Die Verwandlung von Union Berlin


Grundsätzlich muss konstatiert werden, dass ein 2:2-Unentschieden auch im heimischen Stadion gegen ein Team wie 1860 München durchaus als Erfolg zu werten ist. Dennoch ist der 1. FC Union Berlin nach dem Spielverlauf gegen das ambitionierte und qualitativ hochwertig besetzte Team aus München mit dieser Punkteteilung alles andere als zufrieden. Nach einer guten ersten Halbzeit aus Union-Sicht konnte im zweiten Spielabschnitt nicht mehr die Linie gefunden werden. Nun wird nach Ursachen gesucht.

Rund 52 Spielminuten agierten die „Eisernen“ in ihrem Heimspiel souverän und offenbarten keine allzu große Schwäche. Durch einen groben Fehler von Außenverteidiger Marc Pfertzel jedoch gab es den Ausgleich, der letztlich die Gästemannschaft deutlich stärker machte. Ein kurz darauf folgender Führungstreffer der Gäste war die bittere Konsequenz. Letztlich war man in Berlin-Köpenick sogar mit dem Punktgewinn am Ende hochzufrieden, denn eine Niederlage war nach dem Spielverlauf durchaus keine Utopie.
Es war irgendwie wie ein Rückfall in längst verloren geglaubte Zeiten, denn der Saisonstart der Unioner war mit der Niederlagenserie mehr als hochverdient. In den letzten zehn Saisonspielen wurde nur eine Niederlage kassiert. Dennoch darf beim Kultklub von der „Alten Försterei“ nicht alles pauschalisiert werden. Als perfektes Beispiel dient dabei der Abwehrspieler Christian Stuff, der erst vor wenigen Tagen seinen Vertrag beim 1. FC Union bis Juni 2014 verlängert hat. Trainer Uwe Neuhaus ist bekannt dafür, dass er mit Sprüchen seine Kicker zu sportlichen Höchstleistungen treiben möchte. Dies machte er auch vor dem Match gegen den TSV 1860 München, als er die mangelnde Torgefahr seines Verteidigers bemängelte. Für den 60er-Doppeltorschützen Benjamin Lauth stand hingegen fest: „Der Riese vorne ist schwer zu verteidigen.“ Damit spielt er eindeutig auf den Führungstreffer zum 1:0 für die Unioner an
, wo nach einem hervorragend getretenen Eckball von Mittelfeldspieler Torsten Mattuschka Stuff ins lange Eck wuchten konnte. Sein zweiter Kopfball erwies sich letztlich zur Vorlage für Angreifer Adam Nemec. Trotz dieses 2:2-Ausgleichstreffers musste Stuff gegenüber der „Berliner Zeitung“ zugeben: „Das Lachen ist nicht zurückgekehrt.“
Ähnlich nüchtern sah dies auch Nemec, der seine Torpremiere im zehnten Saisoneinsatz erlebt hat. Dennoch war seine Freude durchaus verhalten, da er es nur wenige Augenblicke vorher nicht geschafft hat eine präzise Flanke von Michael Parensen zu verwerten. Zum Pechvogel des Tages erwies sich Marc Pfertzel, der eklatante Probleme bei der Ballannahme offenbarte und dadurch den Ausgleichstreffer der Löwen einleiten konnte. Durch diesen individuellen Fehler mutierte die souveräne Überlegenheit in Halbzeit Eins in eine echte Unruhe im zweiten Spielabschnitt. Trainer Neuhaus konstatierte eine „Fehlpassorgie“, die zu einer „ansteckenden Krankheit“ führte. Im Mittelfeld gab es leichte Ballverluste und besonders die etatmäßigen Leistungsträger wie Mattuschka und Pfertzel offenbarten erhebliche Defizite beim Spiel mit dem runden Leder. Richtig erklären konnte sich diesen Leistungseinbruch niemand so wirklich. Eine mögliche Idee hat Torschütze und Vorlagengeber Stuff, der ein wenig ironisch anmerkte: „Wir sollten Verträge nur noch wochenweise unterzeichnen.“


Informationen
Quelle: berliner-zeitung.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Union Berlin; Stuff; Neuhaus; Pfertzel; Mattuschka
Datum: 26.11.2012 22:00 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-die-verwandlung-von-union-berlin-2996.html
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