Veni, Vidi, Vinci?! Das neue Triumvirat des 1.FC Köln


So ganz langsam sind die Tränen beim 1.FC Köln getrocknet. Nun werden die Planungen für die kommende Zweitliga-Spielzeit konkreter und die ersten Weichenstellungen werden gestellt. Das neue, ungewohnte Motto am Geißbockheim lautet daher: Klotzen statt Kleckern, denn der rheinische Traditionsverein möchte die sofortige Rückkehr ins Fußball-Oberhaus wieder anstreben. Ein wichtiger Baustein für dieses ambitionierte Ziel ist der neue Trainer Holger Stanislawski, der mit seiner emotionalen Art für Aufbruchsstimmung beim FC sorgen soll.

Die interne Sprachregelung beim Bundesliga-Absteiger lautet: Alles auf Null. Kein Stein soll auf dem anderen gelassen werden. Das neue „Triumvirat“ des Geißbockvereins bestehend aus Präsident Werner Spinner sowie den Vizepräsidenten Ritterbach und Toni Schumacher kennt in diesen Tagen keine Sommerpause. Sie haben die Chance von den erwartungsfrohen Mitgliedern erhalten und sie wollen diese unbedingt nutzen. Dies ist in den ersten Tagen ihrer Amtszeit klar ersichtlich. Kein Wunder, warum auch der umtriebige Spinner das Geißbockheim zu seinem bevorzugten Aufenthaltsort in den letzten Tagen und Wochen erkoren hatte.
Im Gespräch mit den Journalisten ist er in Hetze. So erklärt der 63-Jährige kurz und knapp: „Alles im grünen Bereich! Ich muss weiter, wir haben verdammt viel Arbeit vor uns.“ In den Armen hält er verschiedene Ordner, die in den nächsten Tagen konsequent durchgearbeitet werden. Dabei scheint der gläubige Katholik nach dem Motto „Ora et labora“ zu handeln. Beten und arbeiten sind die Primärtugenden, die derzeit bei einem der Sorgenkindern des deutschen Fußballs in die Waagschale geworfen werden müssen.
Viel wird sich in den nächsten Tagen auf den neuen Trainer Holger Stanislawski konzentrieren. Am morgigen Montag erfolgt die offizielle Vorstellung des neuen Übungsleiters, der vor einer Herkulesaufgabe stehen wird. Was ein absolutes Novum beim FC bedeuten wird, ist die Tatsache, dass konstruktiv Miteinander statt gegeneinander gearbeitet wird. Noch eine Spielzeit, wie die vergangene, wo Zweitracht zwischen Sportdirektor und Trainer für den sportlichen Absturz mitverantwortlich gewesen ist, darf es nicht noch einmal geben.
Aus diesem Grund wird der neue „Emotianal Leader“ des 1.FC Köln, Toni Schumacher zusammen mit dem nicht minder leidenschaftlichem Holger Stanislawski das neue Kompetenz-Team bilden. Der Mittelpunkt ist dabei Stanislawski, der zusammen mit dem neuen Sportchef die Personalplanungen vorantreiben soll.
Wie nach mehreren Recherchen immer mehr deutlich wird, soll dies ein Mann von Hannover 96 werden. Nicht Jörg Schmadtke, der in den letzten Wochen und Monaten auch immer wieder mit Kö
ln in Verbindung gebracht wird. Es ist mit Jörg Jacobs die „rechte Hand“ des 96-Managers. Der 41-Jährige Jacobs arbeitet derzeit als Chef-Scout für den Europa-League-Teilnehmer und war unter anderem für die geglückten Transfers von Diouf, Abdellaoue und Ya Konan mitverantwortlich. Seine Kontakte, die es auch ermöglichen für „kleines Geld“ sinnvolle Verstärkungen zu tätigen, lassen ihn zu einem Hoffnungsträger mutieren. Schon in Aachen gab es eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen Schmadtke und Jacobs. In diesen Tagen scheint es, als ob sich die Wege trennen würden. Immer wieder hatte Schmadtke betont: „Jacobs ist genau so gut wie ich!“ Eine Personalie, die Hoffnungen bei den zuletzt so desillusionierten Kölnern wecken wird.
Der letzte Mann, der das zweite „Triumvirat“ des 1. FC Köln bilden soll, ist Frank Schaefer, der dem Sportchef zuarbeiten soll. Die Zusage des 48-Jährigen Interimstrainers steht bereits. Schaefer beschreibt sein Aufgabenfeld: „Ich sehe mich nicht nur als strategischer Kaderplaner. Allein darauf lasse ich mich nicht reduzieren.“
Wie schon eingangs erwähnt, soll beim ersten Bundesliga-Meister alles auf den Prüfstand gestellt werden. Auch das zuletzt so erfolglose „Sportslab“, was auch wegen zu hoher Kosten von rund 1 Millionen Euro pro Jahr womöglich geschlossen werden soll.
Den Weg, den Köln in diesen Tagen ist der Richtige. Viele Faktoren haben dazu geführt, dass sportlich und repräsentativ der Verein sich bundesweit in einem katastrophalen Zustand präsentiert hat. In mehreren Gesprächen haben die neuen handelnden Personen immer wieder betont, dass über den Verein, der in vielen außersportlichen Bereichen weiterhin zu den Besten der Republik gehört, wieder ein geachteter werden soll. Nicht zuletzt sollen die Fans, die in den letzten 14 Jahren fünf Abstiege ertragen mussten, wieder mit Stolz von ihrem innig geliebten Verein sprechen. Zurückblicken ist sinnlos. Eine positive Grundstimmung muss sich jetzt auf allen Ebenen erarbeitet werden. Dies wird das Ziel sein. Stand heute darf man zumindest gedämpften Optimismus haben. Doch weiterhin gilt: Realismus sollte.


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Schaefer; Schumacher; Stanislawski
Datum: 13.05.2012 14:39 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-veni--vidi--vinci---das-neue-triumvirat-des-1-fc-köln-938.html
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