Dynamo-Trainer Ralf Loose: „Unser Ziel ist nur der Klassenerhalt”

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Dynamo Dresden hat in der Vorbereitung neben vielen, guten Testspielen auch einigen Ärger hinnehmen müssen. Grund für diese internen Streitigkeiten war der Wechselwunsch von Stürmer Mikael Pote zum Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth das dominierende Thema in den Gazetten, die sich mit Dynamo Dresden beschäftigt haben. Jetzt ist endlich wieder Ruhe bei dem sächsischen Traditionsverein eingekehrt.

Über Dynamo Dresden scheint in diesen Tagen die Sonne. Nicht nur wettertechnisch. Vor allem in den Freundschaftsspielen konnte überzeugt werden, denn man ist ungeschlagen geblieben. Die Gegner in den Vorbereitungsduellen waren längst nicht nur unterklassige Teams. Auch englische Spitzenteams wie West Ham United oder vor allem Manchester City waren die Kontrahenten. Gegen den englischen Traditionsklub West Ham wurde sogar ein überragender 3:0-Sieg herausgespielt. Trotzdem möchte Loose diesen Erfolg keinesfalls überbewerten, wenn er sagt: „Es war nur ein Testspiel, aber trotzdem ein Abend zum Genießen. Wenn man sich im ausverkauften Stadion den eigenen Fans so präsentiert, dann macht das allen Lust auf mehr.“

Sportlich hat Dynamo ohne Frage großes Potential, denn der Kader bietet Qualität und Alternativen. Zumindest ein gesicherter Mittelfeldplatz dürfte die Zielsetzung sein. Einige wagemutige Dynamo-Fans träumen sogar schon von einem Mitmischen im Aufstiegskampf. Über die sportliche Leistungsfähigkeit seiner Mannschaft erklärt Loose: „Viele sind schon bestens in Schuss, wenngleich Solga, Trojan, Ouali und Pepic noch körperliche Defizite haben. In Mittelfeld und Abwehr gibt es gute Konkurrenzsituationen. Für den Angriff gilt das allerdings nicht“, versucht er einen möglichen Schwachpunkt zu benennen.

Auch knapp eine Woche vor dem Saisonstart sind die Schwarz-Gelben weiterhin auf der Suche nach zwei neuen Stürmern. Die Angreifer sollen vor allem den vom VfL Bochum ausgeliehenen Zlatko Dedic ersetzen, der den Verein wieder verlassen musste. Derzeit ist Pote der Sturmführer. Die finanzielle Begrenztheit im Etat gestaltet die Stürmersuche jedoch als zäh und schwer. Dazu erklärt der Dresden-Trainer im „kicker“: „Unser Budget ist eben sehr schmal, deshalb konnten wir meinen Wunschstürmer Rangelov nicht zu uns bringen. Wir planen zwar weiterhin mit einem 4-4-2 System, beschäftigen uns aber auch mit einem 4-2-3-1.“

Viel wird in diesen Tagen auch diskutiert, ob Pote auch in Zukunft für Dynamo treu bleiben wird. Der 49-jährige Loose möchte eine Sache klargestellt wissen: „Ich habe immer mit ihm geplant, weil ich gesehen habe, dass die Dinge nicht so waren, wie es in den Medien rüberkam.“ Er wird gegenüber dem „kicker“ konkreter: „Dass sich ein Spieler mit einem Angebot aus Fürth oder einem anderen Erstligisten beschäftigt, ist logisch. Aber für uns war immer klar, dass er bei uns bleibt, wenn wir nicht so honoriert werden sollten, dass wir Ersatzlösungen suchen können. Und das war bei den gebotenen Summer der Fall.“

Gleichzeitig lobt er seinen Torjäger, der sich innerhalb von kürzester Zeit in die Herzen der Dresdner Fans gespielt hat: „Er ist ein toller Sportsmann und Teamplayer und mit einem hervorragenden Charakter. Und er weiß, dass er erst bei uns seinen Namen wieder zu neuem Glanz hat erstrahlen lassen. Ich bin positiv: Er wird eine starke Saison spielen.“

Auch um die Torhüterposition gab es reichhaltige Diskussionen. Nun scheint klar zu sein, dass die Nummer Eins bei der Generalprobe gegen West Ham United auch der neue Stammtorhüter sein wird. Eigengewächs Benjamin Kirsten hat sich letztlich durchsetzen. können. Loose liefert die Begründung dafür: „Er ist vielleicht deshalb vorne, weil er in der Rückrunde im Tor stand und da gut gespielt hat. Florian Fromlowitz kam mit etwas Trainingsrückstand zu uns und musste danach noch eine kleine Pause einlegen, aber er hat sich kontinuierlich gesteigert.“

Über das Saisonziel von Dynamo Dresden sagt der ehemalige Profi folgendes: „In der 2. Liga gibt es doch immer nur zwei greifbare Saisonziele: Aufstieg oder Klassenerhalt. Vorn werden wir nicht eingreifen können. Allein schon aus wirtschaftlicher Sicht kommt für Dynamo in den nächsten zwei, drei Jahren nur der Klassenerhalt infrage“, versucht er bewusst tief zu stapeln.“