Aachen nutzt die letzte Chance


Es war eines dieser Zitterspiele, die es im Duell zweier Abstiegskandidaten zu häufig zu bestaunen gibt. Diesmal hatte die Alemannia aus Aachen das bessere Ende für sich, als in einem engen, spannenden Aufeinandertreffen der Kontrahent Karlsruher SC mit 1:0 besiegt werden konnte. Nun wartet das Finale in München bei den Löwen.

Sie haben ihre allerletzte Chance auf den Klassenerhalt noch nutzen können. Mit einer kampf- und willensstarken Vorstellung gewann Aachen gegen die direkt vor ihnen platzierten KSC’ler. Auch wenn das Spiel auf höchst überschaubarem Niveau war, so war der Dreier der Kaiserstädter letztlich verdient. Auch wenn die Rheinländer ihre Kreativität im Spiel sehr gut verbergen konnten, so konnten sie ihre Gefährlichkeit bei Standards grandios ausnutzen.

So konnte nach einer schönen Flanke von Kevin Kratz Aachens bester an diesem Tag, Aimen Demai am höchsten steigen und zum 1:0 Siegtreffer in der 20. Spielminute einköpfen. Der Deutsch-Tunesier zeigte sich darüber sehr erfreut: „Das war mein wichtigstes Tor für die Alemannia“, gab er nach dem Spiel zu Protokoll.
Fortan zogen sich die Alemannen sehr weit zurück und erwiesen sich defensiv als extrem stabil. Ein besonderer taktischer Clou von Trainer Ralf Aussem war die Zurückstufung des spielstarken Demai auf die Liberoposition hinter der Viererkette, die dieser mit seiner hohen Spielintelligenz geradezu meisterhaft versah. Durch seine Passsicherheit und sein großes spielerisches Vermögen dirigierte er die Aachener-Hintermannschaft sehr gewissenhaft. Mit Erfolg, denn richtige Chancen konnten sich die Gäste aus Baden nicht erarbeiten.

Die ganze Mühe hat sich vollauf gelohnt, denn nun gibt es das erhoffte Fernduell mit dem KSC, der seinerseits gegen den Aufsteiger Eintracht Frankfurt unbedingt gewinnen muss. Es gibt wahrlich einfachere Aufgaben in einem Heimspiel. Die Alemannia selbst jedoch muss seine Partie bei 1860 MÃ
¼nchen unter allen Umständen siegreich gestalten, will man noch eine realistische Möglichkeit auf den Klassenerhalt besitzen.

Was psychologisch ein großer Vorteil ist, besteht in der Tatsache, dass der Abstieg vor heimischer Kulisse durch einen nervenstarken Auftritt verhindert werden konnte. Die Moral ist definitiv vorhanden beim Verein aus dem Dreiländereck. Stolz erklärte Kapitän Benjamin Auer nach dem Spiel: „Wir haben heute als Team gewonnen, ganz wenig zugelassen. Das war der Schlüssel.“

Etwas anders drückte es Verteidiger Tobias Feisthammel aus, der meinte: „Wir haben das Halbfinale gegen Karlsruhe gewonnen. Nun müssen wir das Finale in München gewinnen.“ Es gibt allerdings einen kleinen Haken hinter diesen mutigen Aussage. Die Aachener verbreiten in fremden Stadien nicht wirklich Angst und Schrecken. Auswärts konnten erst ein Sieg und sieben unentschieden geholt werden.

Der einzige Auswärtssieg gelang ausgerechnet beim KSC, als mit 2:0 gewonnen werden konnte. Trotzdem ist Trainer Ralf Aussem weiterhin optimistisch und nennt eine allseits bekannte Floskel, die auch auf die Alemannia anzuwenden ist: „Wenn wir so wie heute spielen, ist mir davor nicht bange.“ Womit er eigentlich auch Recht hat. Das Problem könnte jedoch sein, dass mit dem TSV 1860 München eine extrem starke Mannschaft wartet, die zuletzt hochverdient bei Eintracht Frankfurt mit 2:0 gewonnen hat. Die Alemannia muss also definitiv über sich hinauswachsen, denn der Gegner aus München-Grünwald wird sich auf jeden Fall deutlich stärker präsentieren als der Karlsruher SC.


Informationen
Quelle: kicker.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Alemannia Aachen; Kratz; Aussem; Demai
Datum: 01.05.2012 21:56 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-aachen-nutzt-die-letzte-chance-911.html
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