Der VfL Bochum sucht die Treppe im Tabellenkeller

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Der VfL Bochum war einst mal als die „Unabsteigbaren“ bundesweit bekannt. Das war jedoch noch zu seligen Erstliga-Zeiten, als die „graue Maus“ aus Bochum sich trotz finanziell bescheidener Möglichkeiten es immer wieder schaffen konnte, sich gegen die Großklubs der Bundesrepublik erfolgreich gegen den Abstieg zu erwehren. Nun ist dieser sympathische Ruhrpottverein im Abstiegskampf der Zweitklassigkeit involviert und versucht Lösungen zu finden.

Es ist in diesen Tagen beileibe nicht allzu einfach ein Anhänger des VfL Bochum zu sein. Grund dafür ist zweifelsfrei dass schon seit fünf Spieltagen auf den erhofften Sieg gewartet wird und somit der VfL von 1848 bis in den ungemütlichen Tabellenkeller abgestürzt ist. Der Abstand auf einen Relegationsplatz, den derzeit der FC Erzgebirge Aue belegt, beträgt nur noch einen Zähler. Pech, dass nun der Tabellenzweite Hertha BSC nach Bochum als nächster Gegner sich vorstellt. Derzeit herrscht der pure Abstiegskampf an der Castroper Straße, da die Punkteausbeute defizitär ist und auch der spielerische Vortrag große Probleme offenbart. Folglich erklärt Bochum-Trainer Andreas Bergmann gegenüber der „Bild“: „Unterm Strich müssen wir uns den Vorwurf machen, dass wir aus unseren Möglichkeiten einfach keine Tore machen.“
Tore gibt es nur wenige zu bestaunen, dafür jedoch zwei neue verletzte Spieler. Mit Florian Brügmann hat sich ein wichtiger Abwehrspieler einen doppelten Bänderriss im linken Knöchel zugezogen und wird nun mindestens vier Wochen ausfallen. Mit dem erst 17-jährigen Supertalent Leon Goretzka fällt ein weiterer, wichtiger Stammspieler aus, der sich nach einem Tritt von Braunschweigs Norman Theuerkauf das linke Knie verletzt hat. Auch hier ist möglich, dass ein längerer Ausfall drohen könnte.
Nach der jüngsten 0:3-Niederlage trotz guter Leistung beim bisher so stark aufspielenden Spitzenreiter Eintracht Braunschweig ist die Stimmung mächtig angesäuert beim VfL. Auch der sonst so wortgewaltige Kapitän Andreas Luthe wollte sich nicht zur derzeitigen Situation umfassend äußern: „Es ist besser, wenn ich erst in drei Wochen wieder rede.“ Irgendwie war es auch besser, dass er sich einen Maulkorb selbst auferlegt hat, da vor dem ersten Gegentor ein klares Foulspiel an ihm zu erkennen war, was der schwache Schiedsrichter Wolfgang Stark jedoch nicht gesehen hat. Auch das arrogante Auftreten des Referees war eine Tatsache, die Luthe bitter aufgestoßen ist. Auch Abwehrmann Marcel Maltritz versuchte seinem Keeper in dieser Situation beizustehen, indem er „Reviersport“ sagte: „Wofür brauchen wir vier Unparteiische, wenn die alle die Augen zu machen. Jeder im Stadion hat das Foul gesehen.“
Jetzt sollte sich jedoch alsbald mit angenehmeren Themen beschäftigt werden. Wie nun publik wurde, geht es im Fall Luthe um eine angedachte Vertragsverlängerung, die nach Informationen von „Reviersport“ wohl kurz bevorstehen würden. Der Verein wie auch der Spieler selbst sind wohl stark daran interessiert, dass der im Sommer 2013 auslaufende Vertrag verlängert wird. Dies konnte der Bochumer Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Peter Villis noch vor kurzem verraten: „Die Vertragsverlängerung von Andreas Luthe steht ganz oben auf unserer Prioritätenliste.“
Sicherlich ist noch keine konkrete Entscheidung gefallen. Dennoch ist davon auszugehen, dass sich die beiden Parteien positiv einigen können, da auch der Torwart selbst in den jüngsten Interviews seine große Zufriedenheit beim VfL ausgedrückt hat. Vor der Saison gab es ein Interesse von Bundesligist Werder Bremen. Jedoch hat er den letztlich geplatzten Wechsel schnell verdrängen können und konzentriert sich auf den VfL, was auch an seinen zuletzt so formidablen Leistungen erkennbar wurde. Zuerst sollte jedoch relativ zeitig der Sprung aus der Tabelle gelingen, womit sich die Vertragsverlängerungen auch deutlich ruhiger gestalten lassen würden.