Unions Michael Parensen ist überzeugt von seinem Team


Irgendwie ist besonders im Fußball zu beobachten, dass Wunsch und Realität oft meilenweit auseinanderliegen. Es gilt letztlich immer das oft zitierte Sprichwort: „Entscheidend ist auf dem Platz“. Dies muss in diesen Tagen der noch jungen Zweitliga-Saison auch Union Berlin erfahren, die als Geheimfavorit auf den Aufstieg gehandelt wurden und nach zwei Spieltagen mit einem Punkt am Tabellenende liegen.

Michael Parensen ist ohne Frage ein universell einsetzbarer Kicker, der in der vergangenen Spielzeit häufig auf der Position im zentralen Mittelfeld gewirkt hat. Jedoch hat auch er stets treu und zuverlässig seinen Dienst auf der Halbposition im Mittelfeld und auch in der Innenverteidigung verrichtet. Auch deshalb genießt er den vorteilhaften Ruf als der Variable im Kader der Eisernen durchzugehen. Bei der jüngsten 0:1 Niederlage im heimischen Stadion gegen Eintracht Braunschweig musste der Ersatzkapitän auf der Position des Linksverteidigers agieren.

Der meinungsfreudige Akteur hat diese unglückliche Niederlage gegenüber „bundesliga.de“ bewertet. So erklärt er gewohnt selbstkritisch: „In der ersten Hälfte haben wir leider einige sehr gute Chancen nicht genutzt. In der zweiten Halbzeit waren wir dann auch im Herausspielen von Chancen nicht zwingend genug. Und dann wird es schwer gegen eine disziplinierte Braunschweiger Mannschaft, die nicht umsonst gegen Köln 1:0 gewonnen hat. Die Braunschweiger haben es sehr gut gemacht, haben tief gestanden. Aber das wussten wir vorher. Wir haben einfach nicht die richtigen Mittel gefunden.“

Immer wieder haben es die Unioner versucht, sich gegen die gut stehende Defensive der Braunschweiger durchzusetzen. Leider erfolglos. Dennoch glaubt Parensen nicht, dass die Selbstsicherheit bei den Mannen aus der Alten Försterei verloren gegangen ist: „Nicht unbedingt das Selbstbewusstsein, aber vielleicht ein wenig die Kraft. Man rennt immer an, geht weite Wege. Wenn man den Ball verliert, läuft man in Konter - das ist natürlich anstrengend. Dann versucht man es mit der Brechstange, mit langen Bällen nach vorne. Das hat auch nicht geklappt. So stand dann am Ende die Niederlage.“
Ehrlichkeit ist eine der ausgeprägten Eigenschaften vom Defensivakteur. Deshalb hat er die Braunschweiger auch als die etwas glücklichere Mannschaft betrachtet: : „Union und Eintracht sind ähnliche Teams. Hätten wir das 1:0 gemacht, wäre es genau andersherum gelaufen - dann hätten die Braunschweiger gegen uns Probleme gehabt. Dann hätten wir sie ausspielen und die Konter fahren können. Letztlich war es das Spiel zweier gleich starker Mannschaften. Die Eintracht war vielleicht etwas glücklicher, wobei ihr Sieg dann auch verdient war.“

Viele Augenpaare haben sich auf den erst 18-jährigen Debütanten Björn Jopek konzentriert, der
direkt vor Parensen im linken Mittelfeld fungiert hat. Der erfahrene Akteur war durchaus angetan von der fußballerischen Darbietung des Teenagers: „Grundsätzlich hat das gut geklappt. Für meinen Geschmack hätten wir noch mehr Angriffe über unsere linke Seite fahren können. "Jopi" hat das sehr gut gemacht, ist viel nach innen gezogen, so dass außen relativ viel Platz war. Das haben wir vielleicht nicht konsequent ausgenutzt. Ansonsten war er sehr ballsicher, hatte auch ein, zwei Torschüsse - es war ein sehr ordentliches Debüt.“
Das Saisonfazit fällt nach nur einem Remis nach zwei Spielen nicht ganz so positiv aus, wie er ausdrücklich betont: „Das ist natürlich zu wenig. Wir hatten uns viel vorgenommen. Gerade hier zu Hause wollten wir wieder eine Macht werden. Das haben wir jetzt im ersten Heimspiel nicht geschafft. Wir haben nicht gezeigt, dass die Gegner Angst davor haben müssen, hier herzukommen.“
Trotzdem fordert er zugleich auch, dass sich nun keine Enttäuschung in Berlin-Köpenick breit machen sollte, weil das Potential enorm ist und die Saison noch lang: „Wir sollten nicht anfangen, großartig Ernüchterung aufkommen zu lassen. Wir hatten im Vorfeld eine Rieseneuphorie. Das lag an der guten Vorsaison, am Stadionausbau, am erfolgreichen Dauerkartenverkauf. Da war die Euphorie möglicherweise schon ein bisschen zu groß. Das relativiert sich jetzt vielleicht ein wenig. Aber wir sollten uns das auch nicht kaputtmachen. Wir sind nach wie vor eine sehr gute Mannschaft. Wir haben uns sehr gut verstärkt. Wir sind aber auch noch dabei, uns zu finden. Es ist klar, dass das mit vier bis fünf neuen Spielern einige Zeit braucht.“
Ach deshalb hat er „bundesliga.de“ anvertraut, dass der Fokus nun auf dem Spiel bei Rot-Weiss Essen gelegt werden sollte. Die Pokalgelder kann Union nämlich auch sehr gut benötigen: „Natürlich bin ich heute enttäuscht, aber nicht grundsätzlich über den Saisonstart. Jetzt kommen die nächsten wichtigen Spiele. Wir müssen nächste Woche Montag im Pokal bei Rot-Weiss Essen etwas reißen. Deswegen dürfen wir erst gar keine Ernüchterung aufkommen lassen. Wir sind grundsätzlich mit unserer Art und Weise Fußball zu spielen auf einem guten Weg. Jetzt müssen wir uns noch richtig finden - die letzte Abstimmung in der Defensive, den letzten Pass nach vorn besser spielen und unsere Chancen besser verwerten.“


Informationen
Quelle: bundesliga.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Union Berlin; Parensen; Jopek
Datum: 14.08.2012 16:15 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-unions-michael-parensen-ist-ueberzeugt-von-seinem-team-1082.html
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