Der 1. FC Kaiserslautern rückt dem Ziel Bundesliga näher

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Der Bundesliga-Aufstieg des 1. FC Kaiserslautern wird ein Stück weit realistischer. Zumindest die Möglichkeit in zwei Relegationsspielen gegen den Drittletzten der Bundesliga um die Aufnahme in die Beletage des deutschen Fußballs kämpfen zu können. Der 3:0-Heimsieg über Abstiegskandidat Dynamo Dresden war Beleg für die neugewonnene Stärke der „Roten Teufel“, die durch die Neuzugänge massiv an Qualität gewonnen haben.

Speziell Erwin „Jimmy“ Hoffer konnte mit seinem Tor zum 3:0-Endstand für den vielumjubelten Sieg sorgen, der zuvor durch Treffer von Markus Karl und Mohamadou Idrissou eingeleitet werden konnte. Hochverdient fiel dieser Erfolg vor knapp 33.000 Zuschauern auf dem Betzenberg aus, wovon 5000 Anhänger aus Dresden waren. Die Stimmung war absolut bundesligatauglich, auch wenn einige Chaoten aus dem Dynamo-Fanblock sich mit Einsatz von Pyrotechnik wieder massiv danebenbenommen haben. Personaltechnisch gab es auf Seiten des 1. FC Kaiserslautern nur eine Änderung in der Startformation. Trainer Franco Foda ersetzte den zuletzt enttäuschenden Mimoun Azaouagh durch Alexander Baumjohann, der für das kreative Momentum im Lauterer-Spiel sorgen soll. Die dezente Veränderung in der Startelf begründete Foda gegenüber „Rheinpfalz.de“: „Ich bin kein Trainer, der nach einem Sieg unbedingt an der Aufstellung festhält.”
Der 1. FC Kaiserslautern konnte nur äußerst schwer in die Begegnung finden. Das Gästeteam aus Dresden agierte sehr aggressiv und leidenschaftlich in den Zweikämpfen und wollte schon in den ersten Spielminuten seinen zahlreichen mitgereisten Fans deutlich machen, dass ein echter Kampf auf dem Betzenberg geliefert wird. Dies war jedoch nur von kurzer Dauer, denn nach knapp einer halben Stunde setzte sich die Qualität der Lauterer durch und mithilfe der vier Neuzugängen konnte der Druck noch weiter aufgebaut werden. Immerhin hatte die erste vernünftige Torchance der Gast aus Sachsen, als Sturmführer Mickael Pote sich gegen den erst 19-jährigen Dominique Heintz dynamisch durchsetzen konnte, an Außenverteidiger Chris Löwe vorbeimarschierte, um einen Torschuss abzugeben, der jedoch von FCK-Torhüter Tobias Sippel gekonnt gehalten werden konnte. In der Folgezeit konnte sich die Defensive der Gastgeber deutlich stabilisieren. Der erfahrene Spanier Marc Torrejon erwies sich als umsichtiger Abwehrchef der Pfälzer.
Das Führungstor für den 1. FC Kaiserslautern ist nach rund 25 Spielminuten gefallen, als Neuzugang Markus Karl mit einem gekonnten Distanzschuss aus rund 25 Metern Torentfernung ins Dresdener Tor treffen konnte. Ein Fehler von SGD-Keeper Benjamin Kirsten, der zu weit vor dem eigenen Gehäuse stand, war unübersehbar. Für den Torschützen hatte dies keine allzu große Bedeutung: „Das war mir aber egal - Hauptsache drin!” Gäste-Trainer Peter Pacult sah in dieser Situation die Wende im Spiel, wie er „Rheinpfalz.de“ anvertraut hat: „Bis zur 24. Minute haben wir ein gutes Auswärtsspiel gemacht, hatten mehr Ballbesitz.“
Dieser Treffer schien die Fesseln gelöst zu haben, denn besonders der technisch überragende Baumjohann auf der linken Offensivseite erwies sich als Motor der Lauterer Bemühungen. Enttäuschend hingegen präsentierte sich in diesem Stadium die Begegnung des kameruner Angreifer Idrissou, der ein wenig schwerfällig in die Abseitsfalle mehrfach stolperte. Fünf Spielminuten vor der Halbzeitpause war es jedoch soweit, als der kameruner Nationalspieler mit seinem zehnten Saisontreffer für das 2:0 sorgen konnte. Dementsprechend erfreut präsentierte sich der 32-Jährige: „Gut für mich, wichtig für die Mannschaft.”
Die Entstehung zu diesem Treffer war absolut überragend, denn nach einer wunderschönen Kombination die über die Stationen Albert Bunjaku, Benjamin Köhler und Alexander Baumjohann, der eine Flanke sehr präzise auf den Kopf von Idrissou zirkeln konnte, war es der erfahrene Torjäger, der für den Halbzeitstand sorgen konnte. In dieser Kombination erwies sich der ehemalige Schweizer Nationalspieler auch am Aktivsten. Ansonsten glänzte er mit dem Auslassen von glasklaren Tormöglichkeiten und fehlender Fortune in seinem Spiel. Seine große Klasse konnte der ehemalige Nürnberger immerhin andeuten. Folglich war seine Auswechslung rund 20 Spielminuten vor Schlusspfiff auch absolut verständlich. Coach Foda wollte mit Publikumsliebling Hoffer noch einmal eine neue Angriffswucht in das Lauterer-Spiel bringen. Dieser konnte das Vertrauen sofort zurückzahlen, indem er einen herrlichen Distanzschuss abfeuerte, der schnell für Gefahr sorgen konnte. Die Wiedersehensfreude mit dem Rückkehrer erlebte ihren grandiosen Höhepunkt, als rund zehn Spielminuten vor Schlusspfiff Hoffer aus einem spitzem Winkel den 3:0-Endstand erzielen konnte. Danach geriet der Publikumsliebling ins Schwärmen: „So ein Empfang ist ein Highlight für jeden Fußballer.“
Alles in allem ist dieser Sieg hochverdient für den Pfälzer-Traditionsverein gewesen. Es ist sicherlich kein hochklassiger Erfolg gewesen, an den man sich noch Jahrzehnte später zurückerinnern kann. Dafür gab es in vielerlei Hinsicht noch einige markante Defizite, wie auch Trainer Foda erkannt hat: „Noch zu viel Leerlauf.” Dennoch muss auch konstatiert werden, dass Neuzugang Markus Karl auf der Position des Sechsers vor der Abwehrkette eine absolute Verstärkung darstellen kann. In seinem ersten Heimspiel hat er seine hohe, individuelle Qualität hinlänglich beweisen können.