Aues Guido Kocer will den Auswärtsfluch beenden

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Die Allianz Arena ist ein wahrlich imposantes Bauwerk, welches durch eine einzigartige Architektur glänzt und zweifelsfrei zu den schönsten Stadien Europas zählt. Dies können die Spieler von Erzgebirge Aue im Allgemeinen und Guido Kocer im Speziellen auch konstatieren, auch wenn der sportliche Vergleich beim letzten Mal wahrlich nicht nach den eigenen Vorstellungen abgelaufen ist.
Der 24-jährige Offensivspieler Kocer erinnert sich: „Die Atmosphäre in diesem Stadion ist einfach nur geil. Leider war das Ergebnis ziemlich frustrierend.“ Genauer gesagt haben die Löwen mit einer herben 0:4-Niederlage am 14. August 2011 die Heimreise ins Erzgebirge antreten müssen. Ein selbstbewusster Ex-Babelsberger ist sich vor dem Montagabend-Topspiel schon einmal sicher: „Das wird uns nicht wieder passieren. Ich bin optimistisch, dass wir dieses Mal nicht mit leeren Händen nach Hause fahren werden.“

Während der gut zweiwöchigen Länderspiele hat der FCE explizit darauf verzichtet Testspiele auszutragen. Stattdessen gab es hingegen ein intensiveres Trainingsprogramm, wie der Deutsch-Türke gegenüber der „Freien Presse“ zugegeben hat: „Auf der faulen Haut gelegen haben wir trotzdem nicht.“ Nach Beobachterberichten hat es wohl zahlreiche Torschussübungen und äußerst ansprechende Einheiten im Kraft-Ausdauer-Bereich gegeben. Kocer verrät: „Am vergangenen Sonnabend stand zum Beispiel ein Zehn-Kilometer-Lauf auf dem Programm.“
Als kleines Dankeschön dafür, dass sein Team so hervorragend mitgearbeitet hat, wurden durch Trainer Karsten Baumann zwei trainingsfreie Tage spendiert. Kocer hat sich in dieser Zeit den familiären Angelegenheiten gewidmet: „Ich habe das spielfreie Wochenende genutzt, um nach Worms zu meiner Frau und Familie zu fahren. Das tat mal richtig gut. Die Akkus sind nun wieder voll aufgeladen.“ Auch wurde versucht, dass die mannschaftliche Geschlossenheit mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch noch weiter gestärkt wird. Deshalb fiel sein Fazit diesbezüglich aus: „Wir sind in diesen zwei Wochen noch enger zusammengerückt.“ Diese Arbeit soll sich in den kommenden, wichtigen Wochen bezahlt machen, wenn nach dem 3:1-Heimsieg zuletzt gegen Jahn Regensburg auch weiterhin auf Punktejagd gegangen wird.
Die Zielsetzung der „Veilchen“ ist klar definiert, denn möglichst schnell soll mit einer fleißigen Punkteausbeute der Sprung aus der Abstiegszone gelingen. Auswärts gibt es erhebliche Defizite, denn alle sieben Spiele in der Fremde wurden verloren. Kocer blickt selbstbewusst in die Zukunft, wenn er gegenüber der „Freien Presse“ mitteilt: „Darüber mache ich mir persönlich überhaupt keine Gedanken. Jedes Spiel geht wieder bei Null los.“ Dennoch hat er vor allem fehlende Zielstrebigkeit und Effektivität ausgemacht: „Wir haben uns nicht jedes Mal so schlecht präsentiert, wie es die Ergebnisse aussagen. Unsere individuellen Fehler sind jedoch immer gnadenlos bestraft worden.“
Das Auswärtsspiel bei den offensiv so hervorragend besetzten Münchener von 1860, die in den bisherigen vier Saisonspielen neun Treffer erzielen konnten, wird kein leichtes Unterfangen sein. Guido Kocer charakterisiert den kommenden Gegner: „1860 ist eine gefährliche Mannschaft, die in der Tabelle oben mitmischen will.“ Möglicherweise wird für den Mitzwanziger auf der Außenbahn ein Platz reserviert sein. Mannschaftsdienlich meint er bescheiden und motiviert zugleich: „Ich arbeite täglich daran, mich zu verbessern, und weiß, dass es noch Luft nach oben gibt. Wichtig ist am Ende aber der Erfolg der Mannschaft.“ Der Wohlfühlfaktor in Aue ist für ihn enorm. Dies zeigt sich auch darin, dass er vor wenigen Wochen seinen Vertrag vorzeitig bis 2015 verlängert hat. Seine Wunschvorstellung beschreibt er auch in einigen Wochen: „Ich hoffe, dass wir uns in zwei, drei Jahren so weit verbessert haben, dass wir nichts mehr mit dem Abstiegskampf zu tun bekommen.“