Bochums Vorfreude auf den Pokal und der Fokus auf die Liga

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Im harten Alltag der zweiten Bundesliga läuft es beim VfL Bochum leider nicht so richtig. Man belegt einen Tabellenplatz im unteren Mittelfeld und hat nach drei Spielen die durchwachsene Ausbeute von drei Zählern auf dem Punktekonto. Anders verhält sich die Situation hingegen im DFB-Pokal, wo souverän die zweite Runde erreicht worden ist.

Das Losglück hat es scheinbar richtig gut mit dem VfL gemeint, denn man trifft auf einen Vertreter des übrig gebliebenen Regionalliga-Trios. Der TSV Havelse wird Ende Oktober auf das Team von Trainer Andreas Bergmann treffen. In Havelse kennt man sich aus, da man dort anlässlich des Trainingslagers einen Testkick mit 1:2 gegen die Viertligisten verloren hat. Defensivspieler Marcel Maltritz konnte den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielen. Eine Minute vor Spielende gelang den Gastgebern der glückliche Siegtreffer. Diesmal soll jedoch alles anders werden. Unterschätzen will man den unterklassigen Kontrahenten jedoch nicht, da dieser gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg mit 3:2 nach Verlängerung gewonnen hat. Vorsicht ist also geboten.
Für Sportmanager Jens Todt ist der TSV eine machbare Angelegenheit, wenn man seinen Worten Glauben schenken darf: „Das ist ein super Los, eine gute Sache.“ Gleichzeitig denkt er noch an eine mögliche Wiedergutmachung für die Niederlage aus der Vorbereitung: „Nach der Testspielniederlage haben wir ja noch eine Rechnung offen.“
Zugleich verknüpft der fleißige Manager auch eigene Erinnerungen an diesen Verein, denn als ehemaliger Spieler agierte er zwischen 1989 und 1991 für diesen Verein vor den Toren von Hannover. Realismus macht sich im Lager der Bochumer breit, denn die Chance ist durchaus gegeben, dass das sportliche und finanziell lukrative Achtelfinale erreicht werden kann: „Es hätte wesentlich schlimmer kommen können. Wir haben jetzt alle Möglichkeiten in Runde drei im Dezember wieder dabei zu sein.“ Trotzdem möchte Bergmann den Gegner keinesfalls unterschätzen und nennt die erste Runde als warnendes Beispiel: „Dass der TSV gut Fußball spielen kann, hat der 1. FC Nürnberg leidvoll erfahren müssen.“

Es sollte jedoch nicht nur der komplette Fokus auf die geldbringende Möglichkeit des DFB-Pokals gelegt werden. In der Bundesliga möchte man den Abstand zu den vorderen Plätzen nicht zu weit abreissen lassen. Deshalb müssten die nächsten Spiele mit einer reichhaltigen Punkteausbeute verknüpft werden. In diesem Spieljahr ist die zweite Bundesliga sehr ausgeglichen besetzt. Auch wenn man erst nach ungefähr zehn Spieltagen ein relativ klares Tabellenbild bekommen kann, so muss konstatiert werden, dass die als Aufstiegsfavoriten gehandelten Bundesliga-Absteiger sich sehr schwer tun. Möglicherweise eine große Chance für den Ruhrpottverein.

Trotzdem werden nun auch beim DFB-Pokal mit dem TSV Havelse schöne Erinnerungen verknüpft, da nicht weniger als fünf ehemalige Spieler von Bergmann bei Hannover 96 II beim lokalen Fußballverein unter Vertrag stehen. Als Nachteil hat sich nun aber herausgestellt, dass in dem nur 3.000 Zuschauer fassenden Stadion nur 350 Tickets zum VfL geschickt werden können. Diese dürfen exklusiv nur an die Vereinsmitglieder ausgeschenkt werden.