„Alte Löwen“ spielen erfrischenden Fußball

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Der TSV 1860 München steht mit acht Zählern nach vier Spieltagen auf dem vierten Tabellenplatz und hat somit direkten Kontakt zu den geplanten Aufstiegsplätzen, die nach den hohen und ambitionierten Investitionen vor der Spielzeit als klares Ziel definiert worden sind. Neben den zahlreichen Neuzugängen konnte jedoch ein „Ur-Löwe“ mit starken Leistungen auf sich aufmerksam machen.

Viele Lokaljournalisten aus der Landeshauptstadt von Bayern sprechen wegen der zuletzt starken Leistungen des ehemaligen deutschen Nationalspielers sogar vom besten Lauth seit langer Zeit. Der 31-Jährige sieht dies jedoch ein wenig selbstkritischer. Auch wenn er immerhin schon drei Treffer in vier Begegnungen erzielen konnte, so möchte er nicht bestätigen, dass er sich in seiner bislang stärksten Phase bei 1860 befindet. Auch wenn die Statistik eine andere Sprache spricht, denn mit einer weiteren Torvorlage belegt er einen starken zweiten Platz in der Scorer-Wertung der zweiten Bundesliga.
Trotz dieser Werte sagt der Angreifer bescheiden, dass er sich nicht in seiner stärksten Phase seit langem wähnt: „Will ich so nicht sagen“, so der sympathische Blondschopf, der hinzufügt: „Ich weiß ja, wie’s läuft. Wenn die Tore da sind, kommt sofort große Euphorie auf.“ Sein klares Ziel ist es jedoch auch in Zukunft, dass er seine bisher beachtliche Leistung auch bestätigen kann. Dies bestätigt er gegenüber der „Abendzeitung“: „Ich versuche, viel mehr Konstanz in meine Leistungen zu bringen. Das ist jetzt das Wichtigste.“
In der abgelaufenen Spielzeit war er nicht ganz so erfolgreich und wurde auch deshalb von seinem Trainer Rainer Maurer stark kritisiert. In dieser Saison präsentiert er sich bislang in einer sehr ansprechenden Verfassung, wie er bestätigen kann: „Ich fühle mich gut und es ist wichtig, dass ich die gute Vorbereitung mitnehmen konnte.“
In den kommenden Testspielen soll Lauth jedoch auch geschont werden, denn einige Spieler aus der zweiten Reihe sollen mit Einsatzzeit belohnt werden. Das Testspiel gegen den Bezirksligisten Baldham-Vatterstetten soll dazu genutzt werden, damit einige Akteure, die bislang nur selten zu Spielpraxis gekommen sind, mit ebendieser belohnt werden, um auf sich aufmerksam machen zu können. Trotz dieser Perspektive zeigt sich Maurer nicht gerade sehr erfreut über die anstehende Länderspielpause, wie er zugibt: „Wir hätten gerne weitergespielt.“
Aus diesem Grund gibt es am heutigen Abend ein Testspiel gegen den Bezirksligisten, damit die Kicker auch weiterhin im Spielrhythmus bleiben können. Bisherige Reservisten erhalten Coach .“ Einsatzzeit. Der akribische Coach erklärt: „Diese Spieler werden dann zum Einsatz kommen, etwa ein Arne Feick.“
Auffällig ist, dass einige Leistungsträger schon über 30 sind. Trotzdem können sie mit starken Leistungen den jungen Spielern ein Vorbild sein. Akteure wie Lauth, Aygün, Kiraly und Bierofka sind nicht nur für den Zusammenhalt auf dem Platz wichtig. Auch außerhalb tragen sie mit ihrer Routine und Lockerheit zu einer positiven Grundstimmung bei. Nicht ohne Stolz verrät deshalb Daniel Bierofka: „Man sieht, wie gut wir Älteren eigentlich sind!“ Und fügt ein wenig ironisch gegenüber der „Abendzeitung“ hinzu: „Im Bus muss man sich in diesem Alter schon das ein oder andere Mal häufiger umsetzen als früher, wenn man sechs Stunden fahren muss“, so der 33-jährige Mittelfeldspieler.
Auch Trainer Maurer ist von den Fähigkeiten seiner älteren Spieler absolut überzeugt, wenn er sagt: „Ich bin darauf aus, dass diese Spieler in einer guten Verfassung sind.“ Dennoch sieht er jedoch auch die Kehrseite realistisch: „Wir mussten vor der Saison viele junge Spieler verkaufen. Da saß ich natürlich nicht auf dem Sofa und habe gejubelt. Wir haben einen gewissen Umbruch hinter uns. Damit muss ich leben.“ Auch Geschäftsführer Robert Schäfer sieht diese Erfahrung bei den Löwen überaus positiv: „Es ist natürlich gut, erfahrene Spieler zu haben, die ihre Leistung abrufen.“