1860 München: Trainer Moniz muss Ergebnisse liefern – Bülow drängt in die Startelf


1860 München: Trainer Moniz muss Ergebnisse liefern – Bülow drängt in die Startelf
Fußball ist bekanntlich ein Ergebnissport. Dies gilt auch für den Fußball-Zweitligisten TSV 1860 München, der nach vier absolvierten Partien mit gerade einmal zwei Punkten auf dem Relegationsplatz 16 platziert ist. Für den erst zu Saisonbeginn neu verpflichteten Trainer Ricardo Moniz wird es immer enger. Vor dem Spiel am Sonntag beim ebenfalls Krisen befindlichen FC St. Pauli hat sich mit Rodolfo Esteban Cardoso nun ein ehemaliger Mitstreiter zum Niederländer geäußert. Für den erfahrenen Defensivspieler Kai Bülow geht es hingegen primär darum, dass er sich möglichst schnell einen Platz in der Startformation erkämpfen wird.

Mayrhofer setzt Moniz unter Druck

Klare Worte findet 1860-Vereinsboss Mayrhofer gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“, wenn er den Erfolg als oberste Maxime erkannt hat: „Als Trainer ist man auf Gedeih und Verderb dem Erfolg ausgeliefert.“ Lobende Worte findet Cardoso, der mit dem 50-jährigen Moniz bis vor einem halben Jahrzehnt zusammen beim Hamburger SV im Trainerteam gearbeitet hat, gegenüber der „Abendzeitung München“: „Sein Weg ist noch heute der Maßstab.“ Sicherlich tun solche Worte wahrlich gut. Dennoch muss auch ehrlich konstatiert werden, dass Ricardo Moniz am kommenden Spieltag auf dem Millerntor bei den Paulianern zumindest einen Punkt, wenn nicht sogar einen dreifachen Punktgewinn einfahren muss, wenn er seinen Posten bei den „Sechzigern“ tatsächlich sichern möchte. Dies macht auch sein Vereinsboss deutlich, der auf positive Ergebnisse pocht: „Ich glaube, dass das dem Ricardo ganz besonders bewusst ist.“ Moniz weiß, was zu tun ist und arbeitet akribisch an der defensiven Schwäche. So wird im Training intensiv ein kompakteres Zentrum mit einem Sechser und zwei Achtern erprobt. Der kreative Zehner genießt in der aktuell schwierigen Situation keine Priorität. Mit einer stabilen Grundordnung will man möglich schnell zum Erfolg kommen und die notwendigen Punkte einfahren, um dem Abstiegskampf zu entkommen.

Moniz bringt seinen Stil durch

Authentisch zu sein, ist ein ganz wesentlicher Erfolgsfaktor. Moniz zeigt dies und versucht aus den begangenen Fehlern auch zu lernen, was Spielführer Christopher Schindler gegenüber der „AZ“ so auch bestätigen kann: „Er hat die Fehler knallhart angesprochen.“ In den ersten Partien ist es zu einigen taktischen Änderungen gekommen. Diese seien damit zu begründen gewesen, dass die Mannschaft bisher noch nicht einen erfolgreichen Spielstil gefunden hat. Der Innenverteidiger analysiert die Situation rund um den Trainer: „Ich glaube, ein Trainer muss auch in solchen Zeiten seinen Stil durchbringen. Und das macht er.“ Der konkrete Inhalt dieses Stils ist bislang noch nicht vollends bekannt. Cardoso war ein ehemaliger Mitstreiter für Moniz. Der aktuelle Techniktrainer der HSV-Jugend hat Moniz nun versucht ein wenig zu charakterisieren: „Er ist nicht einfach nur fußballverrückt. Er weiß genau, was er will. Und dafür tut er alles.“ Zudem kann der Argentinier hinzufügen: „Er hat die Art und Weise, wie wir trainiert haben, modernisiert. Sein Weg ist noch heute der Maßstab.“

