Union Berlin: Kommt es zum Bruch zwischen Fans und Verein?

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Zusammen mit dem Hamburger-Kiezklub FC St. Pauli ist der 1. FC Union Berlin vielleicht sogar der Kultklub schlechthin in der 2. Fußball-Bundesliga. Nun kommt immer mehr das Thema Kommerz in der Union-Fanszene auf, was den gesamten Verein zu spalten droht. Es könnte zu einem echten Riss in der großen Union-Familie kommen, was weitreichende Konsequenzen zur Folge hätte.

Spaß Aktion „WM-Wohnzimmer“ in der Kritik

So hat etwa die angesehene und bedeutende Ultra-Gruppierung „Wuhlsyndikat“ die eigentlich die Spaß-Aktion „WM-Wohnzimmer“ boykottiert. Dort ist es allen Fußball-Anhängern gestattet, dass sie auf ihrem eigenen Sofa in einer großen Gemeinschaft auf dem Spielfeld sich die WM-Spiele anschauen. Zum heutigen WM-Eröffnungsspiel zwischen Brasilien und Kroatien wird etwa mit einer beträchtlichen Zuschauerkulisse von 12 000 in der Alten Försterei gerechnet. Vereinsboss Dirk Zingler hofft unterdessen auf einen zahlungskräftigen Finanz-Investor.

Union-Anhänger wollen RB Leipzig-Auswärtsspiel boykottieren

Drastische Methoden haben einige Ultras auch gewagt, als sie in das Stadion eingedrungen sind, um drei Sofas in die Wuhle zu werfen. Nun hat sich das „Wuhlesyndikat“ zu dieser überaus komplizierten Thematik äußern können: „Warum veranstaltet Union das? Warum wirbt Union für das Wohnzimmer auch am Olympiastadion? Möchte man tatsächlich alle Berliner einladen? Wollen wir Konsumenten oder Fans?“ Auch ist nun bekannt geworden, dass einige Union-Anhänger das Auswärtsspiel bei Zweitliga-Aufsteiger Rasen Ballsport Leipzig boykottieren wollen. So wird man die rund eineinhalbstündige Fahrtzeit nach Leipzig zwar auf sich nehmen, aber dennoch die Partie in der Red Bull-Arena nicht besuchen. So spricht dieser Verein gegen die Vorstellung der Ultras vom ehrlichen Fußball. Mit einigen Millionen wurden die Messestädter vom Red-Bull Konzern unterstützt, sodass qualitativ hochwertige Spieler gekauft wurden, die den erst 2009 gegründeten Verein nun in die Zweitklassigkeit führen konnten. Für die traditionalistisch veranlagten Union-Ultras ist dies nicht hinzunehmen.