspiel hat ihm nicht wirklich gefallen können, da es zu häufig von einer eklatanten Bewegungsarmut geprägt gewesen ist. Die klare Forderung des Trainers: „Wir rotieren noch zu wenig, aber das hängt auch damit zusammen, dass es das Spielsystem beim 4-2-3-1 mit zwei festen Sechsern nur bedingt hergibt. Wir werden jetzt noch ein anderes System trainieren mit vier flexiblen Offensivspielern. Mal gucken, wie die Jungs damit umgehen.“
Positiv äußert sich jedoch auch Stanislawski über die Motivation dieses „neuen FC“, der aus den Fehlern der Vergangenheit lernen soll. Der ehemalige Hoffenheim-Trainer ist aber diesbezüglich alles andere als sorgenvoll, wie er dem „express“ verraten hat: „Die Jungs ziehen alle super mit, sind gewillt, die Dinge umzusetzen.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Matuschyk; Lehmann; Brecko
Datum: 18.07.2012 20:34 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-stanislawski-zufrieden-mit-dem-arbeitseifer-seiner-koelner-kicker-1038.html
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