Arminia Bielefeld setzt sich Relegation als Saisonziel


Man muss in diesen Tagen wahrlich lange suchen, um positive Nachrichten über den DSC Arminia Bielefeld zu erhalten. Mit 27 Punkten steht der Zweitliga-Aufsteiger auf dem vorletzten Tabellenplatz und hat fünf Spieltage vor dem Saisonende bereits sieben Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Die Leistung bei der 0:2-Auswärtsniederlage bei Aufsteiger 1. FC Köln war besonders im ersten Spielabschnitt äußerst dürftig. Immerhin kehrt Defensivmann Dennis Riemer nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause wieder in den Trainingsbetrieb zurück.

Riemer kehrt ins Training wieder zurück

So hat Riemer bekanntlich im Juli innerhalb von gerade einmal acht Monaten den zweiten Kreuzbandriss zugezogen. Seine Genesung und schnelle Rückkehr wird mit einem speziellen Einzeltraining in Bielefeld weiter fortgeführt. Er versucht nun Eigenwerbung zu betreiben, da sein Vertrag bei den Leineweberstädtern zum Saisonende auslaufen wird. In den restlichen fünf Saisonspielen scheint es jedoch reichlich unrealistisch zu sein, dass er auf eine Kadernominierung kommen wird. Am Samstag gibt es gegen den Karlsruher SC eine wichtige Heimpartie, die unbedingt gewonnen werden sollte. Einzig die länger verletzten Manuel Hornig, Johannes Rahn und Oliver Petersch werden um keinen Kaderplatz kämpfen können. Ansonsten hat DSC-Coach Norbert Meier quasi die Qual der Wahl, um die elf besten Spieler für das KSC-Spiel zu nominieren. Bisher sind für das Heimspiel in der Schüco-Arena schon über 10.000 Karten verkauft worden. Es wird wahrscheinlich die letzte Chance auf den direkten Klassenerhalt sein.

Keine guten Aussichten für Zweitligisten bei Relegation

Die Zahlen lassen jedoch nur allzu wenig Hoffnung aufkommen. Selbst, wenn das Ziel Relegation noch erreicht werden sollte, stehen die Chancen auf einen weiteren Verbleib im deutschen Fußball-Unterhaus nicht allzu günstig. Einzig im letzten Jahr hat sich mit Dynamo Dresden gegen den VfL Osnabrück ein Zweitligist durchsetzen können. Ansonsten siegte viermal der Drittligist. Am 16. und 19. Mai werden diese beiden enorm wichtigen Partien stattfinden. Ein Punkt muss man gegenüber Dynamo Dresden aufholen. Zu einem echten Finale wird es nach derzeitigem Stand am letzten Zweitliga-Spieltag am 11. Mai um 15.30 Uhr kommen, wenn Arminia bei Dynamo antreten muss. DSC-Mittelfeldmann Patrick Schönfeld hat im Gespräch mit dem „Westfalen Blatt“ bereits erkennen können, wir „haben wir alles selbst in der Hand.“

„Die Mannschaft hat einen guten Charakter“

Trotz der 0:2-Niederlage beim 1. FC Köln ist das Vertrauen bei Arminia auch weiterhin vorhanden. Die jüngste Bilanz spricht nicht unbedingt für den DSC, denn ein Sieg aus den letzten elf Spielen ist wahrlich sehr wenig. Arminias-Geschäftsführer Marcus Uhlig glaubt noch an die Rettung: „Wenn man den Spieltag Revue passieren lässt, kann man festhalten: Es ist möglich, Platz 16 zu erreichen.“
Zudem lobt er insbesondere den Auftritt im zweiten Abschnitt in Köln: „Die Mannschaft hat einen guten Charakter, das hat sie in der zweiten Halbzeit in Köln gezeigt.“ Und er betont noch einmal, dass der direkte
Klassenerhalt intern längst abgesagt worden ist: „Keiner ist davon ausgegangen, dass wir dort die nötigen Zähler holen. Aber – verdammt nochmal – ab sofort müssen wir endlich punkten. Unser Ziel kann nur Platz 16 sein.“ Um tatsächlich in den restlichen fünf Partien mehr Punkte als die beiden Ostklubs Cottbus und Dresden zu holen, muss die Abwehr deutlich stabiler sein. 53 Gegentore sind einfach zu viel.

Uhlig hofft auf viele Punkte in den kommenden vier Partien

Dazu muss die Offensive noch deutlich durchschlagskräftiger werden, denn vielversprechende Torchanchen wurden von Christian Müller (30), Patrick Schönfeld (24) und Kascer Przybylko (21) vergeben. Meier hat das Positive aus der Köln-Niederlage ziehen wollen: „Bis zum Kölner 2:0 waren wir auf Augenhöhe. Das sollte uns Mut machen. Noch ist die Rettung drin.“ Sieben Punkte Rückstand sind eine zu große Hypothek, was Uhlig einmal mehr wiederholen kann: „Alles andere als die Relegation hat sich erledigt. Er zeigt sich optimistisch: „Wir sind stabil genug und haben es in eigener Hand." Zudem hat er kein Interesse an ein echtes Abstiegsfinale gegen Dynamo Dresden. Deshalb hat er sich folgende Rechnung aufgestellt: „Damit es überhaupt so kommt, müssen wir aber auch in den vier Spielen davor punkten.“ Zuletzt konnte in den letzten sieben Partien gerade einmal eine Ausbeute von fünf Punkten erreicht werden.

„Es ist wichtig, dass die Köpfe oben bleiben“

Trotz vieler negativer Stimmen im Umfeld ist Uhlig von der Richtigkeit dieser Entscheidung absolut überzeugt: „Ich denke schon, dass die Mannschaft einen Schub bekommen hat. Sie hat mehr Ordnung und Struktur. Von daher glaube ich, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben." Meier hat die Probleme bereits erkennen können, besonders die Chancenverwertung ist ein echtes Problem. Zwei Heimspiele sind auch ein echter Nachteil. Trotzdem sieht Meier bei seinen Schützlingen einen „guten Charakter. Es ist nur wichtig, dass die Köpfe oben bleiben". Arminia Bielefeld empfängt am Samstag den Karlsruher SC. Danach gibt es am vorletzten Spieltag noch die letzte Heimpartie gegen den FSV Frankfurt zu bestreiten. Dazu gibt es zwei Heimspiele in Serie beim TSV 1860 München und beim VfL Bochum, ehe als finaler Countdown die Partie bei Dynamo Dresden am letzten Spieltag folgt. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch man ist sich durchaus bewusst, dass mit dem Punkten so langsam begonnen werden muss. Ob die ganzen Defizite jedoch tatsächlich schnell abgestellt werden, muss erst einmal noch abgewartet werden.


Informationen
Quelle: westfalen-blatt.de, "nw-news.de", "bild.de"
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: Arminia Bielefeld, Dynamo Dresden, Norbert Meier, Dennis Riemer, Marcus Uhlig, Karlsruher SC
Datum: 10.04.2014 15:48 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-arminia-bielefeld-setzt-sich-relegation-als-saisonziel-11924.html
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