Union zeigt Nerven


Vieles sprach für Union Berlin. Vor allem die Form. Doch das Gastspiel beim VfL Bochum geriet zu einer signifikanten Beweisführung, dass die Berliner noch nicht soweit sind, aber dass sie realistische Chancen im Kampf um den Aufstieg hätten. Zu unkonzentriert und zu schwach präsentierten sich die „Eisernen“, die erstmal von Spiel zu Spiel denken sollten.

Mit 2:4 verloren die Unioner beim Mittelfeldklub aus Bochum, der in dieser Serie durch unkonstante Leistung aufgefallen ist. Viel zu viele Fehler wurden bei der Niederlage beim ehemaligen Bundesligisten begangen. Zu viele, um für einen Sieg infrage zu kommen. Kein Wunder, dass Union-Trainer Uwe Neuhaus den Sonntagvormittag dazu nutzte, um in seinem Büro im ersten Stock die Partie noch einmal ausführlich vor dem Fernsehgerät zu verfolgen.

Auch nach dem intensiven Videostudium blieb er bei seiner Annahme. Dass seine Mannschaft „im Grunde ein gutes Auswärtsspiel“ absolviert hat. Dazu steht er auch nach vielen Einzelgesprächen mit seinen Spielern. „Davon lasse ich mich nicht abbringen.“ Besonders die Spielanteile, die Anzahl der Torchancen und der Verlauf der Zweitligabegegnung stützen seine Einschätzung. Besonders die erste Hälfte gefiel ihm sehr, wie er offen zugab: „Die erste Halbzeit hatten wir das Spiel im Griff.“ Sein Team agierte zumindest spielerisch wie eine Spitzenmannschaft. Was einer potentiellen Spitzenmannschaft unwürdig war, waren die vielen vergebenen Chancen durch Quiring, Ede, Terodde und Zoundi, die auch klarste Möglichkeiten nicht in einen Torerfolg ummünzen konnten. Die fehlende Effizienz ist für Neuhaus ein Dorn im Auge. „Wir haben die Möglichkeiten nicht genutzt, um das Spiel in unsere Richtung zu lenken“, betonte er.
In der Offensive präsentierten sich die Köpenicker stark, tolle Kombinationen ließen erahnen, warum die Berliner als Geheim-Favorit auf den Aufstieg gehandelt werden. Das Abwehrverhalten gab jedoch Anlass für Kritik. â€
žHinten haben wir zu viele Fehler gemacht und uns im Stellungsspiel nicht optimal verhalten“, sagte Neuhaus.
Beim 1:0 für die Gastgeber aus Bochum verhielt sich insbesondere Christian Stuff höchst dilettantisch. Beim 2:0 leistete sich Tijani Belaid einen haarsträubenden Ballverlust, der zu einem Strafstoß für Bochum führte. Zu allem Überfluss gab es die rote Karte für Christoph Menz. Damit schien das Spiel gelaufen zu sein, da Federico den fälligen Strafstoß auch noch verwandelte. Nach Treffern durch Patrick Zoundi in der 66. Minute, sowie der verwandelte Foulelfmeter durch Silvio kam Union innerhalb von nur wenigen Minuten zum verdienten Ausgleich. Was sich jedoch nach dem 2:2 ereignete, war eines möglichen Aufsteigerkandidaten nicht würdig. Aydin und Federico trafen für die Ruhrpöttler und vernichteten bis auf Weiteres die zarten Aufstiegshoffnungen der Hauptstädter. Somit war die sechste Niederlage im elften Auswärtsspiel perfekt. Trotz des bitteren Rückschlags sah Neuhaus aber auch einige Fortschritte. „Fehlenden Mut kann man uns nicht vorwerfen.“ Er räumte jedoch auch ein, dass seine Mannschaft „noch ein bisschen wachsen“ müsse.
Personell muss beim nächsten Spiel am kommenden Freitag gegen 1860 München kräftig umgebaut werden. So wird Menz gesperrt fehlen und Quiring wie auch Führungsspieler Mattuschka verletzt ausfallen. Youngster Christopher Quiring hat sich wahrscheinlich einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen, während Mattuschka eine Knieblessur plagt. Durch eine MRT soll die Schwere der Verletzungen festgestellt werden.


Informationen
Quelle: www.berliner-zeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Union Berlin; Torsten Mattuschka; Uwe Neuhaus
Datum: 20.02.2012 20:34 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-union-zeigt-nerven-819.html
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