Toni Schumacher lebt das vor, was der 1. FC Köln braucht


Stolz ist ein wichtiges Argument, wenn man vom 1. FC Köln spricht. Dieser Stolz war in der desaströsen Rückrunde der abgelaufenen Abstiegssaison den enttäuschenden FC-Kickern völlig abhanden gekommen. Nun ist besonders der emotionsgeladene FC Vizepräsident Toni Schumacher wieder dafür verantwortlich, dass diese FC-Tugend ganz oben auf der Agenda steht. Geradezu pathetisch erklärt er seinen Anspruch gegenüber der „bild“: „Wir kriegen wieder eine Mannschaft, die sich zerreißt und die Herzen der Fans erobert!“

Man spürt bei Schumacher regelrecht, dass er für seinen Verein brennt. Er war sicherlich ein „Verrückter“, aber ein echter Typ, der alles für den Erfolg getan hat. Auch wenn „de Tünn“ einige Male über das Ziel hinausgeschossen ist, so könnte, der vielleicht sogar leidenschaftlichste FC-Funktionär aller Zeiten, für den großen Umbruch im sportlichen und mentalen Bereich bei den Spielern und Klubverantwortlichen sorgen. Als Glasbläser machte er eine Ausbildung in seiner Heimatstadt Düren. Echte Knochenarbeit. Die Eltern hatten nicht viel Geld. Sie versuchten es durch Liebe und Hilfsbereitschaft zu kompensieren. Selbstständigkeit, Verantwortung übernehmen. Schumacher musste schon in jungen Jahren Leistung bringen.
Im Leben wurde ihm nichts geschenkt. Deshalb war sein Tagesablauf klar: Täglich malochen, danach auf dem Fußballplatz quälen. Körperlich und mental brachte der extrem ehrgeizige Schumacher absolute Höchstleistungen in allen Bereichen. Burn-Out oder Erschöpfungssyndrom war für ihn ein Fremdwort. Er verlangte sich alles ab. Genau dies verlangt er auch von seinen Mitstreitern. Die Besessenheit eines Oliver Kahn auf dem Platz lebte er vor. Die privaten Eskapaden des „Titans“ waren von Schumacher nicht bekannt. Er lebte für den Sport, weil er von dem Sport lebte. Ein Verhältnis, welches in ihm ungemeine Dankbarkeit auslöste.
Sein loses Mundwerk hat ihm vielleicht in seiner Karriere manchmal auch gehindert. Man spürt regelrecht, dass er dem heißgeliebten FC nun das zurückgeben möchte, was er zu Beginn seiner Karriere bekommen hat. Dankbarkeit ist eine weitere Tugend, die einen Schumacher zu der Person macht, die
von vielen FC-Fans akzeptiert und respektiert wird. Geliebt wird er nicht. Dafür war seine Kritik am Fan-Liebling Lukas Podolski dann doch zu ausgeprägt. Dennoch ist Schumacher genau die Persönlichkeit in dieser wirtschaftlich und sportlich schwierigen Situation, die für Aufbruchstimmung sorgen kann. Auch im Gespräch mit der „bild“ kommt sein unbändiger Siegeswillen zum Vorschein, wenn er über die Österreicher sagt: „Gegen die habe ich als Spieler früher nie verloren.“ Sein Ehrgeiz und auch Risikobereitschaft hat sich auch auf andere Sportarten übertragen. Sein Motto: Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Und so führt er im Gespräch mit der „bild“ weiter aus: „Nach meiner Karriere habe ich sofort angefangen, Ski zu fahren. Bei Olympiasiegerin Katja Seizinger habe ich meinen ersten Ski-Kurs gemacht. Ich fahre überall runter – Angst habe ich keine!“
Auch als er auf sein Lieblingsthema in diesen Tagen, den 1. FC Köln angesprochen wird, zeigt er auch verbal großes Selbstvertrauen, wenn er ausdrücklich die Mannschaft lobt: „Ich habe das Gefühl, dass eine Mannschaft zusammenwächst. Da ist Feuer drin im Training. Die Jungs lachen, haben Spaß, hauen sich aber gleichzeitig voll rein. Das gefällt mir.“
Schumachers Ambitionen sind groß. Er möchte einen neuen, einen besseren FC aufgestellt sehen. Seine zukünftige Zielsetzung lautet: „Ich will, dass dieser Klub von den Leuten wieder ernst genommen wird! Die Fans sollen wieder stolz auf uns sein!“ Und fügt hinzu: „Es gibt keinen Zeitplan. Wichtiger ist, dass wir wieder glaubwürdig werden. Fünf Abstiege sind nicht gerade toll auf der FC-Visitenkarte.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Schumacher; de Tünn
Datum: 19.07.2012 17:03 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-toni-schumacher-lebt-das-vor--was-der-1--fc-koeln-braucht-1045.html
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Kommentar von stefan schreiber (19.07.2012 19:29 Uhr)
toni du hast recht! zeig den jungs mal was leidenschaft,siegeswillen und liebe zum fussball u n d FC bedeuten.habe dich immer bewundert, weil du nie angst bezeigt hast und gradlinig warst! solche leute braucht man auch heute im profifussball, wenn man erfolg haben will. go toni go, einmal fc immer fc!


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