Union vs. Hertha: Das Berliner Stadtderby danach


Die Motivation war vor diesem Berliner Stadtderby enorm, denn Union wollte unter allen Umständen dieses prestigeträchtige Spiel gegen Hertha BSC für sich entscheiden. Trotz eines starken Spiels wurde letztlich mit 1:2 ein wenig unglücklich gegen den großen Rivalen aus Charlottenburg verloren. Die Effizienz ließ bei den Köpenickern arg zu Wünschen übrig.

Fast 20.000 Zuschauer waren Zeuge in diesem emotionalem Duell, welches auch auf den Rängen absolut aufregend gewesen ist. Stimmungstechnisch bot dieses Spiel absolute Spitzenklasse und auch auf dem grünen Rasen gab es viel Berichtenswertes zu erwähnen. Mit diesem Derby-Erfolg konnten kämpferisch starke Berliner auf den sechsten Tabellenplatz vorrücken und stehen damit in unmittelbarer Nähe zu den Aufstiegsplätzen.

Die Enttäuschung bei den „Eisernen“ war besonders stark ausgeprägt, denn das Team von Trainer Uwe Neuhaus hatte sich enorm viel vorgenommen. Letztlich war die Fortuna nicht auf Seiten der Unioner, die mächtig Pech im Abschluss hatten. Die Union-Kicker sollten durch die eigenen, leidenschaftlichen wie kreativen Fans zu Höchstleistungen getrieben werden. Grund für die Motivationsspritze war eine beeindruckende Choreographie, die vor dem Spiel demonstriert worden ist. So wurde eine Anzeigetafel vom letzten Sieg über den BSC auf einem riesigen Transparent präsentiert. Auch wenn dem Neuhaus-Team kämpferisch und läuferisch absolut kein Vorwurf zu machen war, so muss bilanziert werden, dass oft die Zielstrebigkeit und die richtige Präzision in der entscheidenden Situation vermisst worden ist. Deshalb wurden die „Blau-Weißen“ aus dem Olympiastadion beim Jubeln beobachtet, die von ihren mitgereisten Fans frenetisch gefeiert worden sind. Für Hertha-Trainer Jos Lukukay war klar, dass dieser Sieg ein ganz Besonderer sein würde.

So teilte er gegenüber „sport1“ mit: „Ich freue mich für unsere Fans, aber vor allem für meine Mannschaft.“ Besonders die emotionale Ebene hat er klar und deutlich angesprochen, als er
mit den Worten zitiert worden ist: „Es war heute eine Herzensangelegenheit und für mich war entscheidend, dass wir als Kollektiv bestanden haben.“

Für Union-Spieler Christopher Quiring war der Grund schnell gefunden: „Wir machen das 1:1, machen Druck und bekommen wieder so einen dämlichen Konter.“ Da konnte auch sein Ausgleichstreffer nicht wirklich als Trostpflaster behilflich sein: „Mir ist scheißegal, ob ich das Tor geschossen habe. Wenn wir heute gewonnen hätten, dann hätte jeder das Tor schießen können. Wenn die Wessis in unserem Stadion jubeln, krieg ich das Kotzen,“ fand das Union-Eigengewächs deutliche Worte.

Uwe Neuhaus versuchte diese klare Wortwahl ein wenig abzumildern, indem er sagte: „Christopher ist ein Ur-Unioner. Das war doch bestimmt ein Spaß.“ Auch Publikumsliebling Thorsten Mattuschka war tief gefrustet: „Ein Punkt aus vier Spielen ist zu wenig. Ich bin total traurig, dass wir das Derby verloren haben. Wir haben den Rückstand aufgeholt und bekommen dann so einen dämlichen Konter.“

Ganz anders war die Stimmungslage hingegen beim Kontrahenten Hertha BSC. Nach zwei Siegen in zwei Spielen kann sich nun wieder in Richtung Tabellenspitze orientiert werden. Dennoch war Realismus beim BSC angesagt, wie Abwehrspieler Mike Franz deutlich machte: „In der zweiten Halbzeit haben wir nicht so gut gespielt. Aber wir haben gut gekämpft und der Sieg ist eine Erleichterung.“ Sein Mannschaftskamerad Peter Niemeyer ergänzte gegenüber „sport1“: „So ein Spiel gewinnt man durch individuelle Klasse“. Und freudestrahlend fügte er hinzu: „Genau für solche Spiele wird man Fußballspieler.“


Informationen
Quelle: sport1.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Hertha BSC; Luhukay; Union Berlin; Quring; Mattuscka; Niemeyer
Datum: 05.09.2012 20:43 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-union-vs--hertha--das-berliner-stadtderby-danach-1133.html
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