Der 1. FC Köln beweist gegen Schalke absolute Erstligatauglichkeit

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Beim 2:1-Heimsieg des 1. FC Köln über den Bundesligisten FC Schalke 04 konnte der Zweitliga-Spitzenreiter mit einer sicheren Defensive den Favoriten überwinden. Schnelle Konterattacken über die schnellen Offensivspieler haben letztlich zum Erfolg führen können.

Färbt fehlendes Vertrauen in Keller auf die Mannschaft ab?

Köln hat die deutlich besser besetzte Mannschaft des FC Schalke 04 mit absoluter Leidenschaft in Schach halten können. Zudem konnten die knapp 20.000 Zuschauer auch die enorme Spielstärke der Domstädter präsentiert bekommen. Ein Klassenunterschied war keineswegs erkennbar. Auch die mögliche Ausrede, dass Schalke offenbar nicht mit der besten Mannschaft angetreten ist, scheint nicht wirklich stimmig zu sein. S04 hat einfach nicht die richtige Einstellung an den Tag legen können. Es passte irgendwie auch zum Gesamtbild, dass Jefferson Farfan in der letzten Spielminute den Strafstoß verschossen hat, womit der insgesamt verdiente Heimsieg für den FC finalisiert werden konnte. Bei den Gästen aus dem Ruhrpott ist jedoch allzu schnell deutlich geworden, dass es an vielen elementaren fußballerischen Dingen einfach gefehlt hat. Vielleicht ist dies auch damit begründet, dass Jens Keller bis zum Saisonende nicht das uneingeschränkte Vertrauen der Vereinsführung erhalten hat.

Enttäuschende Vorstellung von S04

Platz sieben nach Ende der Bundesliga-Hinrunde und das fast schon blamable Ausscheiden im DFB-Pokal gegen die TSG 1899 Hoffenheim sind eindeutig zu wenig, wenn man die Ansprüche der „Knappen“ kennt. Da kann auch der Einzug in das Champions-League-Achtelfinale gegen Real Madrid nur ein wenig trösten. Schalke-Sportdirektor Horst Heldt hat sich wenige Tage vor dem Bundesliga-Auftakt nicht wirklich besorgt gezeigt: „Die Zweite Liga geht ja erst sehr spät los. Es ist kräftemäßig schwer einzuschätzen, ob es ein Vor- oder ein Nachteil ist, wenn man am Ende oder am Anfang der Vorbereitung steht.“ Naturgemäß anders sah es hingegen Kölns-Trainer Peter Stöger, der sich gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ wie folgt äußern konnte: „Wir haben für den Zeitpunkt der Vorbereitung ein ordentliches Spiel gemacht. Man sollte meinen, dass bei Schalke ein körperlicher Vorteil vorhanden wäre.“

Heldt lobt den 1. FC Köln ausdrücklich“

Im zweiten Spielabschnitt hat der Gastgeber gegen die Königsblauen mit einer Mannschaft agiert, die hauptsächlich aus Spielern bestanden hat, die in der 2. Bundesliga keine allzu große Bedeutung mehr besessen haben. Gegen ein in den zweiten 45 Minuten durchaus prominent besetztes Schalker-Team haben die „Geißböcke“ sichtbar glänzen können, was auch Horst Held so richtig konstatieren konnte: „Sie sind nicht umsonst Tabellenführer und haben die Zweite Liga beherrscht. Sie haben einen guten Kader. Ich gehe davon aus, dass sie Erster werden und aufsteigen.“ Ohne Stammspieler wie Patrick Helmes und Yannick Gerhardt zeigten die Rheinländer ihre Erstligatauglichkeit in diesem Match auf eindrucksvolle Art und Weise. Mit einer hohen taktischen Disziplin in der Defensive gelang es den Kölnern einen geschickten Konterfußball zu fahren, der stets für die notwendige Gefahr bei Schalke sorgen konnte. Heldt bilanzierte: „Köln ist sehr konterstark. Es ist normal, als Zweitligist so zu spielen und auf Fehler zu warten. Wie sie nach dem Aufstieg spielen, müssen andere entscheiden.“

Farfan versagen in letzter Minute die Nerven

Große Freude nach dieser Partie hatte zweifelsfrei Torschütze Anthony Ujah, der ebenso wie Thomas Bröker die Treffer für den 1. FC Köln markieren konnte. Den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer hatte Jefferson Farfan mit einem wunderschönen Freistoßtreffer herstellen können. Nach einem Foulspiel in der letzten Spielminute von Mc Kenna an Leon Goretzka gab es für Schalke 04 Elfmeter, der von Farfan jedoch kläglich verschossen worden ist.

„Wir starten jetzt durch“

Der Torschütze zum Kölner-Führungstreffer wusste gegenüber dem „Express“ zu berichten: „Wir haben wenig verloren in der Winterpause und starten jetzt durch. Im letzten Jahr haben wir uns durch einen Sieg über Dortmund Selbstvertrauen geholt. Jetzt haben wir Schalke besiegt, den Fans einen schönen Auftakt ins neue Jahr bereitet. Das gibt uns noch mehr Zuversicht und Kraft für die harte Arbeit im Trainingslager.“ Die Kölner hatten die Spielkontrolle in diesem Spiel und vor allem auch die gefährlicheren Aktionen im Spiel nach vorne.

„In der Rückrunde wird jedes Spiel schwer“

Stöger hat die Marschroute für diese Partie allzu schnell deutlich gemacht: „Wir wollten uns hier nicht verstecken. Das hat wirklich gut geklappt, obwohl wir ein bisschen Glück hatten. Dafür haben wir aber auch einige Kontergelegenheiten liegengelassen. Wir haben gegen einen guten Gegner einen körperlich sehr guten Eindruck gemacht. Das Ergebnis ist schön und wird uns Zuversicht geben. Wir haben für den Zeitpunkt der Vorbereitung ein sehr ordentliches Spiel gemacht.“ Trotz scheinbar beruhigenden acht Punkten Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz warnt Ujah: „In der Rückrunde wird jedes Spiel schwer. Die einen wollen nicht absteigen, die anderen aufsteigen. Wir müssen gut vorbereitet sein.“