Toni Schumacher: „Wer solche Spiele gewinnt, der packt es am Ende“


Das schönste Ostergeschenk haben sich die Spieler des 1. FC Köln selbst gemacht, denn endlich steht das Team von Trainer Holger Stanislawski auf Relegationsplatz drei. Durch den hart umkämpften 2:1-Sieg über den Tabellenletzten SSV Jahn Regensburg konnte der Bundesliga-Absteiger erstmalig in dieser Saison auf den dritten Tabellenplatz springen. Der ärgste Rivale 1. FC Kaiserslautern kam beim Abstiegskandidaten SV Sandhausen über ein müdes 1:1-Unentschieden nicht hinaus. Damit stehen die Kölner vor dem freitäglichen Showdown auf dem Lauterer Betzenberg mit einem Punkt vor dem FCK.

Kevin McKenna als „Fels in der Brandung“
Dieser Sieg war allerdings hart umkämpft, denn Torwart Timo Horn musste erneut seine Extraklasse eindrucksvoll unter Beweis stellen und konnte mit zahlreichen Glanzparaden dafür sorgen, dass bis auf den Ausgleichstreffer durch Marco Djuricin der Kasten sauber gehalten werden konnte. Auch der abermals starke Christian Clemens mit seiner Vorlage zum 2:1 durch Daniel Royers Siegtor war einer der Siegtrümpfe bei diesem keinesfalls hochklassigem Spiel gegen die Oberpfälzer. Lobend äußerte sich nach dem Spiel FC-Trainer Holger Stanislawski gegenüber dem „Express“ zu seinem alles überragenden FC-Urgestein: „Christian ist derzeit in einer guten Form und da angekommen, wo er die ersten drei Monate nicht war. Er hat eine wahnsinnige Dynamik, aber bei ihm geht es immer noch ein bisschen besser. Wir wollen ihn nicht in Sicherheit wiegen.“ Der „Fels in der Brandung“ mit Abwehrmann Kevin McKenna hat die Geißböcke mit einem schönen Kopfballtreffer nach einem Eckball in Führung bringen können. Schon beim 1:0 durch den nimmermüden Kanadier gab Clemens mit seinem Eckball die Vorlage zum Tor.

Bärenstarker Christian Clemens
Sicherlich musste über weite Strecken der Partie gegen den mutmaßlichen Absteiger aus Bayern mächtig gezittert werden, denn auch ein Elfmeter wurde nach 67 Spielminuten durch den enttäuschenden Thomas Bröker vergeben. Altinay hatte Clemens im Strafraum zu Fall gebracht. Ein erfolgreicher Strafstoß hätte eine kleine Vorentscheidung mit dem 2:0 bringen können. Deshalb war die Kritik des Trainers am Neuzugang von Fortuna Düsseldorf auch absolut verständlich: „Seine Leistung war ausbaufähig.“ Und der meinungsfreudige Stanislawski nennt die Gründe für die Ausführung: „Eigentlich wäre Christian dran gewesen. Thomas wollte Verantwortung übernehmen, aber er hatte nicht seinen besten Tag. Das finde ich grundsätzlich ganz positiv. Es wäre schön gewesen, wenn er ihn reingemacht hätte, dann wäre die Schlussphase für mich angenehmer gewesen.“

War Sandhausen-Ausgleich gegen Lautern? Grund für Regensburg-Gegentreffer?
Kurze Zeit später fiel bekanntlich der Regensburger-Ausgleichstreffer durch Djuricin. Kurz zuvor ist der Sandhausener-Ausgleichstreffer bekannt gegeben worden. Vielleicht wurde durch diese kurzzeitige Euphorie auch der Sinn für das Wesentliche außer Acht gelassen. Beeindruckend hingegen zweifelsfrei die Moral des FC, der auf das Siegtor drängte, um vor dem wichtigen Spiel am Freitag auf dem Betzenberg die Pole-Position in diesem vermeintlichen Zweikampf inne zu haben.

Schumacher: „Es war das erwartet schwere Spiel“
Auch FC-Vizepräsiden
t Toni Schumacher zeigte sich nach dem Match erheblich erleichtert und äußert sich im „Express-Interview“ vor allem über die Tatsache erfreut, dass die drei Punkte eingefahren werden konnten. Und er fühlte sich auch bestätigt: „Das war genau das Spiel, dass ich erwartet hatte.“ Und er beschreibt seine Gefühl nach dem Spiel: „Sehr gut. Aber es war das erwartet schwere Spiel, weil alles schon Richtung Lautern blickte. Allerdings: Wer solche Spiele gewinnt, der packt es oft am Ende.“

„Clemens macht heute und in den letzten Wochen den Unterschied aus“
Viele Trainer und Vereinsverantwortliche predigen gebetsmühlenartig die fast schon floskelhafte Ausdrucksweise von der „starken Mannschaftsleistung“ und dem traditionellen Ausspruch „der Star ist die Mannschaft.“ Schumacher hingegen präsentiert sich gewohnt meinungsstark und macht deutlich, dass dieser Sieg der starken, individuellen Leistungen eines ganz besonderem Spielers zuzuschreiben ist: „Man hat gesehen, dass Christian Clemens heute und in den letzten Wochen einfach den Unterschied ausmacht.“

„Lautern wird nicht das entscheidende Spiel sein“
Am Freitag schon kommt es zum enorm spannenden Vergleich beim 1. FC Kaiserslautern, wo der Tabellendritte aus Köln zu Gast beim direkten Verfolger sein wird. Trotz dieser Tabellenkonstellation möchte Schumacher dieses Spiel nicht wichtiger reden, als es tatsächlich ist, wie er nun begründet, wenn er sagt: „Lautern wird nicht das entscheidende Spiel sein. Das wird eine tolle Partie, ein heißes Spiel, aber wir haben danach auch noch ein paar Spiele.“

„Ich war schon immer lieber der Gejagte“
Die Situation hat sich nun fast komplett verändert, denn derzeit steht Köln auf dem dritten Tabellenplatz und wird von der aufstiegswilligen Konkurrenz gejagt. Einen möglichen Nachteil hat der gebürtige Dürener in dieser Tatsache jedoch keineswegs erkannt: „Nein, das glaube ich nicht. Ich war schon immer lieber der Gejagte. Denn das bedeutet ja, dass ich oben stehe und die Punkte schon habe. Da komme ich nicht in Versuchung, nachzulassen, irgendetwas zu leicht zu nehmen, sondern bleibe wachsam. Jetzt muss Kaiserslautern doch gewinnen – und wir können. Das ist ein tolle Ausgangsposition.“ Köln hat eine beeindruckende Aufholjagd hingelegt. Nun muss man diesen Platz mit allen Mitteln verteidigen. Auswärtsspiele in Kaiserslautern, Duisburg, Bochum und Ingolstadt folgen noch Heimspiele gegen Aalen, 1860 München und Hertha BSC. Nachlassen gilt nicht, denn selbst, wenn der dritte Tabellenplatz verteidigt werden sollte, dann gibt es immer noch zwei Relegationsspiele voraussichtlich gegen den starken FC Augsburg.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Schumacher; Clemens; McKenna; Horn; 1. FC Kaiserslautern
Datum: 01.04.2013 22:26 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-toni-schumacher--„wer-solche-spiele-gewinnt--der-packt-es-am-ende“-4792.html
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