Nach der Entlassung von Trainer Alexander Schmidt wollen die Vereinsverantwortlichen des TSV 1860 München nun unter allen Umständen möglichst schnell den Nachfolger bestimmen. Mit Vizepräsident Helfer, Geschäftsführer Schäfer und Sportchef Hinterberger hat sich nun eine Findungskommission für den neuen Trainer bilden können. Unterdessen hat Löwen-Boss Mayrhofer dem ehemaligen Coach „mangelnde soziale Kompetenz“ vorgeworfen.
Von Ahlen ohne Chance bei Trainernachfolge
Dies ist ganz gewiss auch im Sinne von Noor Basha, der Cousin von Investor Hasan Ismaik ist und sich via Twitter wie folgt zur Angelegenheit äußerte: „Diejenigen, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern, sind dazu verurteilt, sie zu wiederholen." Eine interne Lösung scheint demnach nicht akzeptabel zu sein, wenn man diese Worte vernünftig interpretiert. Von Ahlen kommt bekanntlich wie sein letztlich geschasster Vorgänger aus der U21 und besitzt allein schon deshalb keine Lobby bei den Entscheidungsträgern. Derzeit kümmert sich die genannte Trainerfindungskommission sehr intensiv um eine möglichst zeitnahe Entscheidung. Einige Trainer wurden schon getroffen. Einige werden sich noch dazugesellen. Löwen-Boss Gerhard Mayrhofer macht derzeit in Dänemark Urlaub und möchte diesen auch unter keinen Umständen vorzeitig unterbrechen oder gar beenden. Durch Internet und Telefon hält er ausführlich Kontakt zu seinem Kollegen Helfer. Warum es nach dem peinlichen 0:2 gegen den SV Sandhausen jedoch zur schnellen Trennung von Schmidt gekommen ist, konnte man nicht sagen.
Mayrhofer kritisiert soziale Kompetenz von Schmidt
Am gestrigen Montag hat er sich gegenüber der „tz“ ausführlich mit der Personalie Schmidt beschäftigt und noch ein wenig nachgetreten: „Es gab ja genügend Ressentiments bei vielen Leuten, aber ich bin jemand, der sich erst etwas anschauen will, bevor er urteilt.“ Sein Urteil fiel harsch aus: „Schmidt mag vielleicht ein guter Trainer sein, aber seine soziale Kompetenz, was den Umgang mit Menschen betrifft, war nicht gut." So nannte er exemplarisch „das Szenario mit dem Benny.“
„Für alle Stürmer war die Situation nicht einfach“
Die Tatsache, dass Schmidt Benjamin Lauth als Spieführer absetzte und den fähigsten Angreifer auf die Bank versetzte, „hätte er sich sparen können", so das Urteil des 1860-Bosses. Der Spieler Lauth selbst hat deutlich gemacht, es sei „nicht angebracht, jetzt nachzutreten.“ Dennoch stellte er zugle
ich klar: „Für alle Stürmer war die Situation nicht einfach. Keiner von uns wusste, ob er am nächsten Wochenende wieder spielt. So etwas verleiht einfach keine Sicherheit."
Runjaic, Hasenhüttl und Schaaf keine Trainerkandidaten
Nun gilt die komplette Konzentration der Trainersuche. So sind der ehemalige Duisburg-Trainer Kosta Runjaic und der ehemalige Aalen-Übungsleiter Ralph Hasenhüttl „nicht auf der Liste“, so Helfer. Auch keine Alternative scheint Thomas Schaaf zu sein, denn: „Wir brauchen jemanden, der die zweite Liga kennt.“ Anders gestaltet sich die Situation bei Frirdhelm Funkel und Lorenz-Günther Köstner, die er als „interessant“ bezeichnete. Funkel hat dazu angegeben, dass er bei jeder Trainerentlassung irgendwie im Gespräch sein würde, während Köstner sich gegenüber „sueddeutsche.de“ wie folgt äußerte: „Natürlilch kann man sich das vorstellen, aber es hat sich niemand von Vereinsseite aus gemeldet. Ich möchte tunlichst vermeiden, mich anzubiedern.
„Ich möchte mich tunlichst nicht anbiedern“
Funkel gab zu bedenken, er sei eigentlich immer im Gespräch, wenn irgendwo ein Trainer gesucht werde; und der sehr interessierte Lorenz-Günther Köstner war am Montag noch nicht kontaktiert worden. "Natürlich kann man sich das vorstellen, aber es hat sich niemand von Vereinsseite aus gemeldet", sagte er, "und ich möchte tunlichst vermeiden, mich anzubiedern."
Lothar Matthäus kontert Vizeboss Helfer
Gemeldet hat sich auch Lothar Matthäus via Facebook zu Wort gemeldet. Zuvor hat Helfer dem deutschen Rekordnationalspieler eine Absage gegeben, indem er erklärt hat, dass Matthäus nicht zu 1860 passe, „mit seinen Soaps und seinem ganzen Schmarrn.“ Nun folgte relativ zeitig der Konter von Matthäus: „Nicht immer hilft ein Helfer - wer dem Fußball mehr geholfen hat, können wir hier gerne abstimmen.“ Und er fügt hinzu, dass es „ersatunlich sei: „Ich kenne weder Herrn Mayrhofer noch Herrn Helfer, und das nach mehr als 30 Jahren im Fußballgeschäft."