1. FC Köln-Geschäftsführer Wehrle stellt klar: „Hier wird nicht gezockt“


1. FC Köln-Geschäftsführer Wehrle stellt klar: „Hier wird nicht gezockt“
Bild: dfb.de
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Finanz-Geschäftsführer Alexander Wehrle einen äußerst komplizierten Job beim 1. FC Köln erledigen muss. Die enorme Schuldenlast, die unter der Ägide von Präsident Wolfgang Overath und Manager Michael Meier angefallen ist, muss nun mit einer neuen Bescheidenheit gerechnet werden. Nun hat der gebürtige 38-jährige Schwabe gegenüber der „Bild-Zeitung“ versprechen können: „Hier wird nicht gezockt!“

„Seit der letzten Versammlung ist einiges passiert“

Bald steht beim rheinischen Traditionsverein die Mitgliederversammlung auf dem Programm. Es gibt einige Neuerungen seit der letztjährigen Mitgliederversammlung. Diese werden auch als Themen besprochen werden, wie Wehrle deutlich gemacht hat: „Seit der letzten Versammlung ist zumindest einiges passiert. Wir haben eine neue Satzung mit mehr Transparenz, mehr Demokratie und Mitbestimmung. Es wird zum ersten Mal der Mitgliederrat gewählt. Dazu haben wir personell einiges auf die Beine gestellt, und sportlich liegen wir im Soll. Von daher sollte es eigentlich zu einer relativ ruhigen Sitzung kommen.“

„Man hat den FC bei der DFL und beim DFB noch nie so ruhig wahrgenommen“

Als Spitzenreiter der 2. Bundesliga erlebt der 1. FC Köln, trotz der jüngsten 0:1-Auswärtsniederlage beim VfL Bochum, sportlich eine sehr ansprechende Zeit. Dieses neue Ansehen hat er auch bei der jüngsten DFL-Sitzung erfahren dürfen, wie er gegenüber der „Bild-Zeitung“ verraten hat: „Wir bekommen auf jeden Fall wieder ein positives Feedback, weil die Strukturen passen und der sportliche Erfolg sichtbar ist. Das wird bei der DFL und beim DFB registriert – und mir oder Jörg Schmadtke gegenüber wird immer wieder versichert, dass man den FC noch nie so ruhig wahrgenommen hat. Das freut uns natürlich.“

„Mit unseren Zukunftsvorstellungen voll auf einer Linie“

Zusammen mit Manager Jörg Schmadtke bildet er ein erfolgreiches Gespann. Dies kann Wehrle auch freudig bestätigen: „Der Schwabe und der Düsseldorfer – das passt! Vor allem, weil auch Schmadtke nicht nur den kurzfristigen Erfolg vor Augen hat, sondern den kontinuierlichen wirtschaftlichen Aufbau. Heißt, wir liegen mit unseren Zukunftsvorstellungen voll auf einer Linie. Wir wollen beide mit dem FC keine Kurzstrecke, sondern einen Marathon absolvieren, wollen den maximal möglichen sportlichen Erfolg, ohne dabei die wirtschaftliche Existenz des Klubs zu gefährden. Für einen Sportdirektor ist das nicht unbedingt üblich.“ Auch um das liebe Thema Geld gibt es keinerlei Streitigkeiten, wie Wehrle verraten hat: „Nein. Ich glaube, den werden wir so schnell auch nicht kriegen.“

„Kleine Risiken darf man in meiner Position nicht scheuen“

Besonders vor dieser Spielzeit wurde ein gewisses Ri
siko eingegangen, da ein aufstiegstauglicher Kader zusammengestellt worden ist. Wehrle nennt nun Beispiele für etwas gewagtere Geschäfte: „Kleine Risiken darf man in meiner Position sicher nicht scheuen. Beim Transfer von Anthony Ujah beispielsweise war ich bereit, so ein Risiko mitzugehen. Wir hatten die dafür nötigen Einnahmen noch nicht zu 100 Prozent erreicht. Ich war aber felsenfest davon überzeugt, dass wir sie generieren werden. So ist es dann auch gekommen. Und wir haben nach allen Transfers keine Ergebnislücke, wie es in den letzten Jahren leider vorkam.“

Cleveres Finanzmanagement bei Risiko-Transfers

Auch vor manch Erstligisten muss sich der 1. FC Köln mit seinem Kader keineswegs verstecken. Besonders die Offensivabteilung hat durchaus Bundesligaqualität, denn Spieler wie Marcel Risse, Daniel Halfar, Matthias Lehmann und nicht zuletzt die Angreifer Patrick Helmes und Anthony Ujah besitzen eine Qualität, die für den Aufstieg durchaus reichen könnte: „Ganz ehrlich? Nein. Wir haben aber einiges bewegt, das dafür letztlich entscheidend war. Ohne den 10-Jahres-Vertrag im Catering-Bereich oder den neuen Pachtvertrag beim Stadion wären diese Transfers genauso wenig möglich gewesen wie ohne die Zuschauer-Einnahmen.“

„Wir haben unzählige Projekte vor uns“

Trotz der sportlich sehenswerten Situation möchte man jedoch auch weiterhin sehr aufmerksam und vernünftig mit den Geldgeschäften umgehen. Bekanntlich werden nämlich im Erfolg die größten Fehler begangen, wie auch Wehrle zu berichten weiß: „Schön wäre es. Aber es ist der größte Fehler, sich auf Erfolg auszuruhen. Wir haben unzählige Projekte vor uns. Vor allem MÜSSEN wir unbedingt Eigenkapital aufbauen. Da kann sich keiner ausruhen.“

„Die Planung für die kommende Saison ist natürlich zweigleisig“

Die Perspektive ist beim 1. FC Köln sehr ansprechend. Vieles deutet derzeit darauf hin, dass die ersehnte Rückkehr in die Bundesliga endlich geschafft werden kann. Bezüglich der Planung will Wehrle jedoch erst einmal vorsichtig agieren, wie er im Gespräch mit der „Bild-Zeitung“ deutlich gemacht hat: „Meiner Meinung nach erst, wenn es auch wirklich geschafft ist. Unabhängig davon läuft die Planung für die kommende Saison aber natürlich zweigleisig. Ich plane also auch für die Bundesliga.“


Informationen
Quelle: bild.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln, Peter Stöger,
Datum: 16.11.2013 13:57 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1--fc-koeln-geschaeftsfuehrer-wehrle-stellt-klar--%84hier-wird-nicht-gezockt%93-8942.html
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