Cardoso bewundert Moniz`Idee vom Fußball

Der niederländische Fußball-Lehrer hat dabei stets darauf geachtet, dass die Verzahnung zwischen den Nachwuchsmannschaften und der Profimannschaft besonders eng ist und eine gemeinsame Strategie erkannt werden kann. Die Identifikation durch die Hinzunahme von talentierten Jugendspielern zu stärken, ist ihm dabei immer besonders wichtig gewesen. Cardoso nennt dafür auch ein Beispiel: „Er kann hervorragend mit Spielern umgehen. Nicht nur mit den Profis. Er hat hier regelmäßig 12- oder 13-Jährige trainiert, um bei ihnen Ball- und Passsicherheit zu verbessern. Das war für sein Verständnis von Fußball immer am wichtigsten.“ Moniz hat höchste Ansprüche an sein Personal. Im technischen Bereich setzt er hohe Maßstäbe, weil er auch die spielerische Komponente als ganz wes
entliches Erfolgsfaktum erkannt haben mag. Der ehemalige Trainer in Salzburg und Budapest will ein perfektes Fußballspiel von seinen Spielern, was bei Cardoso für eine echte Bewunderung gesorgt hat: „Die Art, wie er die Spieler korrigiert, was er von ihnen erwartet und wie er seine Vorstellungen vermittelt, haben mich beeindruckt. Er hat in Hamburg eine große Lücke hinterlassen.“ Nun kommt es für Moniz also zu einer Rückkehr in eine Stadt, in der er zwischen 2008 und 2010 zwei Jahre lang gearbeitet hat. Beim HSV-Rivalen FC St. Pauli muss Moniz nun also eine Reaktion zeigen. Bei einem Auswärtssieg würde die Welt der Löwen wieder deutlich angenehmer aussehen. Moniz weiß um den Ernst der Lage und will alles in die Waagschale werfen seinen Platz auf der Trainerbank zu behalten. Bei den Kiezkickern gibt es für ihn ein echtes Schicksalsspiel nach bereits fünf Spieltagen. Ein weiteres Indiz, wie schnelllebig in diesen Tagen das Trainergeschäft ist.

„Es kann auf jeden Fall noch besser werden“

Der TSV 1860 München hat die Länderspielpause dazu nutzen können, um gegen keinen Geringeren als Copa Libertadores-Finalist Club Nacional ein Testspiel zu absolvieren, welches 1:1-Unentschieden endete. Wenn solche freundschaftlichen Vergleiche auch häufig mit der notwendigen Vorsicht zu genießen sind, so muss klar konstatiert werden, dass auf dieser Vorstellung gegen das Spitzenteam aus Südamerika aufgebaut werden kann. Für 1860-Innenverteidiger Kai Bülow bot diese Partie die perfekte Bühne, um mächtig Eigenwerbung betreiben zu können. Gegen den Traditionsverein aus der paraguayischen Hauptstadt Asuncion konnte der langjährige Rostocker mit einer konzentrierten Vorstellung sich für ein Startelf-Mandat beim FC St. Pauli bewerben. Gegenüber der „AZ“ macht er nun deutlich, dass er mit seiner Vorstellung durchaus zufrieden gewesen ist: „Das war okay. Mich hat geärgert, dass wir nicht gewonnen haben. Es kann auf jeden Fall noch besser werden, zu hoch darf man das Spiel bei diesen Bodenverhältnissen auch nicht bewerten."

„Ich werden alles dafür tun, um zu spielen“

Bülow tätigt noch weitere selbstbewussten Aussagen, da er seine Verletzung nun vollends auskurieren konnte und weiß, dass er im Vergleich zum noch nicht konstanten Neuzugang Gary Kagelmacher doch einige Stärken aufweisen kann. So postuliert er auch klar und deutlich seine Ansprüche: „Ich werde alles dafür tun, um zu spielen. Am besten schon am Wochenende gegen St. Pauli!" Es wird zu einem interessanten Kampf um die Stammplätze in der Innenverteidigung kommen. Der ehemalige Spielführer Guillermo Vallori ist für den Posten an der Seite von Kapitän Schindler ebenso eine Alternative, wie Kagelmacher und eben Bülow. Zuletzt wurden Schindler und Kagelmacher jeweils mit einem Mandat für die Startformation bedacht. Bülow sagt definitiv seine Unterstützung zu: „Wenn icht nicht spielen sollte, werden eben Gary und Schindz alles geben.“ Der 28-Jährige weiß über die Stammplatz-Thematik folgendes zu beachten: „Kein Trainer der Welt kann es sich erlauben, solche Boni zu verteilen, sondern muss immer die besten Spieler aufstellen." An diesen klaren Worten merkt man allzu schnell, dass Bülow seinen Platz in der Startformation schnell finden möchte. Dafür wird er alles in die Waagschale werfen.


Informationen
Quelle: abendzeitung-muenchen.de,
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Ricardo Moniz, 1860 München, Schindler, Bülow, Kagelmacher
Datum: 10.09.2014 10:14 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen--trainer-moniz-muss-ergebnisse-liefern--buelow-draengt-in-die-startelf-15344.html
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