Der 1. FC Kaiserslautern möchte den „Big Point“ im Aufstiegsrennen

Zurück zur Übersicht

Für den 1. FC Kaiserslautern geht es nun in das erste von insgesamt 15 Endspielen, denn zum heutigen Montagabend-Topspiel werden die „Roten Teufel“ beim TSV 1860 München zu einem echten Aufstiegskracher antreten. Prinzipiell scheint es klar zu sein, dass Lautern das Spiel in der Allianz Arena keineswegs verlieren darf. Andererseits wird ein neuer Rivale in den Aufstiegskampf eingeladen. Die Zuschauerkulisse ist mit rund 20.000 Zuschauern eher spärlicher Natur.

Für das Team von Trainer Franco Foda wird es am heutigen Abend tunlichst darum gehen, dass die rund 2000 mitgereisten Lauterer-Fans zumindest mit einem Punktgewinn leben dürfen. Ein Auswärtssieg würde einen direkten Konkurrenten hinter sich lassen, der bei dann acht Punkten Rückstand schon fast uneinholbar zurück liegen würde. Der 1. FC Kaiserslautern könnte in der bayrischen Landeshauptstadt einen ganz wichtigen Sieg einfahren und damit den dritten Tabellenplatz weiter festigen. Zugleich stehen demnach die Aufstiegsmöglichkeiten des Teams vom TSV 1860 München eher schlecht. Klar sein dürfte hingegen zweifelsfrei, dass der Pfälzer Traditionsverein den Favoritenstatus in diesem Match einnehmen wird.

Die Mannschaft wird sich deutlich verändern, denn von den sechs getätigten Neuverpflichtungen werden nicht wenige in der Anfangsformation stehen. Vor der Winterpause musste der Bundesliga-Absteiger eine Niederlagenserie von drei Pleiten in Serie hinnehmen. Nun hingegen möchte das Foda-Team mit neuem Elan den berühmten „Bock umstoßen“ und versucht mit einem Auswärtssieg die ambitionierten Ansprüche direkt zu untermauern. Taktisch wird sich wahrscheinlich soviel ändern, dass der FCK-Trainer Franco Foda zu einem 4-4-2-System zurückkehren möchte. Mit dem 191 cm großen Markus Karl ist ein Kicker verpflichtet worden, der die Position vor der Abwehr übernehmen soll. Deshalb wäre auch ein 4-1-3-2-System eine sehr praktikable Möglichkeit. Verzichten wird Foda jedoch definitiv auf den Spielmacher Alexander Baumjohann, der nach einer Grippe sich noch nicht spielfähig fühlt. Baumjohann gilt als technisch starker Kicker, der für exzellent gespielte Traumpässe prädestiniert zu sein scheint. Jedoch werden ihm auch Schwächen in der Defensivarbeit nachgesagt. Dafür soll der kampfstarke Neuzugang Benjamin Köhler diese Position bekleiden.

Auch Linksverteidiger Chris Löwe von Borussia Dortmund verpflichtet und Flügelmann Mitchell Weiser, der von Bayern München gekommen ist, haben gute Chancen auf einen Startelfeinsatz. Ähnlich gute Möglichkeiten besitzt der technisch starke Offensivmann Christopher Drazan, der mit seinen gut getimten Flanken eine wichtige Komponente für das FCK-Spiel darstellen könnte. Der andere österreichische Neuzugang Erwin Hoffer hingegen muss wahrscheinlich zuerst mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen. Gegenüber „Rheinpfalz.de“ gibt er unumwunden zu: „Ich will helfen, damit Kaiserslautern wieder aufsteigt. Und ich will so oft wie möglich spielen.��� Häufiger hat Vereinsboss Stefan Kuntz diesbezüglich betont, dass insbesondere der Instinkt und die Kaltblütigkeit Faktoren sind, die sich wohltuend auf das Lauterer-Spiel auswirken könnten.

Eine Konstante im Lauterer-Spiel ist zweifelsfrei Vize-Spielführer Florian Dick, der seinen Stammplatz auf der Position des Rechtsverteidigers auch weiterhin beibehalten wird. Trotz vieler personeller Wechsel konnte der ehemalige Bundesligaspieler seinen Stammplatz verteidigen. Über das heutige Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Kaiserslautern weiß er zu berichten: „Die Neuen haben eine sehr gute Qualität, das haben sie im Training und bei den Testspielen gezeigt”, so der 28-Jährige, der hinzufügt: „Jetzt müssen wir das im Ligaspiel in München auf den Platz bringen.” Dick hat einen enormen Respekt vor dem Gegner aus München. Die „Sechziger“ bezeichnet er als sehr gute, unbequeme Mannschaft, „das wissen wir aus den Erfahrungen in der Hinrunde.” Das 0:0 am heimischen Betzenberg gegen das Bundesliga-Gründungsmitglied war ein Indiz dafür, dass bei voller Ausschöpfung ihres Potentials der TSV 1860 ein Aufstiegskandidat durchaus sein kann. Als kleiner Vorteil könnte sich erweisen, dass mit Benjamin Lauth der Sturmführer ausfallen wird. Dafür sollen die beiden Neuzugänge Ole Kamara und Rob Friend von Anfang an stürmen. Dick hat sich zum klaren Ziel gesetzt: „Ich will auf jeden Fall stärker als in der Vorrunde spielen.“ Auch wenn der Ex-Karlsruher beileibe kein gnadenloser Techniker ist, so muss konstatiert werden, dass Leidenschaft und Kampfgeist bei Dick besonders stark ausgeprägt sind.

Ganz ehrliche Worte verwendet FCK-Trainer Franco Foda, wenn er über seinen jungen Angreifer Kwame Nsor spricht. Bis zuletzt ist eine mögliche Ausleihe des 20-jährigen Ghanaers diskutiert worden, der beim belgischen Erstligaverein Lierse SK im Gespräch gewesen ist. Letztlich ist es mit einem Transfer jedoch nichts geworden. Durch die Tatsache, dass er Nicht-Europäer ist, darf er auch im Regionalligateam des 1. FC Kaiserslautern nicht mitspielen. Da er anscheinend auch leistungsmäßig noch nicht so weit gewesen ist, hat er deshalb auch die Reise zum Trainingslager ins türkische Belek nicht mit angetreten. Foda nennt Gründe für die Verzichtbarkeit des durchaus talentierten Kickers: „Nsor ist ein relativ junger Spieler. Er ist noch nicht so weit, um dauerhaft Zweite Liga spielen zu können. Aber es geht für uns jetzt in die letzten 15 Spiele. Da braucht man Erfahrung.“