Nach der Saison ist vor der Saison – das gilt für die zweite Liga ganz besonders. Wenn Sie wissen wollen, welche Profis in der laufenden Spielzeit für Furore sorgen könnten, lohnt sich ein Blick nach hinten. Wir stellen Ihnen vier ehemals unterschätzte Akteure vor, denen 2019/2020 der Durchbruch gelang.
Der Knipser: Manuel Schäffler
Anders als viele seiner Mitspieler vom SV Wehen Wiesbaden meisterte Schäffler den Sprung von der dritten in die zweite Bundesliga mühelos. Nach zahlreichen Buden in der untersten deutschen Profiklasse traf er in der Zweiligasaison 2019/2020 bemerkenswerte 19 Mal und unterschrieb nach dem direkten Wiederabstieg der Wiesbadener
einen Vertrag beim 1. FC Nürnberg. Zuvor hatten ihn wohl auch seine Fighter-Qualitäten in den Fokus des Traditionsclubs gerückt: der zweitbeste Torjäger der abgelaufenen Spielzeit machte immer wieder mit seinem bedingungslosen Einsatz auf sich aufmerksam.
Der Teamplayer: Philipp Hofmann
Ebenfalls aus der dritten Liga startete Philipp Hofmann seinen Durchbruch ins Profigeschäft. Nachdem er bereits unterklassig überzeugt hatte, konnte der frühere U21-Nationalspieler sein Potential in der zweiten Liga noch zielgerichteter auf den Platz bringen. Besonders zeichnete sich Hofmann dabei als Teamplayer aus: mit 17 Toren und acht Vorlagen
avancierte er zu einem der Topscorer in Liga Zwei. Eine solche Konstanz weckt natürlich Begehrlichkeiten –wenig überraschend wurde Hofmann bereits mit dem (nicht mehr ganz so) großen HSV in Verbindung gebracht.
Der Unterschätzte: Philipp Kühn
Einen steilen Aufstieg legte auch Philipp Kühn hin. Nachdem er in den vergangenen Jahren oft mit einem Bank- oder Tribünenplatz vorliebnehmen musste, startete er in der Saison 2019/2020 voll durch. Dabei begann die Spielzeit denkbar schlecht für den Hünen: seine Nichtberücksichtigung für den Kader in den ersten Par
tien nahm er aber wohl zum Anlass, noch einmal alles zu geben. Was folgte, war der überraschende Aufstieg zur Nummer Eins beim VfL Osnabrück. Aufgrund seiner immer stabilen und manchmal herausragenden Leistungen gab er diesen Platz bis zum Saisonende nicht mehr ab und etablierte sich als einer der formstärksten Torhüter der Liga.
Der Unverzichtbare: Tim Leibold
Zu einem der wenigen Lichtblicke beim krisengeschüttelten HSV gehörte in der vergangenen Spielzeit Tim Leibold. Beim ähnlich instabilen Club aus Nürnberg war der Abwehrspieler bereits in der Saison 2018/2019 Stammkraft des Bundesligateams. Trotz eher durchschnittlicher Performances lockte nach dem Abstieg der Hamburger Sportverein, wo er schnell zur Schlüsselfigur aufstieg: 16 Assists in 34 Spielen über die volle Distanz
sind für den Defensivspezialisten eine überragende Leistung. Im Gegensatz zu anderen Topspielern der vergangenen Saison bleibt Leibold der zweiten Liga treu – wohl auch deshalb zählt der HSV bei
Anbietern von Live-Wetten mit einer Quote von 3,50 erneut zu den Favoriten für den Aufstieg. Ob der Hamburger Krisenclub seiner Rolle in diesem Jahr endlich gerecht werden kann?
Vergangene Leistungen als Erfolgsindikator?
Egal ob Newcomer oder alter Hase – im schnelllebigen Profigeschäft ist der Grat zwischen Shootingstar und Buhmann extrem schmal. Eine gute Zweiligasaison wird für die Senkrechtstarter der Spielzeit 2019/2020 dementsprechend nicht reichen, um sich dauerhaft als Topspieler zu etablieren. Den Fehler, die Überraschungsprofis zu unterschätzen, wird in Zukunft aber wohl niemand mehr machen. Die kommenden Spiele werden mit Sicherheit wieder jede Menge Spannung bringen.