Union Berlin-Trainer Uwe Neuhaus: „Nur ein Sieg zählt gegen Köln“


Die bisherige Saisonbilanz für den 1. FC Union Berlin ist extrem enttäuschend. Vier Niederlagen in fünf Spielen. Nur einen Punkt für eine Mannschaft, die sich sogar in der Rolle des Geheimfavoriten im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg vor der Spielzeit gesehen hat.

Nun muss gegen den direkten Konkurrenten 1. FC Köln unter allen Umständen gewonnen werden, möchte man nicht in eine noch tiefere Depression fallen. Union-Trainer Uwe Neuhaus äußert sich zu der derzeitigen Problematik und nennt mögliche Wege aus der Krise.
Ohne Frage ist dieser Saisonstart für die „Eisernen“ mächtig in die Hose gegangen. Dies wird auch deutlich, wenn man sich vor Augen hält, dass der 52-Jährige seinen schlechtesten Start als Union-Trainer hingelegt hat. Im Gespräch mit der „Bild“ nennt er mögliche Gründe und zeigt Ehrlichkeit, indem er offen zugibt, dass sein Team völlig zu Recht auf einem Abstiegsplatz steht: „Im Moment hat der Platz seine Berechtigung. Wir schaffen es weder den Laden dicht zu halten, noch vorne unsere Chancen zu verwerten. Trotzdem sage ich: Die Mannschaft ist besser als der Tabellenplatz es aussagt.“
Trotzdem möchte er explizit nicht von Pech sprechen, was zu dieser Tabellenplatzierung geführt hat. Dies streitet er vehement ab: „Nein, das nicht. Mit Pech ist ein Ergebnis zu erklären, aber nicht fünf. Wir lügen uns nichts vor.“ Dennoch ist Neuhaus ein Typ, der versucht nach vorne zu schauen und aus den Fehlern zu lernen. Er weiß um das Potential der Unioner und versucht die positiven Seiten zu erkennen, wenn er sagt: „Dass die Mannschaft wie in den letzten Jahren zusammenhält, der einzelne nichts von sich weist, sondern selbstkritisch mit der Situation umgeht und konzentriert arbeitet.“
Ein wenig gereizt reagiert er auf die Frage der „Bild“, ob bisher noch keiner aus dem Quintett der Neuzugänge sich als Verstärkung erwiesen hat. Deshalb seine harsche Antwort, wenn er sagt: „Die Frage ist eine Provokation.“ Und seine Begründung liefert er dafür: „Die Tabelle ist ein Gradmesser. Trotzdem sage ich: So verkehrt lagen wir nicht! Sie brauchen eben noch. Alle haben eine unterschiedliche Geschichte. Puncec seine Sprachprobleme, Nemec und Gallegos kamen später, Kopplin war von Anfang an verletzt.“
Mit Torwart Haas und den Defensivakteuren Schönheim und Puncec wurden drei Akteure schon zu Beginn der Spielzeit konstant eingesetz
t. Möglicherweise fehlte in einigen Bereichen die Abstimmung. Dies wollte Neuhaus aber nicht so sehen: „Glaube ich nicht, wir wollten die Defensive verstärken, und die Spieler werden uns noch dabei helfen. Aber die Mannschaft ist durch die Verletzungen nie zur Ruhe gekommen, damit auch die Neuen nicht.“
In der Defensive ein wenig wacklig und die Offensive präsentiert sich nicht zielstrebig und vor allem auch nicht gefährlich genug, um die Angriffsbemühungen in Form von Treffern auch belohnen zu können. Offen und ehrlich übt Neuhaus Kritik an seinen Angreifern Terodde, Silvio und Nemec: „Man hat nicht das Gefühl, dass wir einfach mal einen reinhauen. Wir strahlen zu wenig Torgefahr aus, vor allem im Strafraum. Die Situation geht an keinem spurlos vorbei, sie müssen die Blockade im Kopf lösen. Aber Terodde hatte in der letzten Saison auch schon so eine Phase.“
Trotz des Abgangs von Ede, den es zum Bundesligisten Mainz 05 verschlagen hat und der sieben Treffer und zehn Tor-Vorlagen beisteuern konnte, möchte er nicht von einem berechtigten Grund sprechen, dass es sportlich nicht mehr so erfolgreich läuft: „Aber er ist nicht der Grund, für unsere schlechte Punktausbeute. Sehen Sie Quiring, Mattuschka. Die haben letzte Saison auch ihre Tore gemacht. Sie müssen ihre Leistung bringen, dann fällt das Fehlen von Ede nicht so stark auf. Richtig ist: Wir haben zu viele Spieler, die nicht bei 100 Prozent gespielt haben.“
Über seine Zielsetzung für die kommenden Partien gegen Köln, Aue und Cottbus hat er auch schon eine Idee, denn auch er weiß, dass selbst für seine persönliche Zukunft als Trainer die Punkte das unweigerlich beste Argument darstellen. So erklärt er gegenüber der „Bild“: „Wenn es nur einen Punkt aus den drei Spielen gibt, wird es düster, keine Frage. Dann ist klar, wohin die Reise geht. Mit sechs Punkten würde es wohl ruhiger werden, aber auch danach geht die Saison weiter.“ Sein Wunsch gegen den 1. FC Köln verpackt er in wenigen Worten, wenn er zitiert wird: „Gewinnen, egal ob 1:0 oder 5:4. Jedes Ergebnis mit einem Tor mehr für uns ist mir recht.“


Informationen
Quelle: www.bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Union Berlin; Ede; Mattuschka; Neuhaus; Terodde; Gallegos; Nemec; Puncec; Kopplin
Datum: 20.09.2012 19:09 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-union-berlin-trainer-uwe-neuhaus--„nur-ein-sieg-zaehlt-gegen-koeln“-2244.html
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