Bombenalarm im 1860 Strafraum


In der fußballfreien Zeit ist es häufig so, dass Themen, die den Fußball nur am Rande tangieren, häufig in die Schlagzeilen geraten. Beim TSV 1860 München gibt es keine Ausnahme, denn auch beim Traditionsklub aus München-Gießing gibt es in diesen Tagen maximal eine halbgare Transfernachricht zu vermelden. Nun wurde publik, dass bei den Umbauarbeiten im Grünwalder Stadion eine 225 Kilo schwere Fliegerbombe gefunden wurde. Ein Räumkommando sorgte für die Entschärfung dieser und spekuliert mit weiteren Sprengkörpern unterhalb des Spielfeldes.

Der Schrecken steckt vielen noch in den Gliedern, denn unterhalb des Strafraums wurde eine Fliegerbombe gefunden. Ein Fund, der die Gefährlichkeit nur ansatzweise ausdrücken kann. Man mag sich gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn diese hochexplosive Sprengung hochgegangen wäre.
Die Verweildauer dieser Bombe war schon langjährig, etwa seit siebzig Jahren lag sie völlig unbemerkt unter dem Rasen, auf dem sich der TSV 1860 München zu einem deutschen Spitzenklub spielen konnte. Viel ist passiert auf dem Rasen. So konnte einst der wahrscheinlich weltbeste Fußballer Pele seine Kunststücke auf diesem schwierigen Untergrund vorführen. Auch die Fußballer von 1860 waren sehr ehrfolgreich. Immerhin feierten sie 1966 die Deutsche Meisterschaft in diesem altehrwürdigen Stadion. Seit dem Jahr 1943 wurden auch immerhin 14 Länderspiele an diesem Schauplatz ausgetragen.
Vor wenigen Tagen wurde die Bombe gefunden. Vielleicht nur durch einen Zufall, denn die Stadt München lässt das arg ramponierte Stadion für rund zehn Millionen Euro wieder ein wenig modernisieren. Ab der Spielzeit 2013/14 sollen im neuen Münchner Stadion wieder Drittliga-Spiele stattfinden.
Es ist etwa 14.50 Uhr, als ein Baggerführer im Strafraum mit seiner Schaufel einen merkwürdigen Fund macht. In ein- bis eineinhalb Metern Tiefe wird eine Fliegerbombe gesichtet. Der Tod ist die ganzen Jahrzehnte so nah gewesen, denn über vier Zentner befinden sich in einer Metallhülle. Bei Routineaufnahmen war ein ungewöhnliches Objekt auf der Baustelle letztlich durch gut erkennbare Luftbilder erkannt worden.
Nur knappe zehn Minuten später geht der Notruf bei der Polizei ein, die sich der Sache fortan annimmt. Die komplette Erde rund um die gefährliche Bombe wird von der „Kampfmittelbeseitigung Täuber“ freigeräumt.
Das grundsätzliche Ziel ist es gewesen, ab 19 Uhr mit der Entschärfung des Gefahrenguts zu beginnen. Die unzähligen Menschen, die rund ums Stadion wohnen, haben sie zuerst jedoch nicht weiter beachtet. Der ges
amte Bereich rund um das Stadion wird durch die Polizisten mit größtmöglicher Akribie abgearbeitet. Insgesamt 197 Personen müssen ab 17.45 Uhr ihre Wohnungen zwangsräumen.
Viele haben sich in der Fromund-Grundschule am Wettersteinplatz versammelt. Andere ziehen es hingegen bei dem schönen Wetter vor sich in einem Biergarten zu versammeln oder auch zu einer der unzähligen Badeseen.
Die Rentnerin Anna-Maria Strauss erklärt dazu: „Wir sehen das alles ganz gelassen. Bei uns wurde geklingelt, und dann wurden wir in die Schule geleitet. Ich habe keine Angst, bin aber schon froh, wenn ich wieder nach Hause darf.“ Die evakuierten Anwohner werden bestens versorgt.
70 Beamte, 30 Feuerwehrmänner und Sanitäter sind ab 19 Uhr im Einsatz. Straßensperren werden aufgestellt, um für die notwendige Sicherheit zu sorgen. Mit dem 38-jährigen Sprengmeister Martin Tietjen ist ein wahrer Experte am Werk, der gekonnt mit der notwendigen Routine die Bombe entschärft: „Es sind amerikanische Standard-Sprengzünder, das hat die Arbeit schon erleichtert“, so sagt er später.
Tietjen ist ein wahrer Fachmann in diesem Gebiet. Solch eine Sprengung hat er schon häufiger gemacht. Mit einem Magnometer kann er exakt herausfinden, wo die Bombe liegt. Der „Retter“ bleibt ganz gelassen. Sein Kommentar: „Deswegen haben die Hände auch nicht gezittert. Im Jahr entschärfe ich etwa 100 solcher Bomben.“
Was immer mehr Gewissheit wird, ist die Tatsache, dass der Zustand der Bombe sehr gut erhalten ist. Immerhin etwas Glück bei dieser anstrengenden und anspruchsvollen Arbeit. Tietjen gibt eine Erklärung dazu ab: „Je nach Zustand der Bombe hätte die Entschärfung ganz anders ausgehen können.“ Und weiter: „Wäre sie losgegangen, würde das Grünwalder Stadion jetzt nicht mehr stehen. Die Splitter wären bis in die erste Häuserzeile geflogen.“
Zum Glück war dies nur graue Theorie. Alles ist gut gelaufen und ab sofort kann sich wieder auf das Wesentliche konzentriert werden: Das Sportliche.


Informationen
Quelle: www.az.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1860 münchen; Grünwalder Stadion
Datum: 28.05.2012 16:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-bombenalarm-im-1860-strafraum-967.html
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