1860 München-Kapitän Schindler hofft auf den Lerneffekt


1860 München-Kapitän Schindler hofft auf den Lerneffekt
Als Fan des TSV 1860 München mussten in der abgelaufenen Spielzeit einige bange Momente überstanden werden. Erst in der Nachspielzeit des zweiten Relegationsspiels war der 2:1-Siegtreffer gleichbedeutend mit dem Verbleib in der 2. Fußball-Bundesliga. Nun herrscht eine gewisse Sicherheit, dass die anstehende Spielzeit besser werden soll, denn man glaubt aus den begangenen Fehlern gelernt zu haben. Nun hat sich 1860-Kapitän Christopher Schindler ausführlich zu Wort gemeldet und einige interessante Dinge verraten.

Dankbarkeit für Grossers-Ratschlag

Gewohnt ehrlich präsentierte sich der 25-Jährige, der folgende Reaktionen nach seiner Vertragsverlängerung mitgeteilt hat: „Na ja, schon unterschiedlich. Da gab es sicher einige, die gemeint haben, wie ich angesichts der Geschehnisse im Umfeld des Vereins so eine Entscheidung fällen konnte. Ich habe aber allen geantwortet, dass ich mich freue, verlängert zu haben. Für mich passt alles.“ Schindler übernimmt Verantwortung auf dem Spielfeld und das nicht nur, weil er Kapitän ist. Natürlich muss er auch einmal den lauteren Ton anwenden, um sich Gehör zu verschaffen. Auch der „Sechziger-Meisterkapitän“ Peter Grosser hat ihm eben dies geraten, dass er nicht nur lieb und nett sein soll, sondern auch klare Wort sprechen möchte. Natürlich lassen sich die 60er Jahre schlecht mit der heutigen Zeit vergleichen. Dennoch gibt er zu, dass die Ratschläge der Vereinslegende hilfreich gewesen sind: „Da waren auf jeden Fall hilfreiche Tipps dabei. Auch wenn man die Zeiten schlecht vergleichen kann. Als Peter Grosser Kapitän war, da standen wahrscheinlich 14 Spieler aus München im Kader. Das war schon ein bisschen leichter. Aber es stimmt: Ich bin ein anderer Kapitän, als ich es in der Vorrunde war. Man muss ja für sich selbst gewisse Strategien testen und sich natürlich auch über eine persönlich konstante Leistung Anerkennung verschaffen.“

„Das richtige Signal für unsere erfolgreiche Schlussphase“

Ein Bild aus dem dramatischen Rückspiel der Relegation gegen Holstein Kiel ging um die Welt, als Schindler aus kürzester Distanz Referee Knut Kircher gegenüberstand. Bei späterer Betrachtung dieser Bilder muss er unumwunden zugeben, dass er damit sicherlich nicht zufrieden gewesen ist: „Als ich später die Bilder sah, habe ich mir sicher nicht gedacht, Mensch, wie geil war das denn von mir. Ich habe eben einfach so reagiert, und es war womöglich das richtige Signal für unsere erfolgreiche Schlussphase.“ Nach dieser Szene hat Schindler dennoch auch lobende Worte für den Referee parat, wie er der „Münchener tz“ klar gegenüber mitgeteilt hat. Auf die Fra
ge, was er ihm gesagt hätte, berichtet er: „Dass er viel Fingerspitzengefühl gezeigt hat. Er ist ja aber auch ein erfahrener Mann, der wusste, dass er hier kein 08/15-Spiel leitet und was für die Akteure auf dem Platz auf dem Spiel stand. Kircher ist nicht umsonst einer unserer besten deutschen Schiris.“

Besonderes Spiel gegen Holstein Kiel

Natürlich ist diese Partie keineswegs gewöhnlich gewesen, denn in diesem Entscheidungsspiel stand nichts Geringeres als die Zukunft des TSV 1860 München auf dem Spiel. Deshalb fühlte sich auch Schindler außerordentlich motiviert: „Die Spieler und die Zuschauer haben gemerkt, hey, hier ist was passiert, es ist noch nichts verloren. Es war kein normales Spiel, also waren auch die Handlungen nicht normal. Ich selbst stand bis dahin noch nie in einem Spiel so unter Strom wie in diesem gegen Kiel. Und trotzdem musst du ja auch immer noch irgendwie kühlen Kopf bewahren.“

„Man muss doch sehen, wo wir herkommen“

Die vor einem Jahr als große Hoffnungsträger verpflichteten Spanier Sanchez und Rodri haben bereits keine Zukunft mehr bei den „Sechzigern“. Sie spielen keine Rolle mehr. Zu dieser Thematik kann der gebürtige Münchener berichten: „Das bleibt intern. Aber am Ende gab es bei uns einfach Spieler, die nicht mehr wollten. Und die ganzen Probleme, die wir hatten, sind durch die Misserfolge im Laufe der Saison natürlich verzehnfacht worden. Da war natürlich jeder gereizt.“ Beim TSV 1860 München ist nunmehr ein Mittelfeldplatz als Saisonziel ausgegeben worden. Der aus der Jugend des FC Perlach stammende Schindler sieht darin keineswegs ein Problem, da zunächst einmal Ruhe in den Verein kommen soll und es verhindert werden sollte, wenn zu viel Druck aufgebaut wird, denn auch Schindler weiß: „ Man muss doch sehen, wo wir herkommen. Aber ich glaube, wir Spieler haben jetzt ein anderes Bewusstsein. Und wenn ich sehe, was Ingolstadt, Darmstadt oder Karlsruhe erreicht haben, dann erkennt man, dass es oft genügt, nur an einigen Stellschrauben zu drehen, um erfolgreich zu sein. Es wäre nicht schlecht, sich an solchen Klubs zu orientieren.“


Informationen
Quelle: tz.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Schindler, 1860 München, 2. Bundesliga
Datum: 12.07.2015 17:13 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-1860-muenchen-kapitaen-schindler-hofft-auf-den-lerneffekt-21409.html
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