VfL Bochum: Fluch und Segen mit Zlatko Dedic


Der VfL Bochum hat hohe Ansprüche vor der kommenden Saison. Die letzte Spielzeit war ernüchternd. Die schlechteste Serie der jüngeren Vereinsgeschichte. Sogar Abstiegskampf gab es an der Castroper Straße zu bestaunen. Doch nun soll alles anders, besser werden, denn mit einer geschickten Transferpolitik und einer gezielten Vorbereitung werden schon jetzt die Weichenstellungen für eine erfolgreiche Saison vorgenommen.

Eine Personalie, die derzeit massiv in der Ruhrgebietsstadt diskutiert wird, ist die vom slowenischen Angreifer Zlatko Dedic, der zuletzt an Dynamo Dresden ausgeliehen worden ist und einen Marktwert von einer Millionen Euro hat. Sicherlich kann der klamme VfL diese Einnahmen in der derzeitigen Situation sehr gut benötigen. Allerdings würde damit auch sportliche Qualität verloren gehen. Deshalb äußert sich Manager Jens Todt auch nur verhalten gegenüber der „bild“: „Unsere wirtschaftliche Situation ist bekannt. Aber wir geben ihn nur ab, wenn ein richtig interessantes Angebot auf den Tisch kommt.“
Irgendwie gestaltet sich die Situation für den VfL höchst unglücklich, da bei einem Verbleib des spielstarken slowenischen Nationalspielers kein Geld für den notwendigen Mittelfeldspieler übrig sein würde. Die Konsequenz wäre deshalb, dass die Bochumer bei ihren Sponsoren betteln müssten. Keine neue Erfahrung für den zuletzt in Zahlungsschwierigkeiten befindlichen Verein, der sich sogar schon für die Lizenzerteilung bei den Sponsoren Geld borgen musste.
Dazu äußert sich auch Jens Todt, der Eigenständigkeit fordert: „Wir können aber nicht jede Woche bei Sponsoren Klinken putzen gehen.“ Die letzte Möglichkeit würde wahrscheinlich der Gang zum Ex-Präsidenten Werner Altegoer bedeuten. Auch diese Variante möchte Todt nicht in Anspruch nehmen: „Er ist unser Ehren-Vorsitzender, steht uns weiterhin helfend zur Seite. Aber wir müssen versuchen, alleine klar zu kommen.“
Auch sportlich gibt es Einiges aufzuarbeiten. So sagte etwa Trainer Andreas Ber
gmann nach der schwachen Darbietung beim 0:1 gegen den Drittligisten VfL Osnabrück: „Ohne Zweifel, die Leistung gegen den VfL Osnabrück war schlecht. Aber ich wundere mich schon, wie sie bewertet wird.“
Der erfahrene Trainer hat schon längst erkannt, was die Gründe für diese enttäuschende Leistung gewesen sein könnten. Vor allem die harte Vorbereitung sei ein möglicher Grund gewesen, so der ehemalige St. Pauli-Coach: „Den Spielern fehlt noch die Spritzigkeit, aber dies ist beim jetzigen Stand der Vorbereitung auch ganz normal. Wir stecken noch mitten in der Phase des Ausprobierens. Das benötigt bei solch einer jungen Mannschaft eben seine Zeit und Geduld.“
Und fordert zugleich eine Schwäche, die schleunigst abgestellt werden muss: „Kleinste Rückschläge auf dem Platz wie beim 0:1 lassen sofort wieder eine Unsicherheit aufkommen. Das müssen wir ändern.“ Doch der Trainer bemängelt vor allem den kollektiven Pessimismus. Ihn stört es gewaltig, dass „sowohl in der Mannschaft als auch im Umfeld das Glas eigentlich immer halb leer anstatt halb voll ist.“
Sicherlich ist er bodenständig und realistisch genug, um diese Leistung gegen Osnabrück auch mit der nötigen Kritik zu versehen. Dennoch mag er keine Untergangsstimmung erzeugen, wie er den „Ruhr Nachrichten“ erklärt hat: „Wir hegen keine Titanic-Gedanken. Wir müssen die Situation annehmen und richtig analysieren. Mir ist es lieber, meine Spieler machen jetzt Fehler und wir können sie noch vor dem Saisonstart korrigieren, als dass sie erst in der Meisterschaft auftreten.“


Informationen
Quelle: ruhr-nachrichten.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: VfL Bochum; Todt; Dedic
Datum: 18.07.2012 20:54 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-vfl-bochum--fluch-und-segen-mit-zlatko-dedic-1040.html
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