Was ist nur mit dem 1. FC Kaiserslautern los?


Der 1. FC Kaiserslautern scheint derzeit richtig froh zu sein, dass die Winterpause gekommen ist. Die sportliche Krise zuletzt war unübersehbar, denn vier Spiele konnten nicht mehr gewonnen werden. Zudem ist das Team von Trainer Franco Foda seit 315 Spielminuten ohne eigenen Treffer und durch das völlig unnötige 0:1 im Heimspiel gegen den VfR Aalen ist zudem noch der Anschluss an die direkten Aufstiegsplätze verspielt worden.

Nachdem der Pfälzer Traditionsverein über weite Strecken der Hinrunde im Aufstiegstrio zusammen mit Eintracht Braunschweig und Hertha BSC eine äußerst souveräne Rolle gespielt hat, geht es für den Klub derzeit allein darum, dass der Relegationsplatz irgendwie verteidigt werden kann. Die Bilanz des FCK ist dennoch überragend, wenn man von den jüngsten Partien einmal absieht. So blieb das Foda-Team enorme 16 Spiele in Serie ungeschlagen. Dabei sind acht Unentschieden herausgesprungen, was auch nicht gerade im Sinne eines echten Aufstiegskandidaten ist. Zuletzt gab es gegen den FC St. Pauli, Union Berlin und Aalen drei Pleiten in Serie. Die Spiele wurden immer schlechter und die Niederlagen dementsprechend verdienter.

Nun hält also Realismus Einzug in der Pfalz, wie Verteidiger Florian Dick auch gegenüber „Rheinpfalz.de“ bestätigen kann: „Die ersten zwei in der Tabelle sind jetzt schon weit weg, da brauchen wir uns nichts vorzumachen. Aber unser Ziel bleibt der Aufstieg.” Der traditionell als „Mr. Zuverlässig“ bezeichnete Dick ist nicht frei von Kritik bei den Fans und auch im Verein, da er zuletzt an den Gegentreffern nicht gänzlich unschuldig gewesen ist. Nun geht es bei den Lauterern darum, dass Ruhe bewahrt wird und sich von der stressigen Hinrunde ausreichend erholt wird und sich danach auf die sportlichen Themen konzentriert wird. Auch der Neun-Tore-Mann Mo Idrissou hat gegen den Aufsteiger aus Aalen eine kämpferisch schwache Partie absolviert. Sein Lattenkopfball war einfach nur Pech. Die Auswechslung war folglich die logische Konsequenz. Der mögliche Vertreter Ilian Micanski, der in der bulgarischen Nationalmannschaft und vor allem auch bei seinem letztjährigen Gastspiel beim FSV Frankfurt seine Torjägerqualitäten eindrucksvoll nachweisen konnte, fehlt wegen einer Verletzung. Der junge K
wame Nsor hingegen braucht noch ein bisschen Zeit.

Spielführer Albert Bunjaku versuchte zu begründen: „Uns hat nicht die Kraft gefehlt, uns fehlt ein bisschen das Glück. Bei Aalen passt das genau mit diesem Sonntagsschuss, und wir treffen nur die Latte. Wir haben aus den letzten vier Spielen nur einen Punkt geholt, das ist viel zu wenig, das wissen wir selbst.” Seine Forderung ist klar und deutlich: „Wir müssen versuchen, gestärkt aus der Winterpause zu kommen, um unser Ziel, den Aufstieg, doch noch zu erreichen. Wir müssen Gas geben in der Vorbereitung. Es muss einfach alles besser werden: das Pass-Spiel, wir müssen mehr Rhythmus-Wechsel hinkriegen, wir müssen mehr kämpfen, wir müssen mehr laufen!”

Ehrliche und auch vernünftige Worte, die jedoch auch mit Leben gefüllt werden müssen. Wille, Kampf und Leidenschaft sind Tugenden, die auch in einer schlechten Phase immer praktiziert werden können. Möglicherweise hat sich auch als Problem dargestellt, dass die Fans aufgrund des umstrittenen DFL-Sicherheitskonzepts die Unterstützung massiv eingeschränkt haben. Die junge Mannschaft lebt von der moralischen Unterstützung durch die Tribüne. Es muss sich vieles verbessern rund um den Betzenberg. Dies hat auch der kämpferisch starke Mittelfeldspieler Pierre de Wit erkannt, der gegenüber „Rheinpfalz“ erklärte: „Wir hatten genug Möglichkeiten - jetzt gilt es, mehr Gier, mehr Geilheit zu haben, die Tore auch zu machen. Direkt nach so einem Spiel ist es ein Scheißgefühl, jetzt müssen wir in der Winterpause ein Trotzgefühl entwickeln.”

Die spielerische Klasse ist weiterhin vorhanden, da das Kombinationsspiel ansehnlich ist. Allerdings fehlt die Effizienz, wenn es in Richtung Strafraum geht. Gefährliche Torraumszenen sind in den letzten Spielen fast schon eine Rarität geworden.


Informationen
Quelle: www.rheinpfalz.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Kaiserslautern; Foda; Dick; Idrissou; Micanski; Bunjaku; Nsor
Datum: 20.12.2012 15:24 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-was-ist-nur-mit-dem-1--fc-kaiserslautern-los--3283.html
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