1. FC Köln: Der Aufstieg und die erhöhten Einnahmen


1. FC Köln: Der Aufstieg und die erhöhten Einnahmen
Die Bundesliga hat einen der schillerndsten und populärsten Vereine wieder zurück. Nach dem gestrigen 3:1-Heimsieg über den VfL Bochum sind die Domstädter wieder zurück, wo sie auch hingehören: In die Erstklassigkeit. Elf Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz drei bedeuten den vorzeitigen Bundesliga-Aufstieg für den FC bereits vier Spieltage vor dem Saisonende. Die Feierlichkeiten nach der Partie waren besonders stark ausgeprägt. Für die sportliche Leitung um Sportdirektor Jörg Schmadtke herrscht nun Planungssicherheit, um den Kader erstligatauglich zu machen.

Schuldenstand liegt bei 32 Millionen Euro

Die leistungsmäßige Konstanz der Schützlinge von Trainer Peter Stöger ist wahrlich enorm. So konnte man bereits seit Spieltag zehn Anfang Oktober die Position als Primus der 2. Fußball-Bundesliga erringen und seitdem nicht mehr hergeben. Nun kann der FC nicht mehr von einem Aufstiegsplatz verdrängt werden. Auch ein Punktgewinn wäre gleichbedeutend mit der Rückkehr nach zweijähriger Bundesliga-Abstinenz gewesen. Die Perspektive scheint für den 1. FC Köln wahrlich glänzend zu sein, denn die Aufstiegsmannschaft besitzt aufgrund ihrer Altersstruktur absolut Potential. Mit gezielten Verstärkungen soll das Team noch stärker werden, um die deutlich anspruchsvollere Bundesliga auch realistisch bestehen zu können. Nicht völlig außer Acht gelassen werden darf jedoch die finanzielle Situation, denn der Schuldenstand ist immer noch beträchtlich. Aufgrund jahrelanger Misswirtschaft liegen die Schulden mittlerweile weiterhin bei stattlichen 32 Millionen Euro. Das negative Eigenkapital liegt bei satten elf Millionen Euro.

Satte Steigerung der Einnahmemöglichkeiten

Die FC-Geschäftsführung im Alexander Wehrle arbeitet ausgesprochen solide und pflichtbewusst. Bekanntlich sind die Einnahmemöglichkeiten im deutschen Fußball-Unterhaus arg limitiert. Trotz dieser Tatsache konnte in diesem Geschäftsjahr noch ein Überschuss erwirtschaftet werden. Für den Schuldenabbau kann dieses neu gewonnene Geld ebenso verwendet werden wie für die Verbesserung des Eigenkapitals. Entscheidend für die satten Gewinne sind vor allem die erfreulichen, hohen Zuschauerzahlen und auch das folgende Rekordergebnis beim Fan-Artikelverkauf bei einem Umsatz von sieben Millionen Euro. Dazu gesellen sich weitere Einnahmen in Höhe von 600 000 Euro bei den Fernsehgeldern und auch neu modifizierte Sponsoren verträge. In der Bundesliga soll sich die Finanzsituation noch einmal positiver darstellen. Während in der 2. Bundesliga ein Umsatz in Höhe von 60 Millionen Euro beziffert wird, könnte dieser in der Bundesliga auf stattliche 85 Millionen Euro anwachsen. Exemplarisch dient dafür auch der anschauliche Vergleich mit den TV-Einnahmen. So hat der 1. FC Köln als Primus aus der Zweitklassigkeit aus dem Bereich der Inlandsvermarktung exakt 8, 615 Millionen Euro bekommen. In der Bundesliga winkt die doppelte Einnahme. Dazu gesellt sich eine massive Erhöhung der Eintrittskarten, wodurch weitere Mehreinnahmen winken. Dazu wird auch durch Werbung, Sponsoring und mehr Trikotverkäufen.

Auch die Fußballprominenz freut sich massiv über den Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Köln. Hier sind einige Aussagen aus der "Bild-Zeitung" dazu:

Bundestrainer Jogi Löw (54)

„Bei der Rückkehr lacht das Fußball-Herz. Denn der FC ist einfach Bundesliga! Köln bedeutet Emotion pur im Fußball. Wenn ich nur daran denke, dass auch in der 2. Liga immer über 40 000 ins Stadion gekommen sind.“

Fußball-Legende Günter Netzer (69)

„Es ist mir eine besondere Freude. Dieser Klub gehört in die Erste Liga. Er hat alle Voraussetzungen. Ausverkauftes Stadion auch gegen weniger lukrative Gegner. Großartige Fußball-Feste. Der Aufstieg ist überfällig und die berechtigte Belohnung.“

Kult-Ösi-Stürmer Toni Polster (50)

„Ich freue mich für meinen Freund Peter Stöger und sein Trainer-Team, die gezeigt haben, dass Österreicher gut genug für die Bundesliga sind. Fans, Stadt und Klub sind da, wo sie hingehören.
Und sie sollen nun nie wieder absteigen.“

