1. FC Köln: Hat Wolfsburg Interesse an Nagasawa?– Zahlreiche Talente vor dem Aus?

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Das freie Wochenende hatten sich die Kicker des 1. FC Köln nach der 1:1-Punkteteilung beim FC Ingolstadt 04 redlich verdient. Wenige Tage zuvor sind die Kölner bekanntlich nach einem 3:1-Heimsieg über den VfL Bochum vorzeitig in die Bundesliga aufgestiegen. Ab dem heutigen Montag müssen die FC-Spieler wieder am Geißbockheim sich für das kommende Heimspiel gegen den FC St. Pauli vorbereiten. Die Vereinsverantwortlich arbeiten derweil intensiv am neuen Bundesliga-Kader. Bekannt geworden ist, dass der japanische Winterneuzugang Nagasawa vom Bundesligisten VfL Wolfsburg beobachtet wird.

Wenig Vertrauen in jungen Rechtsverteidiger Kacinoglu

Ab dem heutigen Montag ab 15.00 Uhr werden sich die Geißböcke intensiv auf das letzte Heimspiel in dieser Saison vorbereiten. Es wird sicherlich zu einigen Tränen nach der Partie kommen. So gibt es auch einige Verabschiedungen von Abgängen. Zu Emotionen wird es gewiss bei Abwehrspieler Kevin McKenna, der den 1. FC Köln nach sieben Jahren verlassen muss. Auch der langjährige FC-Kicker Adil Chihi wird den Verein verlassen. Der erst 19-jährige Rechtsverteidiger Koray Kacinoglu wird sein Glück wahrscheinlich auch woanders suchen müssen. Zumindest ein Ausleihgeschäft scheint bei ihm möglich zu sein. Als klares Zeichen muss in diesem Fall auch gewertet werden, dass er nie eine richtige Bewährungsprobe erhalten hat. Stammverteidiger Miso Brecko hat nur wenige Saisonminuten verpasst. Wenn er jedoch wegen einer Sperre nicht einsatzfähig war, ist sogar Offensivmann Marcel Risse auf die rechte Verteidigerposition gezogen worden. So auch im kommenden Heimspiel gegen die Paulianer, wenn Brecko wegen seiner Gelb-Roten Karte aus dem Ingolstadt-Spiel ausfallen wird. Zudem ist bekannt, dass für die kommende Spielzeit der polnische Nationalspieler Pawel Olkowski kommen wird.

Zahlreiche Talente mit wenig Spielpraxis

Dazu gesellen sich noch weitere junge Spieler, die es auf nur allzu wenig Einsatzminuten bringen. So die talentierten aber insgesamt nur unzureichend eingesetzten Verteidiger
Bruno Nascimento (7 Ligaspiele) und Golobart (4) oder auch Offensivspieler wie Schnellhardt (1), Thiel (4), Exlager (11) oder Bigalke (0), die aufgrund der enormen Konkurrenz im delikat besetzten FC-Kader nur wenig Spielzeit erhalten haben. Ob die Luft für die genannten Spieler in der Erstklassigkeit dünner werden könnte, wollte FC-Trainer Peter Stöger noch nicht explizit gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ bestätigen: „Es ist genug Zeit am Ende der Saison, sich in Ruhe zusammenzusetzen. Wenn etwas Großartiges gelungen ist, ist es immer ein Zeichen, das eine Mannschaft als Ganzes funktioniert hat. Dann muss man schauen: Was ist für den Klub sinnvoll, und was ist für die Karriereplanung des Spielers sinnvoll?“ Unterdessen ist auch bekannt, dass mit Kacper Pryzbylko (Arminia Bielefeld) und Mato Jajalo (Sarajevo) zwei Leihspieler in die Domstadt zurückkehren werden, die sportlich keine allzu großen Hoffnungsträger mehr sein werden.

„Es ist ein Unterschied zwischen Anschauen und Beobachten“

Während einige Spieler den Verein zwecks mangelnder Perspektive verlassen müssen und es offenbar an geeigneten Alternativen zu fehlen scheint, scheint die Situation bei Kazuki Nagasawa eine völlig andere zu sein. Der 22-jährige japanische Feingeist und Mittelfeldmann des FC hat zuletzt auch beim Remis in Ingolstadt mit seinen technischen Stärken überzeugen können. Nun hat sich VfL Wolfsburg-Scout Pierre Littbarski umfassend mit diesem Spieler beschäftigt, da er ihn von der Tribüne des Audi-Sportparks aus beobachtet hat. Gegenüber dem „Express“ hat er dies auch offen zugeben können: „Ich habe mir Nagasawa angeschaut.“ Kölns-Sportchef Jörg Jakobs zeigt sich in dieser Personalie ahnungslos, wenn er sagt: „Uns ist da nichts bekannt. Aber es ist ja auch klar, dass sich die Scouts der Bundesliga die besten Spieler der Zweiten Liga anschauen.“ Littbarski kennt sich als ehemaliger Spieler und Trainer in Japan mit dem dortigen Fußball bestens aus. Er kann die FC-Gemeinde jedoch etwas beruhigen, wenn er sagt:„Ich verfolge seinen Werdegang schon seit seiner Zeit in Japan, als er auf der Universität spielte. Es ist ein Unterschied zwischen Anschauen und Beobachten.“