TSV 1860 München: Die Fehleinschätzungen in Personal und Perspektive


TSV 1860 München: Die Fehleinschätzungen in Personal und Perspektive
Auf Rang 15 steht der TSV 1860 München zehn Runden vor dem Saisonende. Ein Zustand, der für Unzufriedenheit bei den „Löwen“ sorgt, denn der Abstand auf die gefährdeten Plätze in der 2. Fußball-Bundesliga ist gewaltig. So haben die Schützlinge von Coach Torsten Fröhling jeweils nur einen Punkt Vorsprung auf einen Abstiegs- respektive Relegationsplatz. Seit mehr als einem Jahrzehnt fristen die „Sechziger“ ein eher trostloses Dasein im deutschen Fußball-Unterhaus. Die Ambitionen sind vor jeder Spielzeit stets gewaltig, doch leider können die Leistungen auf dem Spielfeld damit meist nicht mithalten.

„Alles daran setzen, den Vierkampf um den Klassenerhalt zu gewinnen“

Es gibt einige Fehler, die die Vereinsführung des TSV 1860 München begangen hat. Nach der äußerst bitteren 2:3-Heimniederlage gegen den SV Sandhausen wird die Lage immer unangenehmer. Prestigeträchtig und finanziell sollte ein Abstieg in die Drittklassigkeit unter allen Umständen verhindert werden, denn die Nachteile in der 3. Liga sind wahrlich gewaltig. Die Analyse über die vorhandenen Defizite soll erst im Sommer durchgeführt werden. 1860-Geschäftsführer Markus Rejek bringt gegenüber der „Bild-Zeitung“ klar zum Ausdruck, dass die Priorität zunächst auf anderen Inhalten liegt: „Wir müssen alles daran setzen, dass wir den Vierkampf um den Klassenerhalt gewinnen. Für Fehleranalysen ist jetzt nicht der richtige Moment. Das werden wir gründlich und sehr intensiv nach der Saison machen.“

Fehlgriff mit Ricardo Moniz

Dennoch sollte die Wahrheit schonungslos offenbart werden, denn auch Sportchef Gerhard Poschner hat einige Fehler begangen, die dem Traditionsverein nun teuer zu stehen kommen. So hat er bei Amtsantritt vor knapp einem Jahr ganz unverhohlen zugeben müssen: „Mein Vorteil liegt im Ausland.“ Letztlich gingen einige Personalentscheidungen völlig daneben. So auch die des Trainers Ricardo Moniz, der viel internationale Erfahrung und ein gewisses Renommee aber keinerlei Erfolg vorzuweisen hatte. Poschner rechtfertigt sich wie folgt: „Er musste es einfach sein.“ Auch die Tatsache, dass er den unerfahrenen Markus von Ahlen vom Co- zum Cheftrainer machte und trotz des fehlenden sportlichen Erfolgs ihn nicht vorzeitig entließ, hat den Ex-Profi nicht unbedingt beliebter machen können.

Identifikationsfiguren wie Lauth und Kiraly haben Verein verlassen

Gleich 13 neue Spieler
hat Gerhard Poschner zum TSV 1860 München locken können. Darunter einige Akteure, für die die 2. Bundesliga absolutes Neuland gewesen ist. Fanlieblinge und ultimative Identifikationsfiguren wie Benjamin Lauth und Gabor Kiraly haben den Verein verlassen müssen, was auch die Struktur im Kader mächtig gestört hat. Auf dem Spielfeld fehlt bei den Leistungen meist eine notwendige Konstanz. Letztlich ist das fußballerische Potential offenbar doch nicht so stark ausgeprägt, wie erhofft. Die talentierten Kicker wie Vollmann, Wittek oder Wolf stehen nun in der Verantwortung und können diese Aufgabe nicht so erfüllen, wie erwünscht. Ihnen fehlt es letztlich an den notwendigen Erfahrungswerten.

Winterneuzugänge Annan und Simon bisher ohne Fortune

In der Winterpause war man auf dem Transfermarkt noch einmal tätig und verpflichtete den Ghanaer Anthony Annan und den Ungarn Krisztian Simon. Beides aktuelle Nationalspieler mit einer beachtlichen Vita, die nach Aussage von Poschner den TSV 1860 München „sofort weiterhelfen“ sollen. Dieser Wunsch erwies sich als solcher, was auch dadurch offenbart worden ist, dass das erfahrene Duo im Heimspiel gegen den SV Sandhausen nicht einmal im Kader gewesen ist. Auch das Verletzungspech hat die „Sechziger“ hart getroffen, wie auch Coach Torsten Fröhling im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ offenbart hat: „Noch zwei Stürmer verloren.“ Stephan Hain und Marius Wolf haben sich verletzt und fallen aus. Fast schon chronisch sind die Kniebeschwerden bei Goalgetter Rubin Okotie. Hain und Rodri benötigen ebenfalls Zeit, um wieder richtig fit zu werden. Ein Angreifer wurde nicht verpflichtet. Von den insgesamt 13 neuen Spielen haben mit Doppeltorschütze Kagelmacher und Bandowski gegen den SV Sandhausen nur zwei Spieler in der ersten Elf gestanden.


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 München, 2. Bundesliga, Gerhard Poschner, Ricardo Moniz
Datum: 11.03.2015 19:17 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-tsv-1860-muenchen--die-fehleinschaetzungen-in-personal-und-perspektive-19206.html
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