Bayer-Sportchef Rudi Völler (54)

„Der 1. FC Köln hat diesen Aufstieg absolut verdient. Die Mannschaft von Trainer Peter Stöger war die beste Truppe der 2. Liga. Glückwunsch! U
nd ich freue mich schon jetzt auf zwei ganz tolle Derbys.“

Fußball-Legende Rainer Calmund (65)

„Der FC ist wieder da, wo er hingehört. Ich freue mich auch, weil ich mit FC-Machern wie Jörg Schmadtke und Toni Schumacher persönlich befreundet bin. Den Aufstieg haben aber vor allem die Fans verdient. Wie sie zum FC auch in der 2. Liga gestanden haben, gibt es nicht noch einmal in Fußball-Deutschland.“

Kölns erster Aufstiegstrainer Ewald Lienen (60)

„Die Mannschaft hatte die Reife, um aufzusteigen. Sie hat eine souveräne Saison gespielt und hatte über die gesamte Spielzeit einfach auch die beste Mischung. Dazu kann man nur gratulieren.“

Roger van Gool (63), FC-Double-Gewinner von 1978

„Für mich war Köln vor der Saison nicht der Top-Favorit auf den Aufstieg. Aber der Trainer hat sehr gute Arbeit geleistet. Ich hoffe, dass der FC jetzt endlich aufhört, ein Fahrstuhl-Verein zu sein. Denn das passt zu diesem Klub gar nicht.“

Ex-Bundestrainer Erich Ribbeck

Obwohl ich nie beim FC gearbeitet habe, ist es sehr erfreulich, dass der Klub zurück ist. Der Aufstieg ist hochverdient. Vor allem für die tollen Anhänger.“

Gladbach-­Vize Rainer Bonhof (62)

„Ich kann mir die Freude und Erleichterung in Köln richtig vorstellen. Der FC hat alles Recht, glücklich zu sein. Ich weiß noch, wie happy wir waren, als wir vor drei Jahren den Abstieg vermeiden konnten.“

„Für mich geht ein Herzenswunsch in Erfüllung“

Sehr zufrieden äußert sich auch Kölns-Oberbürgermeister Jürgen Roters gegenüber der „Kölnischen Rundschau“: „Das ist ein wunderbarer Erfolg für die Sportstadt Köln. Für alle treuen FC-Fans und auch für mich geht ein Herzenswunsch in Erfüllung. Der 1. FC Köln kehrt dahin zurück, wo er hingehört: In die erste Liga der deutschen Spitzenfußball-Clubs. Die Mannschaft hat in dieser Saison den nötigen Kampfgeist, das Durchhaltevermögen und den absoluten Willen gezeigt. um das große Ziel zu erreichen.“

Ähnlicher Etat wie Mainz und Hertha BSC

Es ist aber auch schnell ersichtlich geworden, dass der Etat für den Lizenzspielerbereich nicht zu deutlich erhöht werden soll. So soll es eine Steigerung von 18 auf 28 Millionen Euro geben. Das würde damit ein Etatniveau wie Mainz und Hertha BSC darstellen, die einen soliden Mittelfeldplatz in der Bundesliga belegen. Wie bereits erwähnt, gibt es eine enorme Steigerung der Einnahmen von etwa fünf Millionen Euro. Dieses Geld soll für den Abbau der Verbindlichkeiten und auch der Verbesserung des Eigenkapitals verwendet werden. Eine Maßnahme, die auch absolut sinnvoll erscheint.

Zoller, Vogt und Stark beim FC als Neuzugänge im Gespräch

Verstärkungen werden demnächst auch getätigt werden. Fünf Abstiege seit 1998 sind zweifelsfrei zu viel. Das Image als Fahrstuhl-Mannschaft soll der Vergangenheit angehören. Aus diesem Grund suchen Trainer und Manager schon seit geraumer Zeit nach sinnvollen Neuzugängen. Der Schuldenstand beläuft sich jedoch auch weiterhin auf rund 30 Millionen Euro. Der 24-jährige Rechts-Verteidiger Pawel Olkowski ist bereits der erste Neuzugang. Der 24-jährige Nationalspieler wechselt vom polnischen Erstligisten Gornik Zabrze zum Bundesliga-Aufsteiger. Dazu möchte sich der FC noch mit einem Abräumer, zwei Mittelfeldleuten und einem Angreifer verstärken. Für das Mittelfeld sind der 22-jährige Mittelfeldmann Kevin Vogt vom FC Augsburg und der ein Jahr ältere Yannick Stark vom TSV 1860 München im Gespräch. Im Angriff ist Simon Zoller im Fokus des Interesses. FCK-Goalgetter hat schon zwölf Saisontreffer erzielenn können. Die mögliche Ablösesumme liegt bei rund 1, 5 Millionen Euro.


Informationen
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Stöger, Schmadtke, VfL Bochum, Zoller, Stark, Vogt, Bundesliga
Datum: 22.04.2014 18:23 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln--der-aufstieg-und-die-erhoehten-einnahmen-12216.html
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