Für Gerhard Poschner wird es also doch weitergehen beim TSV 1860 München. Der 45-Jährige wird Sportdirektor beim Zweitligisten bleiben. Dies ist nach mehreren Gesprächen der Verantwortungsträger des bayerischen Traditionsvereins nun deutlich geworden. Nun haben Präsidiumsmitglieder Gründe nennen können.
Meinungsänderung über Poschner
Aktuell bildet Karl-Christian Bay zusammen mit Siegfried Schneider das Übergangs-Präsidium der „Sechziger.“ Gegenüber der „Bild-Zeitung“ offenbart er einen ganz wesentlichen Grund für das weitere Arbeiten von Poschner: „Die Saison steht kurz vor der Tür, die Zeit drängt. Poschner bat öffentlich darum, seine Reputation durch sportlichen Erfolg wieder herzustellen. Diese Chance bekommt er und sie ist zeitlich nicht begrenzt.“ Ehrlich gesagt, gestaltet sich ein echtes Vertrauensverhältnis doch deutlich anders. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob dieses Verhältnis noch eine Zukunftsfähigkeit besitzen wird. Schneider hat vor einigen Wochen eine andere Linie gefahren, als er klarstellte: „Poschners Konzept ist gescheitert, ich erwarte, dass er Manns genug ist, die Konsequenzen zu ziehen.“ Eine Aussage, die einen Rücktritt klar ins Gespräch bringt. Gestern hat er einen anderen Weg postulieren können: „Wir müssen ja nicht miteinander kuscheln. Verstärkungen müssen kommen, damit diese Saison anders verläuft als die letzte. Ein Großteil des Kaders soll Ende nächster Woche stehen
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„Wir blockieren Poschner nicht“
Schneider fordert Ergebnisse und Verbesserungen von seinem Angestellten, lobt jedoch auch, dass die Ideen vom ehemaligen Bundesliga-Profi durchaus verheißungsvoll erscheinen: „Wir haben eine Liste von ihm bekommen, da sind tolle Namen dabei. Jetzt muss Poschner uns mitteilen, wie weit der jeweilige Verhandlungsstand ist. Wir blockieren ihn nicht.“ Während Poschner also das Vertrauen ausgesprochen bekommen hat und zunächst weiterarbeiten darf, gestaltet sich die Situation um die weitere Zusammenarbeit mit dem Investor Hasan Ismaik etwas anders. Bay formuliert gegenüber der „Bild-Zeitung“ klar und deutlich: „Ziel ist eine Verbesserung der Zusammenarbeit. Die Gespräche sind aber ergebnisoffen.“ Grundsätzlich sollte ehrlich miteinander umgegangen werden. Man sollte sich vor Augen führen, dass erst durch einen Treffer in der Nachspielzeit des zweiten Entscheidungsspiels der Klassenerhalt im deutschen Fußball-Unterhaus gesichert wurde. Jede Menge Glück war dabei, sodass nun die richtigen Konsequenzen gezogen werden sollten. Es sollte Klarheit auf allen Ebenen vorherrschen.