Der 1. FC Köln spielt um die sportliche und wirtschaftliche Perspektive


Die Hoffnung war bei einigen Kölner-Anhängern im Saisonverlauf schon fast gestorben, doch durch diesen unglaublichen 3:2-Auswärtssieg beim SSV Jahn Regensburg ist sie wieder ein wenig aufgeblüht, dass in Sachen direkter Wiederaufstieg tatsächlich noch eine realistische Chance bestehen könnte. Mit einem Heimsieg gegen den 1. FC Kaiserslautern wäre der Punkteabstand auf die schon enteilt scheinenden Pfälzern auf dann nur noch fünf Zähler reduziert worden. Bekanntlich ist der FC in dieser Spielzeit jedoch eine echte Wundertüte und so muss erst einmal abgewartet werden, mit voreiligen Prognosen.

Zumindest kann man dem Stanislawski-Team schon einmal zugestehen, dass die Moral absolut intakt ist, auch wenn dieser Erfolg beim Zweitliga-Aufsteiger nur durch eine vertrauensvolle Fusion mit der Glücksgöttin Fortuna zustande gekommen ist. Nach einer äußerst bescheidenen Vorstellung gegen ein biederes Team aus der oberpfälzischen Domstadt muss gegen die starken Pfälzer aus Kaiserslautern nun eine extreme Leistungssteigerung her, will man eine echte Siegchance haben wollen. Auch der FC-Trainer „Stani“ hat jedoch die große Chance in diesem Spiel erkannt, wenn er gegenüber dem „express“ bekannt gibt: „Das Spiel gegen Lautern ist jetzt eine große Chance“, und freudig hinzufügt: „Wir können ins obere Mittelfeld rücken.“

Dennoch muss konstatiert werden, dass der FCK der klare Favorit in diesem Spiel ist, da der südwestdeutsche Traditionsverein mit qualitativ verkappten Bundesliga-Spielern wie Mimoun Azouagh, Alexander Baumjohann, Mohamadou Idrissou oder Albert Bunjaku eine teure, aber dennoch sehr intelligent verstärkte Mannschaft auf das Spielfeld zaubern kann. Ein Erfolg gegen einen solch favorisierten Gegner würde eine Aufbruchstimmung in Köln lostreten, welche vielleicht sogar zu einer Serie führen könnte. Wenn tatsächlich in den kommenden, wichtigen Wochen bis zur Winterpause noch konstant gepunktet werden sollte, dann gibt es als Dankeschön für Trainer Stanislawski möglicherweise noch einen Nachschlag von zwei Millionen Euro, die in neue Spieler investiert werden könnten. Hintergrund dieser neuen Möglichkeiten ist die Tatsache, dass der Verkauf der Anleihen so unverhofft gut verläuft, dass schon am vergangenen Dienstag die geplanten zehn Millionen Euro voll gewesen sind. Dadurch wären bei einem günstigen Saisonverlauf auch zwei Millionen Euro für Nachkäufe in der Winterpause möglich.

Nach Information des „Express“ gibt es nun jedoch auch noch die Möglichkeit, dass die Zeichnungsfrist dieser Anleihe um weitere zwei Wochen verlängert werden könnte. Damit würde die Einnahmesituatio
n für den stark verschuldeten Geißbockklub weiterhin enorm steigen und zumindest kurzfristig neues, frisches Geld für Neuzugänge locker gemacht werden. Gute Perspektiven, die jedoch auch zu einem großen Teil von der folgenden sportlichen Entwicklung abhängig sind. Bekanntlich investiert ein hoffnungsvoller und zufriedener FC-Fan lieber in seinen Verein, als ein zu häufig enttäuschter Anhänger. Als weitere effiziente Einnahmequelle gibt es noch das DFB-Pokalspiel beim Regionalligisten Wormation Worms, welches in wenigen Tagen stattfinden wird. Auch dort winkt eine Einnahme im mittleren sechsstelligen Bereich.

Gewohnt zurückhaltend äußert sich der Kölner Geschäftsführer Claus Horstmann hinsichtlich der neu aufkommenden Diskussion: „Noch gibt es keinen genauen Plan für das Wintertransferfenster.“ Besonders der direkte Wiederaufstieg ist die „maximale Variable“ im FC-Konstrukt, welches noch nicht auf einem festen Fundament zu stehen scheint. Den Aufstieg fast schon abgeschrieben hat Transfer-Manager Jörg Jakobs, indem er dem „express“ mitteilt: „Die da oben werden marschieren.“ Doch auch der „Neuzugang von Hannover 96“ hat sich zum klaren Ziel gesetzt, dass der gesamte Etat weiter reduziert werden muss, damit weitere Einnahmen für Verstärkungen generiert werden können.

Die Maxime von Jakobs lautet derweil: „Wir werden aber auf keinen Fall irgendwelche Kraftakte versuchen, sondern den Umbruch weiter vorantreiben. Wir wollen unsere Mannschaft auch im nächsten Transferfenster klug und mit Umsicht weiterentwickeln – und dann sehen wir, was dabei herauskommt.“ Was im Umkehrschluss bedeutet, dass man sich nicht auf Kosten eines vage erscheinenden Aufstiegs unnötig verschulden möchte. Viele Spekulationen werden vom kommenden Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern abhängen. Sollte nämlich dieses enorm wichtige Spiel verloren gehen, dann beträgt der Abstand auf die „Roten Teufel“ schon stattliche elf Zähler und der direkte Bundesliga-Aufstieg erscheint dann unrealistischer denn je.


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; FC Kaiserslautern; Stanislawski; Idrissou; Bunjaku; Azouagh; Baumjohann; Horstmann; Jakobs
Datum: 25.10.2012 20:41 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-der-1--fc-koeln-spielt-um-die-sportliche-und-wirtschaftliche-perspektive-2589.html
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